“Weder Tier noch Pflanze – was ist der Blob? Der Schleimpilz ist ein Einzeller (Myxomyzet) und gehört zu den ältesten Lebewesen der Erde.
Gelb und glibberig: Optisch erinnert die schleimige Masse an einen Pfannkuchen, der nicht ganz durchgebraten ist.
Mr. Blob hat kein Gehirn, gilt aber als intelligent. Schneidet man ihn in der Mitte durch, entsteht binnen zwei Minuten ein zweiter Blob.
Der Schleimpilz kann pro Tag sein Volumen verdoppeln und auf mehrere Quadratmeter anwachsen. Findet er keine Nahrung, stellt er sich auf Stand-by und überlebt bis zu zwei Jahre im Ruhemodus.
Der Schleimpilz wohnt im dunklen Unterholz. Seine Lieblings-Beschäftigungen: futtern und wandern – obwohl er weder Magen noch Beine hat.
(Quelle: Pro7)
Brück. Mit diesem augenscheinlich nicht ganz so attraktiven Lebewesen haben sich zwei Schüler der Brücker Oberschule beschäftigt. Die Idee kam Eric Mand und Dominik Uhlemann (beide 15 Jahre alt) während des Unterrichts, als der Pilz Thema war. Dieser Pilz ist streng genommen halb Pflanze, halb Tier (Mikroorganismus), die Wissenschaft erwägt noch, dem Schleimpilz eine eigene Kategorie zuzuweisen. Der Spitzname Mr. Blob bezieht sich auf einen Science-Fiction-Film „Blob – Schrecken ohne Namen“ (Alternativtitel: Angriff aus dem Weltall, englischer Originaltitel: The Blob). Auch im Spiel und Film „The Last Of Us“ spielt ein ähnlicher Pilz die Hauptrolle.
„In der Projektarbeit haben wir uns mit französischen Stämmen des Schleimpilzes Physarum Polycephalum, wie er offiziell heißt, beschäftigt“, so die jungen Forscher:
„Untersucht haben wir dabei seine Reaktionen auf verschiedene Futterquellen, sein Verhalten im Labyrinth sowie auf UV-Licht, Farbstoffe und Giftstoffe. Hierbei stellten wir uns auch die Frage, ob der Schleimpilz genutzt werden kann, um Umweltgifte aus Böden zu entfernen.“
Denn Schleimpilze können laut Galileo TV innerhalb eines Tages ihre Biomasse verdoppeln und so relativ zügig größere Flächen als Lebensraum beanspruchen. So könnten sie auch in einer kurzen Zeitspanne größere Flächen von Umweltgiften befreien und (die Flächen) für andere Lebensformen nutzbar machen. Man hätte also einen nachwachsenden Rohstoff zur Bekämpfung von Umweltverschmutzung, der zudem noch relativ anspruchslos und preiswert kultiviert werden kann.
Für ihre Forschungen haben die beiden Schüler jetzt den Forschungspreis des Fördervereins „Freunde des IHP e.V.“ für die Klassenstufen 9 und 10 gewonnen, sie konnten sich dabei gegenüber 17 Teilnehmern aus Gymnasien durchsetzen. Der Verein “Freunde des IHP e.V.” fördert und unterstützt das IHP – Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik bei der Realisierung seiner Ziele auf Basis einer innovativen, weltoffenen und multikulturellen Forschung.
Der IHP-Forschungspreis wird vom Leibnitz-Institut für individuelle Microelektronik ausgerichtet und vom Förderverein Freunde des IHP e.V. sowie den Sparkassen finanziell gefördert. Eine Jury wählt die besten Arbeiten Brandenburgs aus und prämiert diese mit Preisgeld.
Amtsdirektor Mathias Ryll gratuliert dem jungen Forscherteam im Namen der gesamten Amtsverwaltung.
(Pressemitteilung des Amtes Brück)
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