Potsdam-Mittelmark. Es ist Kaiser Karl IV zu verdanken, dass unzählige Dörfer in der Mark Brandenburg im kommenden Jahr ein besonderes Jubiläum werden feiern können. Der Kaiser, der gerade in den Besitz der Mark gekommen ist, wollte wissen und zeigen, was ihm gehört und welche Einkünfte aus dem recht unbekannten Landstrich zu erwarten sind. Und so schickte der Regent Landreiter und weitere Beamte durch die Lande. Im Gepäck ein Fragebogen aus dessen Antworten die Einkünfte und der Besitz herausgelesen werden konnten. Befragt wurden der Dorfschulze, der Pfarrer und die Bauern.
Entscheidend für die kommenden Feierlichkeiten ist jedoch, dass damit diese Dörfer zum ersten Mal Erwähnung in einem Schriftstück gefunden haben. „Es war die erste umfassende Bestandsaufnahme im gesamten Reich“, fasst der aufs Mittelalter spezialisierte Historiker Dr. Uwe Tresp zusammen.
Vor den im Brandenburgischen Landeshauptarchiv im Rahmen ihres 207. Treffens versammelten Ortschronisten von der Chronistenvereinigung Potsdam-Mittelmark berichtete er über die Bedeutung des „Landbuches Karl IV:“. Die Liste der zum ersten Mal erwähnten Orte in der Zauche und Fläming ist lang. So können die Beelitzer Ortsteile Elsholz und Reesdorf ebenso feiern wie der zu der Stadt Brandenburg gehörende Ortsteil Gollwitz. Im Amt Ziesar wird Gräben 650 Jahre alt und im Amt Beetzsee der Havelseer Ortsteil Seelendorf. Im Amt Brück sind beide Borks betroffen. In Deutsch und Alt Bork darf man sich freuen. Veronika Mika und Dirk Zerning sind schon voller Enthusiasmus am Planen. In der Gemeinde Michendorf sind drei Ortsteile in Feierlaune: Fresdorf, Michendorf und Wildenbruch.
Schlalach feiert fast jeden Geburtstag und so bestimmt auch im kommenden Jahr. Bergholz, Fahlhorst und Tremsdorf, Ortsteile der Gemeinde Nuthetal bereiten sich ebenso vor wie Kähnsdorf und Seddin am Seddiner See. Frohnsdorf, Lühsdorf und Klausdorf, alles Teile der Sabinchenstadt Treuenbrietzen sind ebenso dabei wie Kemnitz als Werderaner Ortsteil. Zum Schluss muss noch gesagt werden, dass auch Benken, das nach Wiesenburg gehört im Jahr 1375 zum ersten Mal erwähnt wurde.
Wie einige Chronisten mitteilten, sei man schon in Vorbereitungen und Absprachen. Eines scheint sicher, im kommenden Jahr dürfte es kein freies Wochenende geben, denn überall wird in der Saison etwas los sein.
(Artikelfoto: CPM-Vorsitzender Jaromir Schneider erläutert die Jubelliste)
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