Golzow. Wie man Krebssuppe kocht, wussten zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts alle Hausfrauen, denn Krebse war eher die Speise der einfachen Leute und keine teure Delikatesse, wie es heute ist. Die Plane und die Teiche waren voll mit den schmackhaften Tierchen, ein Zeichen dafür, dass die Gewässer sauber waren.
Ein solches Rezept und viele andere, zusammengetragen auf über 100 Seiten hat Bertha Rosenmüller hinterlassen. Sie wurden in einem Heft um die Jahre 1914 bis 18 aufgeschrieben. Bertha Rosenmüller war damals in Stellung in Berlin und schrieb fleißig mit, was und wie die Köchin des Hauses die Speisen zubereitete.
Ihre Aufzeichnungen sind faksimiliert Bestandteil des neuen Buches aus der Reihe „Kochen auf dem Dorf“. Der Originalaufzeichnung steht der transkribierte Text gegenüber. Ähnlich ist der Autor bei einem Büchlein aus Cammer und Damelang verfahren.
Dazu gibt es Aufzeichnungen über Hochzeiten und Hochzeitssitten, über Kochfrauen und Hausschlachter. „Es geht hier wirklich um die private Seite des Kochens, das Gewerbliche kommt im zweiten Band zum Tragen“, erklärt Autor Andreas Koska.
Auf den 164 Seiten findet man auch die Berechnungen für die Herstellung von Ananasbowle mit genauer Kalkulation, es wird an das Einkochen erinnert, es wird die Veröffentlichung der Kirchengemeinde gewürdigt. Dabei handelt es sich um eine Sammlung von Weihnachtsplätzchen-Rezepten. „Lassen sie sich von den Geschichten bezaubern und überraschen, und vielleicht kochen sie das eine oder andere nach“, lädt der Autor zum Schmökern ein.
Der 2. Band erscheint kurz vor Pfingsten. Darin die Geschichte der Gaststätten, Bäcker, Fleischer und Lebensmittelgeschäfte.
Das Buch „Krebssuppe und Kriegstorte. Golzow, wie es isst und trinkt. Band1“ hat 164 Seiten und kostet 13,50 Euro. Es ist in vielen Geschäften in Golzow sowie beim Verlag in Cammer erhältlich.
(Artikelfoto: Autor Andreas Koska mit seinem Buch über das kulinarische Golzow vor der ehemaligen Gaststätte “Drei Linden”)
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