Michelsdorf. Der alte und wiedergewählte Ortsvorsteher Steffen Dammann strahlte mit der Sonne um die Wette, hatte er doch die angenehme Aufgabe im Rahmen des Dorffestes am 13. Juli 2024, den neu entstandenen Kulturhof hinter dem Gemeindezentrum Michelsdorf einzuweihen. Rund 50.000 Euro hat der Bau der überdachten Bühne und des Hofes gekostet.
Und der Hof war am Samstagnachmittag voll, die Michelsdorfer haben nicht nur Kuchen gebacken und Kaffee gekocht, viele sind gekommen, um das Programm auf der neuen Bühne zu erleben. Unter den Gästen sah man auch die Bundestagsabgeordnete Sonja Eichwede und ihren Brandenburger Landtagskollegen Udo Wernitz (beide SPD). Auch der Ortsvorsteher von Damsdorf, Kevin Bolz (CDU), machte dem Nachbarortsteil seine Aufwartung.
Der Anlass für das Projekt war das Förderprogramm „Zusammenhalt und solidarisches Miteinander in kleinen Gemeinden”, das mit einer Förderung über 90 Prozent der Projektkosten lockte. Aus organisatorischen Gründen übernahm der Kultur- und Heimatverein die Leitung der Gruppe. Mit dabei waren aber auch Vertreter des Ortsbeirates und des Männergesangvereins.
„Kernstück des Kulturhofes ist eine an den vorhandenen Schuppen angelehnte Bühne, die Möglichkeiten für Theateraufführungen, musikalische Darbietungen und so weiter bietet. Auch soll der Platz vor der Bühne befestigt werden, so dass eine Bestuhlung der Fläche gut machbar ist. Abgerundet wird das Projekt durch die Installation eines WLAN-Routers, der zumindest zeitweise den Zugriff auf das Internet ermöglicht. Durch diese Maßnahmen soll das Gemeindezentrum als Kultur- und Begegnungsort qualitativ aufgewertet und moderne Freizeitgestaltung und Vereinsarbeit ermöglicht werden“, hieß es in der Beschreibung der Maßnahme, und es ist gelungen die Ideen umzusetzen.
Davon konnte sich auch Friederike Haase überzeugen. Sie ist brandenburgische Staatssekretärin und Bevollmächtigte des Landes Brandenburg beim Bund und damit auch der Staatskanzlei angeschlossen, die das Förderprogramm aufgelegt hatte. Der Ortsbeirat schoss die fehlenden 5.000 Euro als Eigenanteil aus dem Ortsteilbudget zu, 45.000 kamen von der Staatskanzlei.
In einem Gespräch mit Zauche 365 gab Friederike Haase ihre Eindrücke wieder:
Andreas Koska: Friederike Haase ist Bevollmächtigte des Landes Brandenburg beim Bund und im Rang einer Staatssekretärin der Landesregierung Brandenburg. Und ich treffe Sie heute in Michelsdorf beim Dorffest, weshalb?
Friederike Haase: Weil ich finde, wenn man für Brandenburg arbeitet, für das Land Brandenburg, muss man nach Brandenburg rausfahren, man muss sich Brandenburg anschauen, gerade die kleinen Orte in Brandenburg. Wir haben nur wenige große Städte, und wir leben in Brandenburg von den Dörfern und von den Initiativen in den Dörfern, von dem Zusammenhalt in den Dörfern. Und deswegen fahr ich auch gerne mal, gerade bei schönem Wetter wie heute, nach Brandenburg raus.
Andreas Koska: Jetzt sind wir hier beim Dorffest, bei dem gleichzeitig eine Bühne, die im ehrenamtlichen Engagement entstanden ist, eingeweiht wurde. Ich habe gehört, Sie haben diesen Bau begleitet?
Friederike Haase: Wir haben als Staatskanzlei ein Förderprogramm aufgelegt, um genau solche Vorhaben zu unterstützen und finanzielle Möglichkeiten hier aufzumachen, Förderprogramm “Zusammenhalt”, und das hier ist natürlich ein ganz tolles Beispiel dafür. Da war eine Idee, ganz am Anfang für die Wiederbelebung von einer Ecke im Dorf, wo man gesagt hat “Ja, da ist die Dorfgemeinschaft, die will es machen”. Es gibt unterschiedliche Vereine hier in Michelsdorf die alle irgendwie so ein bisschen eine Bühne brauchen, einen Raum brauchen. Und die hiesige Initiative hat sich durchgesetzt in einem Wettbewerb bei der Staatskanzlei und hat die Fördergelder bekommen. Und heute habe ich mir eben sehr, sehr gerne mal das Ergebnis angeguckt.
Andreas Koska: Und sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden?
Friederike Haase: Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Es ist wirklich sehr, sehr schön geworden. Man sieht auch, wie viel Arbeit dahinter steckt. Man sieht aber auch, welche Gedanken sich die Leute hier gemacht haben, ob das das Richtige ist für das Dorf. Und sie können, glaube ich, alle sehr, sehr stolz auf sich sein, dass sie das jetzt fertiggestellt haben. Ganz tolle Arbeit.
Andreas Koska: Vielen Dank für das Gespräch.
Friederike Haase: Sehr, sehr gerne.
Die Vorsitzende des Kultur- und Heimatvereins, der beim Projekt den Hut aufhatte, Katja Leichsenring, dankte allen, die mitgearbeitet und das Projekt zum Erfolg geführt haben. Ihr Mann Andreas, die Staatssekretärin Haase und Ortsvorsteher Dammann hatten die angenehme Aufgabe das Band zu durchschneiden und den Kulturhof samt Bühne freizugeben.
Dammann durfte dann auch eine weitere Ehrung durchführen. Er überreichte im Namen der Gemeinde Kloster Lehnin zwei Ehrenamtsurkunden an Andreas Leichsenring und Helmut Maaß für ihre Verdienste um das Dorf.
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