Zauche-Fläming. Die Ergebnisse der Europawahl für Brandenburg sind inzwischen bekannt, die AfD ist in den meisten Landkreisen und Städten die stärkste Kraft. Wie sieht es jedoch in Potsdam-Mittelmark und vor allem der Zauche und dem Fläming aus.
Im Landkreis Potsdam-Mittelmark hat die CDU mit 20,8 Prozent knapp gewonnen, nur 0.3 Prozentpunkte dahinter rangiert schon die AfD, gefolgt von der SPD mit 15,1 Prozent, dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) mit 12,1 und den Grünen mit 9,4 Prozent. Alle anderen Parteien haben weniger als fünf Prozent der Stimmen erreicht, die Wahlbeteiligung war mit 71,8 Prozent für eine Europawahl recht hoch
Es lohnt sich jedoch auch ein genauerer Blick in die Zauche und den Fläming.
Auf den Seiten des Landeswahlleiters lassen sich die Ergebnisse auf jedes Wahllokal runterbrechen. Ich schaue auf die Städte, Gemeinden und Ämter. Auch in den einzelnen Kommunen hat die AfD die Nase vorne. Einzig in der Blütenstadt Werder konnte sich die CDU als stärkste Kraft behaupten. Hier erreichte die CDU 22,1 Prozent, die AfD 1,4 Prozent weniger, die SPD kam auf 13,9 Prozent und blieb knapp vor dem BSW, das 12,2 Prozent erreichte, dritte Kraft. Auf Rang fünf die Grünen mit 8,8 Prozent, alle anderen Partei blieben unter fünf Prozent, wobei es diese Hürde bei der Europawahl nicht gibt.
In der Spargelstadt Beelitz erreichte die AfD 21,9 Prozent und blieb damit 1,1 Prozent vor der CDU. Hier lagen die SPD und das BSW gemeinsam auf dem dritten Platz mit 13,8 Prozent, die Grünen kamen auf 7,5 Prozent.
In der Kreisstadt Bad Belzig war die AfD klarer Sieger mit 21,8 Prozent, gefolgt von der SPD (18,6), CDU (17,2), BSW (14,9) sowie den Grünen (6,7). Hier kam Die Linke mit 5,1 Prozent über diese magische Marke, was ihr in unserer Region nur noch in Wiesenburg gelungen ist.
Noch deutlicher der Sieg der AfD in Groß Kreutz. Sie bekam 27,2 Prozent der Stimmen, gefolgt von der CDU (20,8), SPD (13,9), BSW (12,5) und den Grünen (5,5).
Ähnliche Verhältnisse in Kloster Lehnin. AfD 27, Prozent, danach CDU (21,2), SPD (15,7) und BSW (13,9), alle anderen unter fünf Prozent.
In der Sabinchenstadt Treuenbrietzen kam die AfD auf 25,6 Prozent, CDU (17,9), SPD (15,8), BSW (14,6) und die Grünen (5,9) folgen. Hier lohnt jedoch ein tieferer Blick in die Ortsteile. Während die meisten etwa so abstimmten, wie es das Ergebnis für die Gesamtstadt zeigt, gibt es vier Ausreißer in beide Richtungen. In Zeuden–Pflügkuff wurde ein Spitzenergebnis für die AfD erzielt, hier machte mit 45,9 Prozent beinahe jeder zweite Wählende ein Kreuz hinter den Blauen. Auf Platz zwei mit 15,9 das BSW. Somit haben fast Zweidrittel der Wählenden für eine populistische Partei gestimmt. In Frohnsdorf dominiert ebenfalls die AfD mit 36,6 Prozent, das BSW kommt auf 12,2 Prozent.
Frohnsdorf und Feldheim trennt offenbar nicht nur der Wald. Denn in Feldheim fuhr die AfD das schlechteste Ergebnis innerhalb der Stadt ein. Hier kam sie auf 14,1 Prozent und damit weit hinter der SPD (25,0) und BSW (22,8) . In Rietz blieb die AfD (18,3) hinter der CDU, die mit 19,8 Prozent am besten Abschnitt, hier auch eine verhältnismäßig starke SPD (17,5) und vor allem Linke (10,3) und auch das BSW (11,1) mit starkem Ergebnis.
In Wiesenburg sieht es nicht sehr viel anders aus. Die AfD (27,0) vor den fast gleich starken Ergebnissen der CDU (16,5), SPD (16,1) und BSW (15,7) sowie wie schon erwähnt, der Linken mit sieben Prozent.
Bei den drei Ämtern ragt das Amt Ziesar deutlich heraus. Hier ereichte die AfD mehr als jeden dritten Wähler und kam auf 34,3 Prozent der Stimmen, das besten Ergebnis der Blauen in Zauche und Fläming. Hier hat die CDU mit 22,1 Prozent ein starkes Resultat eingefahren, das BSW rangiert im Amt Ziesar mit 13,3 Prozent noch vor der SPD, die nur auf 12,7 Prozent der Stimmen kam und damit am schlechtesten in unserer Region abschnitt.
Hier konnte die AfD vor allem in Buckautal (45,7), Görzke (39,5) und der Stadt Ziesar (39,0) punkten.
Die Ergebnisse in den Ämtern Brück und Niemegk ähneln sich.
Im Amt Brück erreichte die AfD 24, 3 Prozent, die CDU 19,0, die SPD 16,0, das BSW 14,1 und die Grünen 5,9 Prozent.
Während im Wahllokal an der Brücker Grundschule die AfD jeden Dritten erreicht hat sah es in Gömnigk und Baitz anders aus. In Gömnigk lag die CDU mit 23,3 Prozent vorne, gefolgt von der SPD (18,8), auf Rang vier BSW mit 14,4 Prozent. In Baitz ein deutlicher Sieg für die CDU mit 25,9 Prozent vor der der SPD 21,2 Prozent, AfD auf drei (18,8) und BSW auf vier (15,3).
Im Amt Niemegk AfD 24,6 Prozent vor CDU 22,6, SPD 19,5 und BSW 13,3 Prozent. Es lohnt ein Blick auf die Gemeinde Planetal. Hier landet die AfD nur auf Platz drei mit 20,9 Prozent, davor die CDU mit 23,8 und SPD mit 22,0 Prozentpunkten. Einer der Ortsteile ist Locktow–Ziezow. Unterschiedlicher könnten die beiden Gemeindeteile nicht wählen. So erreichte die AfD in Locktow nur 14,5 Prozent und damit weit weniger als CDU (26,1) und SPD 21,7 Prozent, das BSW mit 13,0 Prozent recht stark. In Ziezow hingegen AfD auf Platz eins mit 28,6 Prozent vor CDU (25,7) und SPD (20,0), BSW mit 7,1 Prozent abgeschlagen. Im benachbartem Mörz wollten nur 12,5 Prozent der Wählenden die AfD unterstützen, CDU erreichte 26,0, SPD 20,2 und das BSW 9,6 Prozent.
Durchaus erstaunlich, dass die Freien Wähler und die FDP in keiner einzigen Kommune an der fünf Prozent Marke gekratzt haben. Dagegen erreichte das neu gegründete BSW auf Anhieb gute, meist zweistelligen Stimmenanteile und fuhr damit Gewinne auf Kosten der Linken ein.
Views: 149