Grebs. Am 04.Mai 2002 war es soweit, die Grebser konnten ihre Ausstellung zur Dorf- und Landwirtschaftsgeschichte eröffnen. Damit konnte der eigens dafür gegründete Dorf- und Heimatverein Grebs seine Arbeit krönen.
Der Verein wurde zwei Jahre zuvor gegründet und die Grebser haben damit Vorgaben der Gemeinde Kloster Lehnin erfüllt, die einen Träger für das Objekt gefordert hatte.
Was in den ehemaligen Konsum rein sollte, war schon lange klar. Denn die Frauen aus dem Dorf haben das langsam verfallende und leerstehende Gebäude aufgeräumt, die Männer waren in den ehemaligen Schweineställen dabei, alte Landwirtschaftsgeräte aufzuarbeiten. Das alles wurde damals vom Kreisbauernverband unterstützt und im Rahmen von AB-Maßnahmen durchgeführt, wie sich der Grebser und ehemalige Geschäftsführer des Verbandes, Eberhard Schulze erinnert.
Als die Schweinställe verkauft und abgerissen werden sollten, wurde nach neuen Räumen gesucht. Mit Fördermitteln des Landes und Europas ließ die Gemeinde die Konsumruine sanieren.
Somit sah man am 4. Mai vor 20 Jahren fröhliche Gesichter. In mehreren Räumen auf zwei Etagen konnte man die gesammelten, thematisch geordneten Exponate bewundern. Wer vom Empfang mit einem kleinen Café in den ersten Stock geht, ist plötzlich mitten in der Bauernküche. Eine alte Kochmaschine mit Töpfen und Pfannen steht dort neben einem schönen Küchenschrank und einem gedeckten Tisch.
Der nächste Raum ist zwei Werkstätten aus dem Dorf gewidmet. Die Firmen von Heinrich und Lucke produzierten noch bis 1974 Holzpantinen. Ein komplette Produktionslinie mit einigen Pantinen ist hier aufgebaut. Dazu weitere Beispiele von Holz-Schuhwerk wie Holzstiefel und Beispiele von Clogs aus anderen Gebieten.
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Eine Wand ist der Geschichte von Grebs gewidmet, das Dorf gehörte einige Jahrhunderte der alten märkischen Familie von Brösigke, die auch Cammer besaß.
Eine Rädersammlung ergänzt die Bestände im Obergeschoss. Die Obstverarbeitung sowie die „Knolle“, also die Kartoffeln werden mit alten Geräten wie einer Sortiermaschine aufgezeigt.
Ein ganzer Raum ist für die alte Tradition der Hausschlachtung reserviert, ein weiterer Raum erläutert das Buttern. Und so erfährt man einiges über das Leben und Arbeiten auf dem Land. Alles rund um das Pferd und den Wagen folgt.
Auf dem Museumshof kann man einige Großgeräte, wie einen Dreschwagen bewundern. „Wir haben noch mehr Geräte, aber leider keine Ausstellungsfläche“, berichtet Horst Bleicke vom Vereinsvorstand und bedauert die beengten Verhältnisse.
Eine Überraschung erwartet einen hinter der Scheunentür. Dort steht ein Framo. Das Dreiradlieferfahrzeug wurde von Max Klauk aus Gohlitz im Westhavelland, Besitzer eines Restaurants und Kolonialwarenladens genutzt, wie eine Inschrift an der Tür beweist. Das Auto wurde zwischen 1930 und 1933 gebaut. Neben der Scheune hat der Verein einen Backofen errichtet. Er wird zwei bis drei Mal im Jahr befeuert.
Das Museum ist zwischen April und Oktober jeden Samstag von 14.00 bis 16.00 Uhr geöffnet. Mit dem Aktionstag „Feuer und Flamme“ am letzten Samstag im Oktober geht es in die Winterpause.