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Anton Hofreiter besuchte unsere Region

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Beelitz. In dieser Woche hat Anton Hofreiter in seiner Funktion als Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN im Bundestag eine Stippvisite in unsere Region unternommen. Als erster Programmpunkt stand Borkwalde auf seinem Programm. Er hat sich unter dem Aspekt “Nach der Nonne ist vor der Nonne? Oder geht es auch ohne Gift?” ein Bild von dem nicht mit dem Insektizid Karate Forst flüssig besprühten Tempelwald gemacht. Anton Hofreiter war bereits im Frühsommer vor Ort, hat die damaligen Proteste der Bürgerinnen und Bürger persönlich erlebt, und konnte dadurch den direkten Vergleich ziehen.

Nicht nur er, sondern auch alle Teilnehmer, konnten bei dem Rundgang mit dem Waldbesitzer Karl Tempel sehen, dass der Wald zwar geschädigt ist, aber die Fichten im oberen Bereich neu austreiben und sie schon wieder erstaunlich grün aussehen. Die Überraschung war nicht nur bei Hofreiter groß über die Regeneration des Waldes. In den bereits von Karl Tempel umgebauten Waldflächen weg von der Monokultur hin zu einem Mischwald war kaum Fraß zu verzeichnen. Der Wald sieht gesund aus und von Nonnenfraß konnte man keine Spur erkennen. Laut Karl Tempel hat sich die Nonne in diesem Gebiet lediglich an ein paar frischen Birkenblättern satt gefressen. Einer der Gründe ist, dass es durch die Waldameise, die die die umgebauten Waldflächen besiedelt, weniger Ausbreitung der Nonne gibt.

Der zweite Termin an diesem Tag war im abgebrannten Wald an der Autobahn A9 in Fichtenwalde:

Ein Jahr nach dem verheerenden Brand an der Autobahn – alles getan oder fängt die Arbeit erst an?

Wir erinnern uns: Anfang Juli letzten Jahres brannte der Wald auf ungefähr 90 Hektar lichterloh. Einige Baumstümpfe sind zu sehen, die noch heute auf dieses große Feuer hinweisen. Auch hier konnte Anton Hofreiter sein Staunen nicht verbergen, denn das Areal ist großflächig grün. Die Forstbehörde hat Kiefern gesät, aber sie sind noch sehr klein und werden unterdessen von Pappeln überwuchert, die niemand gepflanzt hat. Die Natur holt sich die Flächen zurück, wie es ihr gefällt und nicht, wie es vom Menschen gewollt ist. Und wir können erkennen: Eigentlich wird die Arbeit durch Mutter Natur erledigt.

Durch den Waldbrand gibt es einen Düngeeffekt und viele Mineralien sind im Boden, die die Pflanzen zu nutzen wissen. Fichtenwalde hat seit dem großen Brand durch den fehlenden Wald vermehrt unter Lärm von der Autobahn zu leiden und man hofft, dass dieser natürliche Lärmschutz in ferner Zukunft durch einen gesunden Mischwald wieder intakt ist.

Im alten Heizkraftwerk in Beelitz-Heilstätten

Nach diesem Termin stand in kleinem Kreis eine Führung durch das Heizkraftwerk Beelitz-Heilstätten auf dem Programm. Das Kraftwerk wurde liebevoll restauriert und ist unterdessen ein Schmuckstück geworden. Dr. Elke Seidel, die Vorsitzende des Fördervereins, außerdem Fraktionsvorsitzende der Grünen Fraktion im Kreistag und in der Stadt, gab einen interessanten Einblick in das ehemalige Heizkraftwerk und berichtete anschaulich über die Arbeitsweise in früheren Zeiten. „Schon vor hundert Jahren wurde nachhaltig und hocheffizient Wärme und Strom erzeugt – die Kraftwärmekopplung war lange vergessen, dabei ist alles, was getan werden muss, bekannt!“ beklagt Dr. Elke Seidel die Versäumnisse der Entscheidungsträger.

Der abschließende Programmpunkt war eine Diskussion zum Thema

Kommunaler Klimaschutz beginnt vor der Haustür – Energienutzung und Erzeugung – früher und heute, wo stehen wir wirklich?

Teilnehmer an dieser Diskussion war u. a. der Investor der Quartiersentwicklung Beelitz-Heilstätten KW Development Potsdam, der einen kleinen Einblick in die Entwicklung und die geplanten Vorhaben an diesem Standpunkt gab.  

Ein weiterer Punkt der Diskussion waren die Energiewende und der Klimaschutz. Laut Hofreiter bleiben uns noch ungefähr 15 bis 20 Jahre, um das Ruder herumzureißen und den Klimawandel in Grenzen zu halten. Die Photovoltaik ist heute der absolute Sieger bei den erneuerbaren Energien. Sie hat man jahrelang vernachlässigt und auf andere Energieträger gesetzt. Wärme, Mobilität und Energie müssen heute gemeinsam betrachtet werden, um die Zukunft effizient zu gestalten. In diesem Punkt sollte man zwingend umdenken und auf neue Modelle setzen.

Fazit seiner Ausführungen in ein verändertes Denken hinsichtlich Energie und Klimaschutz: 

„Wenn wir unser schönes Leben behalten wollen, dann müssen wir etwas tun!“

Bei der Verabschiedung appellierte Dr. Elke Seidel an alle Teilnehmer:

„Und bedenken Sie, jeder kann etwas tun, jeder muss etwas tun. Ich fordere Sie auf: Prüfen Sie vor jeder Handlung, ob sie dem Anspruch der Nachhaltigkeit und der Zukunft entspricht. Eine gute Zeit Ihnen allen!“

In einem kurzen Gespräch nach Ende der Diskussion verriet uns Dr. Elke Seidel

„Beeindruckt hat mich Tonis Gelassenheit, trotz der deutlichen Worte zum Klimawandel und der Aufgabe, die vor uns liegt, sowie die Offenheit des Investors zur Größe der Aufgabe auch in Beelitz-Heilstätten.“ 

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