Alt Bork. Im Vorraum und in den Fluren standen zahlreiche Bürger von Alt Bork dicht gedrängt: Anlässlich des 30. Dienstjubiläums ihrer Ortsvorsteherin hatten sie eine kleine Überraschung vorbereitet. Als Marlies Schulze den Raum betrat, erklang ein Geburtstagsständchen, danach hat Amtsdirektor Mathias Ryll die Jubilarin mit einem Blumenstrauß geehrt, von der Linther Bürgermeisterin Sigrid Klink gab es einen bedeutungsvollen Umschlag, und die Dorfgemeinschaft hatte gesammelt und die „Ausbeute“ nebst ein paar historischer Fotos in einem Köfferchen (Zwinker: Urlaubsreise) übergeben.
Sodann war es Zeit für ein Erinnerungsfoto im Saal, und danach warteten Bocki und Knacker, Glühwein und Bier – und natürlich die Feuerschale.
Marlies Schulze, geboren und aufgewachsen in Gölsdorf bei Niedergörsdorf, hat ihr Mann, der aus Alt Bork stammt, bereits 1976 dorthin geholt. In die Politik getrieben wurde sie in den wühligen Nachwendejahren. Als 1992/1993 das Amt Brück gegründet und geformt wurde, strömten viele der ehrenamtlichen Bürgermeister der zusammengeschlossenen Gemeinden in die neue Amtsverwaltung. Die nun freien Ortschefposten musste neu besetzt werden, so auch in Alt Bork. Alt-Bürgermeisterin Frau Windmüller, im Amt seit 1981, wollte in den Ruhestand gehen und hat Marlies Schulze als ihre Nachfolgerin vorgeschlagen. Nach anfänglicher Zurückhaltung folgte doch die Zusage, und danach auch die erfolgreiche Wahl. Im Juli 2002 schlossen sich die bis dahin eigenständigen Gemeinden Linthe, Deutsch Bork und Alt Bork zur Gemeinde Linthe zusammen, und aus der Bürgermeisterin wurde eine Ortsvorsteherin.
Für ihre Arbeit ist es der Ortschefin wichtig, keiner Partei verbunden zu sein, so muss sie sich bei ihren Entscheidungen auch von keiner Parteilinie leiten lassen, sondern kann sich voll und ganz am Wohl der Einwohner orientieren. Erfolgreich verläuft bis heute auch die Entwicklung des ortseigenen Gewerbegebietes. Alle Unternehmen, die sich dort Anfang der neunziger Jahre angesiedelt haben, sind – bis auf einen Pensionär – heute noch vor Ort.
Bei den Kommunalwahlen im kommenden Jahr wird Marlies Schulze noch ein Mal antreten, es gibt weiterhin genug Pläne und Wünsche: Für den Sportplatz muss ein neues Areal gefunden werden, der Ausbau der Straße nach Borkheide und der Ortsdurchfahrt sind weiterhin Thema, und ja, der Plan aus den Neunzigern, am Birkhorster Weg ein kleines Neubaugebiet anzulegen (damals von der Landesregierung abgesagt), könnte in der heutigen Zeit nochmal aktuell werden.
Amtsdirektor Mathias Ryll dankt Frau Schulze für ihren jahrzehntelangen Einsatz und freut sich, dass sie sich für weitere fünf Jahre zur Wahl stellt.
(Pressemitteilung des Amtes Brück | Kai Fröhlich | Artikelfoto: Ortsvorsteherin Marlies Schulze und Amtsdirektor Mathias Ryll)