Trebitz. „Endlich habe ich ein Atelier gefunden! Vielen lieben Dank an alle in der Gruppe, die geholfen haben! Damit es jetzt Wirklichkeit wird, muss leider noch ganz viel tolles Gesammeltes Platz machen und dazu gibt es einen Hof-Flohmarkt am Sonntag, 22.05. ab 10 :00 Uhr in 14822 Trebitz, Hauptstraße 7“, schrieb Jürgen Motzel in der Brücker Facebook-Gruppe. Der Kreuzberger Künstler hat ein Domizil gefunden, von dem er glaubt, dass es seinen Ansprüchen genügen wird. Bislang residiert Motzel in der Zossener Straße in Berlin, wo auch der Malerpoet Kurt Mühlenhaupt gelebt hat, bevor es ihn nach Kladow und später ins Brandenburgische zog.
Hof-Flohmarkt ist untertrieben. Denn der Hof von Lothar Schmidt gleicht einem Museum. Anlässlich der Brandenburger Landpartie, an der der 67jährige regelmäßig teilnahm, schrieb ich:
“Alte Landtechnik ist auch die Spezialität von Lothar Schmidt auf Hof „Bellawie“ in Trebitz. Bellawie ist eine Abkürzung und steht für Belziger Landschaftwiesen. Lothar Schmidt sammelt alles was alt ist. Deshalb hat er auch eine Bitte: ‘Werfen sie keine alten Gerätschaften oder Möbel weg, egal ob Bügeleisen oder eine Mangel, bringen sie es vorbei oder rufen sie mich an’ sagt er. Auf seinem Hof wird keine Landwirtschaft mehr betrieben, der Vierseithof mit den Nebengelassen und einem wunderbaren Taubenhaus in der Hofmitte ist zu einem kleinen Museum geworden.“
„Bellawie“ ist zugleich eine Anspielung ans „Bellvue“, den Namen des Präsidentensitzes, der so viel bedeutet wie „Schöne Aussicht“.
„Ich habe den Hof meinem Sohn überschrieben, die Scheune vermietet“, berichtet Schmidt. Mieter ist Jürgen Motzel. Also wurde am 22. Mai 2022 versucht, das Museumsinventar unter die Leute zu bringen. Vom Zylinder über die Flöte bis zu alten landwirtschaftlichen Geräten. Alles muss raus, denn der Künstler will rein.
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Und so kommen viele vorbei, Nachbarn aus Gömnigk, Brücker Bürger, und man trifft auch Einwohner aus der Gemeinde Planebruch, aus Golzow. Viele Havelländer Kennzeichen an den Autos zeugen von weiterer Anreise. Wer nach Trebitz kommt, der kommt gezielt, denn das Dorf ist für Autos eine Sackgasse, einzig über den Europaradweg R1 kann man weiterfahren. Guten Zuspruch hatte auch die im Nebengelass eingerichtete Bar. Hier werden die Herrentagsfahrer am Vatertag willkommen geheißen. „Wir haben am Donnerstag geöffnet, ein Stopp lohnt alle Male“, lädt der Hausherr ein.
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