Lehnin. Schulleiter Dr. Dirk Lenius, Bürgermeister Uwe Brückner, der Sachgebietsleiter Hochbau, Dirk Zöllner, die Vorsitzenden der Gemeindevertretung sowie der Fachausschüsse haben heute den Grundstein für den 18,2 Mio. € teuren Verbindungsbau vollzogen, der zwischen dem Grund- und Gesamtschulgebäude entstehen soll. In der Zeitkapsel, die verbaut wurde, befinden sich u.a. Kopien der Baugenehmigung und Pressemitteilung, die Tageszeitung, einige Münzen, das aktuelle Amtsblatt und der Ablehnungsbescheid für den Fördermittelantrag.
Der Bürgermeister sprach von einem denkwürdigen Tag für die Gemeinde, dem ein langer und steiniger Weg vorangegangen ist. Brückner dankte den Gemeindevertretern, die einstimmig den Beschluss fassten, die erforderlichen finanziellen Mittel für den Bau zur Verfügung zu stellen. In Bildung zu investieren, sei das Wichtigste, was die Gesellschaft hat: unsere Kinder und Jugendlichen. Sie sind die Zukunft und es unsere Aufgabe, ihnen die bestmöglichen Bedingungen für ihre Entwicklung zu bieten. Er dankte allen, die an der Planung und Umsetzung beteiligt sind und die mit ihrem Engagement dieses Projekt möglich machen und wünschte den Bauleuten unfallfreies Bauen. Wenn alles planmäßig verläuft, kann im Herbst Richtfest stattfinden.
Der Neubau wird die Gestaltung des Geländes verändern und die Funktionen deutlich erhöhen.
Der Verbindungsbau soll die Platznot beheben, die infolge steigender Schülerzahlen in den vergangenen Jahren entstanden ist. Der Lehniner Schulcampus ist eines der größeren Schulzentren im Land Brandenburg und zählt zu den attraktivsten seiner Art, weil hier ca. 1.100 Schüler*innen beschult werden. Die Lern- und Sportbedingungen ermöglichen ein gemeinsames Lernen von der 1. bis zur 13. Klasse.
Der Plan sieht einen viergeschossigen Neubau vor, der einen zentralen Eingang mit Foyer und Erschließungskern erhält, mit dem alle Geschosse bzw. Räume barrierefrei erreicht werden. In direkter Anbindung an das Foyer sind Mensa und Küche positioniert. Das barrierefreie Erreichen der unterschiedlichen Ebenen wird über einen rollstuhlgerechten Aufzug bzw. Rampen realisiert. Toiletten mit geometrischen Anforderungen, die Rollstuhlnutzern und Menschen mit eingeschränkter Motorik die Nutzung erleichtern, sind ebenfalls vorgesehen.
Mensa, Küche und Schüler-Café befinden sich in dem eingeschossigen Gebäudeteil, der in rechtwinkliger Anordnung zum Verbindungsbau eine kreuzförmige Baukörperfigur bildet. Der Mensabaukörper ist so angeordnet, dass eine offene Verbindung der nördlichen und südlichen Pausenhoffläche gewährleistet ist.
Die Erschließung ist so ausgelegt, dass die Erschließungssysteme der Bestandsgebäude sinnvoll integriert werden können. Die Höfe der Bestandsgebäude sollen als Atrien ausgebildet werden. Durch die Reduzierung der Außenwandfläche entsteht eine deutliche energetische Verbesserung des Bestandes.
Um die Raumluftqualität nach europaweiten Vorgaben zu erreichen, wird eine mechanische Lüftungsanlage installiert, die mit einer Wärmerückgewinnung ausgestattet ist.
Für die durch den Neubau entfallende Grünfläche sollen bisher ungenutzte Flächen reaktiviert und mit mehr Aufenthaltsqualität versehen werden. Im Zusammenhang mit der Hochbaumaßnahme werden die Freiflächen im zentralen Bereich sowie die Zugangssituation von der Nordseite aufgewertet und zeitgemäß gestaltet. Es werden Spiel-, Sport- und Aufenthalts-Angebote vorgesehen. Die Neudimensionierung und Anordnung der Stellplätze für PKW und Fahrräder geht in die Außenanlagenplanung ein.
Die Fertigstellung des Gesamtbaus ist für den Schuljahreswechsel 2025/2026 vorgesehen.
Bereits 2021 wurde auf dem Schulcampus ein 1,82 Mio. Euro teurer Anbau auf dem Gelände fertig, wodurch acht neue Klassenräume geschaffen sowie acht Bestandsklassenräume erweitert wurden. Auch die IT-Ausstattung und -infrastruktur wurde bereits ausgebaut. Dazu gehören leistungsstarke Notebooks, interaktive Whiteboards und Tablets, ein Glasfasernetzwerk zwischen den Schulgebäuden sowie neue CAT7-LAN-Anschlüsse im Gesamtschulgebäude.
Durch den Anbau an die bestehenden Schulgebäude und die Einbeziehung in die Umgestaltung werden während der Bauphase weitere Räume nicht nutzbar sein. In der Bauzeit steht deshalb für die Schüler*innen und Lehrer*innen ein temporärer Modul-Schulbau mit 6 Klassenräumen und sanitären Einrichtungen als Ausweichmöglichkeit zur Verfügung.
Die Schule, die seit 1918 an diesem Standort besteht, stand im Jahr 2007/08 bereits mit nur noch 80 Schüler*innen vor dem Aus. Inzwischen sind es wieder rund 1.100. Seitdem wurden 12 Mio. Euro in den Standort investiert. Die Maßnahmen konnten nur realisiert werden, weil die Gemeinde die Trägerschaft der Einrichtung übernommen hat und dabei eine enge Zusammenarbeit zwischen Schulleitung und Gemeinde möglich war. Die Gemeindevertretung stand immer geschlossen hinter der Schule.
Nach Umsetzung des „Verbinders“ wird mit bis zu 1.250 Lernenden gerechnet, für die dann von ca. 100 Lehrkräften unterrichtet werden. Der Einzugsbereich der Schule liegt bei ca. 1.000 Quadratkilometern, was in etwa die Hälfte der Fläche des Landkreises ausmacht. Trotz der überregionalen Bedeutung des Schulcampus verstehen die Kloster Lehniner*innen nicht, warum sich Land und Landkreis nicht an den Baukosten beteiligen.
(Pressemitteilung der Gemeinde Kloster Lehnin)
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