Johannes Schuberth von team, Firmeninhaber Stefan Behrendt, Minister Rainer Genilke, CDU-Kreistags fraktionsvorsitzender Wolfgang Brenneis und Kevin Bolz, Ortsvorsteher von Damsdorf

Kloster Lehnin: Buteo stellt Busflotte um – Ab sofort mit Biokraftstoff statt Diesel

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Lehnin. Stefan und Yvonne Behrendt sind drei Punkte besonders wichtig. Zum einen die Sicherheit der Fahrgäste und der Fahrer und Fahrerinnen in ihrem Betrieb, denn die beiden führen den Lehniner Busbetrieb Buteo mit immerhin 22 Mitarbeitenden und zwölf Bussen. Zum anderen Fahr- und Reiseerlebnisse zu schaffen, die alle Sinne erfassen und sogar zur Horizonterweiterung sowohl räumlich als auch hinsichtlich der Bildung führen. Als dritten Punkt ist ihnen der Klimaschutz mit Blick auf die nachfolgenden Generationen wichtig.
„Und deshalb sind wir hier“, sagte der Firmeninhaber am Donnerstagnachmittag.

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Denn am diesen Tag wurde die Busflotte komplett von Diesel auf den neuen Kraftstoff HVO 100 umgestellt. „Damit wollen wir den CO2-Ausstoss um 90 Prozent senken“, sagte Behrendt. Der Kraftstoff ist farblos und fast geruchslos, in einer Flasche könnte man ihn für Wasser halten. HVO 100 wird aus pflanzlichem Öl hergestellt.

Buteo bezieht den Kraftstoff von dem Flensburger Unternehmen team energie, dessen Vertreter beim Start dabei waren. Johannes Schuberth ist der Standortleiter für Berlin und Brandenburg. „Wir beziehen den Kraftstoff aus Schweden, er wird zu 100 Prozent aus biologischen Rest- und Abfallstoffen wie gebrauchten Speiseölen und Fetten hergestellt“, so Schuberth.

Minister Rainer Genilke, Buteo
Minister Rainer Genilke will es riechen.

Allerdings wird der Kraftstoff, der in Lehnin angeliefert wird, immerhin 30.000 Liter im Monat, aus Tallöl gewonnen. Schuberth verwies darauf, dass team energie auf den ganzheitlich nachhaltigen Ansatz großen Wert legt – vom möglichst geringen logistischen Aufwand bis zur Herkunft der Ausgangsstoffe – im vorliegenden Fall das Tallöl – ein Neben-bzw. Abfallprodukt der Zelluloseherstellung.

Das Ende der „Diesel-Ära“ und den Start in das neue Zeitalter wollte sich auch der brandenburgische Verkehrsminister Rainer Genilke (CDU) nicht entgehen lassen und wohnte der Erstbetankung bei. „Behrendt ist auf dem richtigen Weg, das tolle ist, dass wir hier die vorhandene Infrastruktur nutzen können“, hob Genilke hervor. Da die Fahrzeuge bei Notwendigkeit auch weiterhin Diesel tanken können und sogar ein Mix im Tank möglich ist, muss man nichts umstellen und es sind keine Investitionen in Fuhrpark und Tanks notwendig.

„Damit sind wir in ganz Ostdeutschland der erste Omnibusbetrieb, der komplett umstellt“, betonte Ivonne Behrendt, und die Unternehmerin muss es wissen, denn sie ist die Vorsitzende des Verbandes der Omnibusunternehmen des Landes Brandenburg, dem 36 Unternehmen in Brandenburg angehören. Dabei stört Behrendts nicht, dass der Treibstoff etwa sechs bis acht Cent je Liter teurer ist als Diesel.

Vollständigkeitshalber muss angemerkt werden, dass HVO 100 durchaus in der Kritik steht. Die Deutsche Umwelthilfe verweist darauf, dass HVO nur ein Nischenprodukt sein kann und durch die Verwendung von Palmöl eher die Klimakrise, die Tropenwälder werden für Palmölplantagen gerodet, verschärft, als eine Lösung zu sein. HVO steht für „hydrotreated vegetable oil“. Allerdings werde die Rohstoffe meist aus Asien importiert und in Europa raffiniert. Hier besteht die Befürchtung, dass, obwohl eigentlich nicht gewünscht, satt Abfällen doch Palmöl verarbeitet wird. Die Diskussion entbrennt gerade wieder.

(Artikelfoto: v.l.n.r.: Johannes Schuberth von team, Firmeninhaber Stefan Behrendt, Minister Rainer Genilke, CDU-Kreistagsfraktionsvorsitzender Wolfgang Brenneis und Kevin Bolz, Ortsvorsteher von Damsdorf)

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