Brück. Nach einem Jahr Arbeit in einem Sonderausschuss für Ortsentwicklung präsentierte der Abgeordnete Prof. Günther Fischer die Ergebnisse in der jüngsten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung Brück. „Borkheide und Borkwalde haben deutlich spürbar und sichtbar ihre Entwicklung vorangetrieben, das wollen wir jetzt ebenfalls angehen“, sagte der Kommunalpolitiker und Professor für Entwerfen, Städtebau und Architekturtheorie an der Fachhochschule Erfurt. Fischer sitzt dem Sonderausschuss für Stadtentwicklungskonzept und FNP Brück vor. Dem Ausschuss gehören neben Fischer jeweils ein Vertreter der Fraktionen und ein sachkundiger Bürger an.
Der Ausschuss, der auf Wunsch von Pro Brück einberufen wurde, hat die mittelfristige Zukunft in Blick „Stadtentwicklungs-Projekt 2024 (StEP 2034)“ so er damalige Vorschlag, der in dem schon genannten Ausschussnamen mündete. „Wir sind eine aufstrebende Stadt, die nachhaltig wachsen will, der FNP sollte so verändert werden, dass er mindestens zehn Jahre vorhält“, sagte der Stadtplaner bei der Vorstellung. FNP steht für Flächennutzungsplan und ein solcher beschreibt, was wo entstehen soll und darf.
Der Ausschuss hat insgesamt ein Potenzial von rund 30 Hektar für eine Entwicklung der Stadt gefunden, wohlwissend, dass die Landesplanung dem als „Grundständiges Zentrum“ anerkannten Brück nur 12,5 Hektar für einen Wachstum zugesteht.
Nicht nur die Kernstadt, auch die Ortsteile waren im Fokus. So wurden die alten Ställe in Neuendorf, das Gebiet um die alte Schule in Baitz, die Mühlen in Gömnigk sowie die Areale um den alten Festplatz und der Straße des Friedens in Brück-Stadt als entwicklungsfähig genannt.
Vorerst hat man auf die größeren Flächen geschaut. So das Areal hinter dem Zentrum mit Amtshaus und Netto-Laden. Dort soll ein Pflegeheim entstehen. Dahinter könnte sich, nach den Worten Fischers, der Ausschuss unter anderem Seniorenwohnhäuser vorstellen. Diese sollten drei Zimmer haben, eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach und über einen 80 Quadratmeter kleinen Garten verfügen. Insgesamt hat man dort Platz für 60 Parzellen ausgemacht.
Eine weitere Fläche wäre zwischen der Feldstraße und der Straße An der Plane, am ehemaligen Festplatz zu entwickeln. Dort könnte, so Fischer, eine neue Straße entstehen, an der die neuen schmucken Einfamilienhäuser gebaut werden könnten. Hier regt sich jedoch schon jetzt der Widerstand einiger Anwohner der parallel verlaufenden Gartenstraße. Max Lemke fürchtet um seine Wohnqualität, wenn hinter seinem Garte mit bislang unverbauten Blick plötzlich neue Häuser entstehen.
In Zuge dieses Ausbaus soll, so der Gedanke, die Straße an der Plane saniert und dann mit sogenannten Kissen, die das Tempo reduzieren, versehen werden. Diese Idee beinhaltet auch die Errichtung von 43 Stellplätzen für das Naturbad.
Im Zusammenhang mit der als wilder Parkplatz genutzten Fläche hinter dem Park+Ride-Platz gegenüber dem Bahnhof Brück, sprach Günther Fischer von einem Filetgrundstück. Hier, in der näher der Plattenbauten, könnte sich der Ausschuss neue Mehrfamilienhäuser mit Mietwohnungen vorstellen. Man sieht dafür den Bedarf, eine Nachfrage sei vorhanden wie die gelungene Vermietung in Brück-Ausbau zeigt.
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Eine weitere Idee war die Entwicklung der Ladestraße parallel zu den Gleisen am Bahnhof Brück, hier könnte man sich den Bau weiterer 50-150 Stellplätze vorstellen.
Die mit der FNP-Bearbeitung beauftragte Stadt und Land Planungsgesellschaft mbH will ihre bisherigen Arbeiten noch vor der Sommerpause im Ausschuss vorstellen.
Etwas weiter sind andere Vorhaben, die ebenfalls in der SVV Brück auf den Weg gebracht worden sind. So wurde der Aufstellungsbeschluss für die 7. Änderung des FNP beschlossen. Demnach soll zwischen Bahnhof und der Heinrich-Heine-Straße großflächiger Einzelhandel entstehen. Bislang ist das Areal als gemischte Baufläche ausgewiesen.
Für das, wie man hört vollständig verkaufte B-Plan-Gebiet Gänsematten wurde die Befreiung von GRZ-Vorgaben im Bebauungsplan beschlossen. Ein Bauherr bat darum, da die von ihm versiegelte Fläche größer war als gestattet. Er jedoch argumentierte, dass das von ihm eingesetzte Material beim Carportbau besondere Versickerungsqualitäten hat und deshalb eine Ausnahme gestattet werden müsste. Die SVV stimmte dem Ansinnen zu.
Auf Antrag der SPD-Fraktion wurde auch die Fortschreibung der Klarstellungs- und Ergänzungssatzungen in der Stadt Brück beschlossen. „In Ergänzung der unverbindlichen Bauleitplanung sollen auch die verbindlichen Bauleitplanungen, welche gemäß Baugesetzbuch in Form von Satzungen der Gemeinden beschlossen wurden, angepasst und abgeglichen werden. Vor allen Dingen geht es um Lückenschlüsse und Ergänzungen im Bereich von bebauten Gebieten, welche zur Erstellung der Satzungen (2002-2004) keine Berücksichtigung fanden und mittlerweile klarer zu Tage getreten sind. Die Satzungen ermöglichen eine verbindliche Ausweisung des Innenbereichs und Trennung vom Außenbereich und somit die verbindliche Festlegung von Bauflächen, ohne Bebauungspläne erstellen zu müssen“, heißt es in der Begründung der SPD-Fraktion.
Über die anderen Themen lesen sie den Artikel aus der SVV Brück.
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