Matthias Schimanowski, Mattias Helle

Brück: 650 Jahre Stadtrecht – Brück ist älter – Matthias Helle klärt auf

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Brück. An dem letzten Septemberwochenende findet traditionell das Brücker Erntefest statt. In diesem Jahr wurde gleichzeitig das 650jährige Jubiläum der Verleihung des Stadtrechts begangen. Zumindest ging Bürgermeister Matthias Schimanowski davon aus, dass sein Ort seit sechseinhalb Jahrhunderten Stadt ist. „Unser Jubiläum basiert auf den Angaben unseres Chronisten Kurt Zoglowek, der davon spricht, dass wir seit 1374 Stadt sind, bin gespannt, ob es zutrifft“, sagt er mit leichtem Zweifel in der Stimme und bat den Historiker Mattias Helle um Aufklärung. In der gut gefüllten Brücker Lambertuskirche hielt der Historiker einen kurzen Vortrag.

Helle brachte eine gute und eine schlechte Nachricht mit. „Sie sind älter“, das war die gute Nachricht. Die weniger gute war die, dass eigentlich kein Jubiläum gefeiert werden kann.

„Zoglowek geht davon aus, dass Rudolph I. die Stadtrechte 1374 verliehen hat, geht nicht, da war er schon vier Jahre tot“, so der Historiker. Helle fand heraus, dass es schon im Jahr 1249 eine Burg gegeben hat. „Etwa da, wo sich heute der Ortsteil Schlossbusch befindet“, berichtete der Geschichtswissenschaftler. Um 1319 datiert er eine Marktsiedlung und aus dem Jahr 1381 gibt es eine Urkunde, in der die Stadt Brück erwähnt ist.

Für eine frühere Verleihung der Stadtrechte spricht laut Helle auch die Erwähnung von „Thomas, ein Bürger der Stadt Brück“ in einer Urkunde aus dem Jahr 1365.

„Ich denke, dass Brück also eher seit 660 Jahren Stadt ist als seit 650“, zog Matthias Helle ein Resümee und betonte, dass wohl das Stadtrecht frühestens 1358 und spätestens 1365 verliehen worden sei.

„Dabei ist Brück Stadt minderen Rechts“, betonte der Historiker. Denn die Stadt hatte keine Gerichtsbarkeit, so seine Feststellung. Die anderen Merkmale einer Stadt: Selbstverwaltung, Marktrecht und Innungen waren wohl gegeben.
Bürgermeister Schimanowski dankte für die Ausführungen und freute sich schon auf das Kommende. „Dann können wir bald wieder feiern“, stellte er fest.

(Artikelfoto: Matthias Schimanowski und Mattias Helle)

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