Stadt Beelitz. Der ein oder andere hat sie sicher schon bemerkt – oder sogar genutzt, um sein Pedelec oder E-Bike mit Strom zu versorgen. Seit kurzem stehen an den vier Bahnhöfen im Beelitzer Stadtgebiet Ladesäulen. Während man mit der Bahn nach Potsdam oder Berlin (oder in die Gegenrichtung) pendelt, kann dort der Akku „tanken“, sodass er für den Rückweg vom Bahnhof nach Hause wieder ordentlich „Saft“ hat. Auch in der Beelitzer Altstadt wurde eine Station installiert. Insgesamt elf solcher Lademöglichkeiten, die mit ihrer Stelen-Form schon von weitem erkennbar sind, stehen nun zur freien Verfügung.
Die Ladestationen sind im Rahmen des Verbundprojektes „Klimaschutz durch Radverkehr“ errichtet worden, an dem sich die Spargelstadt gemeinsam mit den Naturpark-Nachbar-Städten Trebbin und Luckenwalde beteiligt. Die drei Kommunen erhalten für den landkreisübergreifenden Ausbau der Fahrradinfrastruktur über 4,7 Millionen Euro Fördermittel vom Bund. Dafür werden neben den Ladestationen auch Stellplätze und neue Radwege gebaut – und zwar als Lückenschluss zwischen der Landeshauptstadt Potsdam und der Fläming-Skate.
Auf dem Beelitzer Stadtgebiet soll in diesem Zuge ein neuer Radweg entlang der Landesstraße 73 zwischen Zauchwitz und Rieben gebaut werden – ein Vorhaben, das schon seit Langem vor Ort gefordert, aber immer wieder von Landesseite her verschoben worden war. Mit der Teilnahme am Verbundprojekt kann es nun umgesetzt werden, und zwar durch die Stadt Beelitz selbst. Die Planungen sind längst abgeschlossen, die Genehmigungen fast alle da. In diesem Herbst soll mit dem Bau begonnen werden. „Die Teilnahme an dem Projekt hat unserer Stadt schon durch die Förderung des Radwegebaus großartige Möglichkeiten eröffnet“, findet Bürgermeister Bernhard Knuth:
„Der Lückenschluss auf dieser Strecke ist absolut überfällig, denn viele Ausflügler sind gerade hier, mitten im Naturpark Nuthe-Nieplitz, mit dem Rad unterwegs.“
Aber auch vom Ausbau der Ladeinfrastruktur, welche parallel in den beiden anderen Partner-Kommunen vorangetrieben wurde, bringt einen Zugewinn für die Stadt Beelitz, ihre Bürger und für Gäste. „Wer als Tourist die Möglichkeit bekommt, sein Rad aufzuladen, der macht auch ein wenig länger Rast, geht etwas essen, bummeln oder erkundet die Umgebung, bevor er weiterfährt“, so der Bürgermeister:
„Und auch für Pendler aus Beelitz, die normalerweise mit dem Auto bis zum Bahnhof fahren, wird die Alternative eines Elektrofahrrads mit den Ladestationen attraktiver, wodurch die Parkplätze entlastet werden und die Nutzer Kraftstoff und damit auch Geld sparen.“
Nicht zuletzt im Hinblick auf die Landesgartenschau im kommenden Jahr, deren Mobilitätskonzept auch auf alternative Fortbewegungsmittel abgestellt ist, bringt das Projekt einen großen Mehrwert. Neben der Anreise mit dem öffentlichen Nahverkehr – ein Elektro-Shuttle wird die Bahnhöfe mit dem Gartenschaugelände verbinden – spielt auch der überregionale Radverkehr eine große Rolle. Neben den Ladesäulen wurden auch sechs Fahrradgaragen im Zuge des Programms angeschafft, die am Bahnhof Heilstätten aufgestellt werden. Am Beelitzer Stadtbahnhof indes hat die Stadt gleich die Gelegenheit genutzt und die vorhandenen Unterstände durch die Firma Licht+Werbung erneuern lassen. Jener nördlich des Bahnhofes, an der einstigen Pakethalle, wird vergittert und erhält eine abschließbare Tür.
Als letzter Mosaik-Stein sollen die drei Naturpark-Kommunen dann auch an ein Fahrradverleihsystem angebunden werden. Dafür werden zurzeit noch letzte Verhandlungen mit dem Anbieter „Nextbike“ geführt, der in Potsdam und dem unmittelbaren Umland reichlich vertreten ist und so eine weitere Verbindung bis hinunter in den Fläming schaffen kann.
(Thomas Lähns)
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