Baumkönigin, Esskastanie, Baum des Jahres 2018, Tempelwald

Königin pflanzte drei Esskastanien in den Tempelwald

Heute besuchte die deutsche Baumkönigin 2018, Anne Köhler, den Tempelwald zwischen Borkwalde, Kanin, Klaistow und Fichtenwalde. Eingeladen hatte sie Karl Tempel, der hier einige Hektar Wald besitzt, die er ökologisch umgestaltet. Dabei geht er sehr innovativ vor. Von den 120 Baumarten in unseren Regionen hat er mindestens 24 Baumarten in seinem Tempelwald, darunter insbesondere die Esskastanie. Zweitausend Esskastanien hat er in seinem Wald seit 2003 ganz ohne Förderung angepflanzt.

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Baumkönigin des Jahres 2018 mit junger Esskastanie

Die Esskastanie ist der Baum des Jahres 2018, weshalb die deutsche Baumkönigin seine Einladung ohne zu Zögern annahm. Nur die verzögerte Regierungsbildung in Berlin wäre beinahe noch dazwischen gekommen. Denn bis dahin blieb offen, ob der Agrarausschuss des Bundestages tatsächlich am Tag des Baumes tagen würde, der alljährlich am 25. April begangen wird. Verständlicherweise wollte die aus dem Frankfurter Raum stammende Königin beide Termine verbinden.

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Karl Temple, Baumkönigin Anne Köhler und Forstingenieur Martin Schmitt

Köhler hatte sich nach dem bestandenen Bachelor als Baumkönigin beworben. Das erforderliche Fachwissen brachte sie als studierte Landschaftsarchitektin mit. Außerdem ist sie in einer Baumschule aufgewachsen. Genau wie Tempel ist sie von der Esskastanie überzeugt:

„Die Früchte der Ess-Kastanie dienten viele Jahrhunderte als wichtiges Nahrungsmittel.“

Nach ihrer Beobachtung wächst sie überall da gut, wo auch Spargel gut gedeiht. Das kann Waldbesitzer Tempel inzwischen aus eigener Anschauung bestätigen. Er hält die Esskastanie sogar für mindestens so robust wie die Eiche. Sie erholt sich viel schneller nach der oft anzutreffenden Frühjahrstrockenheit. Außerdem wächst sie doppelt so schnell. Die Esskastanie blüht lange, so dass sie gut für die Bienen ist. Sie hilft bei der Bodenverbesserung und hat sich gut an die Bedingungen der Zauche angepasst. „Sie ist ein Pragmatiker und kein Ideologe“, beschreibt Tempel die weite Verbreitung der Baumart.

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Baumkönigin Anne Köhler

Zur hoheitlichen Baumpflanzung sind auch etwas dreißig Anwohner der umliegenden Orte gekommen und haben Kaffee und Kuchen mitgebracht. Aus Borkheide kam Tagesmutter Ines Renner mit ihren Kwirlies. Aus Borkwalde ließ es sich Bürgermeisterin Renate Krüger (LINKE) nicht nehmen dabei zu sein. Dabei waren auch Mitglieder des Borkwalder Kulturvereins Zauche e.V., die bereits im Jahr 2015 gemeinsam mit Tempel drei Exemplare des damaligen Baum des Jahres, des Feldahorns pflanzten. Jetzt stehen sich die Bäume des Jahres 2015 und 2018 am Siebenbrüderweg gegenüber. Über die Jahre es der Tempelwald für viele Anwohner ein Ausflugsziel, in das man gern einmal seine Gäste führt. Zahlreiche Schilder informieren die Besucher über den Waldumbau im Allgemeinen und den Tempelwald im Besonderen.

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Diskussionsrunde nach der Pflanzung

Am Rande der Pflanzaktion kam man dann auch auf die aktuelle Bedrohung der umliegenden Wälder zu sprechen. Sie gelten als Windeignungsgebiete. Die Windindustrie will gegen den Willen aller anliegenden Gemeinden hier Bäume fällen und 200 Meter hohe Windräder aufstellen. Die würden dann die stehen gebliebenen Waldreste weit überragen. „Zweihundert Windräder bedeuten 200.000 gefällte Bäume“, sagt Waltraud Plarre vom Verein Waldkleeblatt – Natürlich Zauche e.V.. Tempel macht sich außerdem Sorgen um die Fledermäuse in den von ihm aufgehängten Fledermauskästen. Ganz offensichtlich widersprechen sich Waldumbau und Windräder im Wald.

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