Golzow. Die Erntegaben stapelten sich hinter dem Kreuz, wurden zu einer Art Altar. Dabei sah man neben den Feld- und Gartenfrüchten auch Marmeladen- und Schokoaufstrichgläser, Nudeln, Zucker- und Mehlpackungen, Kaffee, Salz und Konserven, die Mitglieder der Kirchengemeinde Golzow-Planebruch-Krahne-Reckahn haben reichlich gespendet. Der Seelsorger Oliver Notzke zeigte sich deshalb von der Menge beim Freiluftgottesdienst im Rahmen des Erntefestes auf dem Pernitzer Hof von Birgit und Denny Basigkow in Golzow sehr angetan.
Seit fünf Jahren findet das Erntedankfest samt Gottesdienst nicht mehr in den Kirchen der Gemeinde, sondern auf den Bauernhöfen in der Region statt. Diesmal im Golzower Gemeindeteil Pernitz, wo Familie Basigkow einen Biohof betreibt.
„Als wir angefragt worden sind, haben wir sofort und gern zugesagt“, sagte Birgit Basigkow auf Nachfrage von Zauche 365. Im Rahmen des Festes gab es nicht nur Worte für die Seele, sondern auch etwas für das leibliche Wohl. Die Landfrauen buken Kartoffelpuffer, der örtliche Gastronom Jens Beiler servierte ein leckeres Süppchen und sorgte für die Getränke, und Familie Bürger versorgte die Besucher mit dem, wie es heißt, leckersten Eis der Region.
Eine Besonderheit haben sich die zehn Konfirmanden ausgedacht. Sie haben Teig vorbereitet und Brotlaibe geformt, die dann am Vortag im vor kurzem eingeweihten Backofen in Freienthal abgebacken worden sind. Die 50 Brote fanden reißenden Absatz. Der Erlös wird an die Aktion „Brot für die Welt“ gespendet. Die Erntegaben erhält die Brandenburger Tafel.
Eine Überraschung brachten die Golzower Landfrauen mit. Eine eigens geflochtene Erntekrone wurde dem Seelsorger überreicht. „Wir haben alles in allem rund 200 Stunden daran gearbeitet“, berichtete Petra Meier.
In einer eindrucksvollen Predigt wies Notzke darauf hin, dass es uns gut geht und wir uns klar machen sollten, dass gegenüber unserem Überfluss die Flüchtlinge maximal einen Koffer mit ihren Habseligkeiten mitnehmen können, dass in Afrika manchen Familien zwei Liter Wasser am Tag zur Verfügung stehen, und wir 120 Liter pro Kopf verbrauchen. Er bat um Verständnis und Hilfe, statt weiterer Verfolgung bei uns.
Wer wollte, der konnte bei einer Kremsertour den Betrieb erkunden. Denny Basigkow führte durch Stall und Maschinenpark. Zum Abschluss wurde zur Erinnerung an das gut besuchte Erntedankfest ein Baum gepflanzt.
Erntegaben
(Artikelfoto: Übergabe der Erntekrone)
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