Borkheide, Borkwalde. „Wir haben erstmals die komplette Jugend- und Sozialarbeit in den beiden Waldgemeinden zusammengestellt“, begrüßte Stefan Güthoff Gemeindevertreter aus Borkheide und Borkwalde bereits vor einer reichlichen Woche auf dem Gelände des Borkwalder Jugendraums. Die Akteure in diesem Bereich stellten die „Konzeption der Familienbildung, Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit in Borkheide und Borkwalde“ vor.
Die Gemeindevertreter nahmen das Angebot dankbar und gut vertreten auf. „Was wir leisten taucht ja in keiner Statistik auf“, begründete Güthoff die Einladung zu diesem Treffen. Außer ihm nahmen noch
- die Jugendkoordinatorin des Amtes Brück, Wenke Hanack;
- die Mitarbeiterinnen im Familienzentrum Borkheide/Borkwalde, Marlies Biniok und Ursula Gätke;
- die Schulsozialarbeiterin an der Hans-Grade-Grundschule, Julia Klos;
- die mobile Jugendarbeiterin, Felicia Matthes und
- der Verantwortliche für den Borkwalder Jugendraum, Gunnar Seifert
an dem Treffen teil. Sie alle haben nicht nur viel Arbeit und Zeit in dieses Konzept gesteckt, sondern auch Engagement und Herzblut. Man spürt, sie haben Spaß an ihrer Arbeit. „Es war ein langer Entwicklungsprozess“, bekannte Güthoff:
„Wir haben unsere Gehirne zum Kochen gebracht.“
Eigentlich sollte dieses Konzept bereits im März diesen Jahres präsentiert und diskutiert werden. Doch dann kam Corona – und mit Corona kamen neue Herausforderungen:
„Wir könnten schon wieder zehn Seiten dazu packen. Wie sieht Jugendsozialarbeit während einer Pandemie aus?“
Fertig ist das Konzept natürlich nicht nur deswegen nicht. Es soll nämlich nicht in der Schublade landen, sondern als Orientierung genutzt und stetig fortgeschrieben werden. Präferiert wird dabei ein offenes Herangehen.
„Jugendliche müssen auch etwas falsch machen können. Außerdem hat jeder seinen eigenen Weg in die Selbständigkeit.“
In dem Konzept stehen nicht nur Zahlen und Strukturen, sondern dort findet man auch einen Fragebogen an die Jugendlichen selbst. Auf die Frage an die 9- bis 14-Jährigen, was sie in den nächsten Monaten ändern würden, wenn sie bestimmen könnten und Geld keine Rolle spielen würde, kommen Wünsche nach einem immer offenen Jugendclub, einem Skateplatz, einem Abenteuerspielplatz für die Jüngsten, nach der halbstündliche Zuganbindung, aber auch nach „Workshops zum Umgang mit Social Media, Digitalisierung, Umgang mit Mitmenschen“. Ganz zeitgemäß ist die Forderung:
„Glasfaser für jeden.“
Der größte Wunsch der Jugendlichen wäre sicher, einen eigenen Ort zu haben, einen, den sie komplett selbst gestalten können.
Die anwesenden Politiker sind von der Jugend- und Sozialarbeit in ihren Gemeinden überzeugt. Der Borkheider Bürgermeister, Andreas Kreibich (SPD), fand:
„Wir haben eine hervorragende Jugendarbeit. Alle machen, was möglich ist. Dabei sind wir ganz schön weit gekommen, zumal, wenn man bedenkt, wie es angefangen hat.“
Sein Amtskollege aus Borkwalde, Egbert Eska (WiB), ergänzte:
„Ich finde es positiv, wie sie auf die Jugendlichen zugehen. Unsere Jugendsozialarbeiter sind eine Idealbesetzung. Ich fände es gut, wenn unser Jugendraum von den Jugendlichen noch mehr angenommen würde.“
Zum Abschluss der aufgeschlossenen Runde, an deren Rand bei einer Bratwurst viele Gesprächsmöglichkeiten bestanden, hatten Güthoff und seine Kollegen noch ein Angebot an die Politiker und an alle Borkheider und Borkwalder:
„Es besteht jederzeit die Möglichkeit auf uns zuzugehen und nachzufragen. Wir sind Aufgeschlossen für Fragen, Ideen und kreatives Machen.“
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