Petzow. Schon mit dem ersten Schritt durch das Tor in der Ziegelmauer eröffnet sich im Schlossgarten Petzow eine andere Welt. Der Garten – einst ein reiner Wirtschaftsgarten – erscheint wie eine große Wohnung. Von Raum zu Raum entdecken Besucher neue Themen, Ideen und Konzepte. So beschreibt Eigentümer Klaus Kosakowski das Kleinod nahe des Petzower Herrenhauses und Schlossparks an der Zelterstraße.
Bürgermeisterin Manuela Saß konnte das liebevoll gestaltete Ensemble bei einer Führung mit Klaus Kosakowski unlängst in Augenschein nehmen. „Es ist beeindruckend und schön zu sehen, was aus dem Gelände geworden ist. Das Thema Garten gehört einfach zu Werder dazu. Aber auch die Gäste unserer Stadt haben mit dem Schlossgarten ein neues attraktives Ausflugsziel“, resümierte sie.
Vom Eingangsbereich, der im Sommer bei Aufführungen durch das Theater bespielt wird, geht es vorbei an Gemüsebeeten hinein in den Waldgarten. Dort sollen neben schattenliebenden Pflanzen und Gewächsen angeblich auch Feen und Zwerge hausen, über die so manch sagen- und märchenhafte Anekdote erzählt wird. Für die Zwerge wurde sogar ein Wurzelhaus aus Überresten von Baumschnitt gebaut. Dort hindurch schweift der Blick über eine Wiese mit Obstbäumen, die voller Früchte hängen. Zwischen den Bäumen schwirren Insekten, darunter Bienen aus eigenen Völkern, die in einem Häuschen leben, dessen Form einem alten Bienenkorb nachempfunden ist.
Etwa 80 Obstbäume hat Klaus Kosakowski in den Garten gepflanzt und damit den Obstanbau auf diesem Stückchen Land wiederbelebt. Eine Besonderheit ist das Spalierobst – Pfirsiche, Äpfel und Birnen, das entlang der nordöstlichen Mauer wächst. Über die Brücke am Teich hinweg geht es weiter durch den Rosengarten, vorbei an einer historischen Feuerstelle, einer Steinpyramide und schließlich zurück zu den beiden Wirtschaftsgebäuden am Eingang.
Mehr als 25 Jahre hat es gedauert, aus etwa 20 Parzellen dieses Stück Kultur zu erschaffen und damit historischen Gartenraum zurückzugewinnen. Schritt für Schritt nahm der Schlossgarten Form an. Die Idee des Wirtschaftsgartens lebt heute in Gestalt einer kleinen Gärtnerei weiter. Der Fokus liegt hier auf Qualität, nicht auf Masse. Frisches Gemüse aus diesem Anbau landet unter anderem auf den Tellern des Restaurants „Alte Überfahrt“ auf der Werderaner Insel.
Seit vorigem Jahr ist der Schlossgarten für Besucher geöffnet. Zwischen März und Oktober werden an den Wochenenden Führungen für Gruppen mit 10 bis 15 Personen angeboten. Hinzu kommen Veranstaltungen, eine Kunstausstellung und Theateraufführungen der Werderaner Comédie Soleil.
(Pressemitteilung der Stadt Werder (Havel) | Luise Fröhlich)
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