Aktionstag in der alten „Kaniner Tränke“: Flora, Fauna, Wasserrückhalt und Klimaresilienz

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Kanin. Am 2. Juni 2023 fand in Kanin ein Aktionstag zur Begehung der ehemaligen Kaniner Tränke statt, der vom BUND (Antje Sachs) in Zusammenarbeit mit dem Ortsbeirat Busendorf und Anwohner*innen aus Kanin organisiert und veranstaltet wurde.
Die alte Kaniner Tränke ist trocken gefallen, und bei einer Begehung und Gesprächen vor Ort sollten die Geschichte und die Einflüsse aus der Umgebung erkundet werden, um die Möglichkeiten einer Wiedervernässung auszuloten und mögliche Ziele und Lösungen zu finden.

Am Vormittag besuchten zunächst die Vorschulkinder der Kita Kanin und die Klasse 1/2 a der Grundschule Fichtenwalde diesen nördlichen Teil des Dorfplatzes.

Gemeinsam mit Antje Sachs vom BUND-Brandenburg und dem bekannten Geo-Ökologen Jonathan Neumann von der Universität Potsdam erforschten die Kinder, welche verschiedenen Tiere in der Tränke vorkommen. Ausgerüstet mit Regenschirm und Glasröhrchen zeigte Jonathan den Kindern, wie sie Insekten richtig einfangen. Dies taten die Kinder mit großer Begeisterung und Konzentration und Jonathan konnte jedes dieser Tiere sofort bestimmen. Nach Spielen zum Thema Wasser und einem Picknick der Kinder vor Ort, sowie einem kurzen Besuch vom stellvertretenden Bürgermeister von Beelitz Torsten Zado, trafen sich am Nachmittag Interessierte und Expert*innen aus der Umgebung darunter Busendorf, Klaistow, Fichtenwalde, Borkwalde, Borkheide, Lehnin, Treuenbrietzen, Nuthe-Nieplitz-Tal etc., um über die Zukunft der Tränke zu sprechen.

Zu Beginn wurde sich mit einem Blick in die Vergangenheit der Kaniner Tränke und der umliegenden Spargelfelder befasst. Anwohner*innen und Zeitzeugen erzählten vom Schwimmenlernen in der Tränke, vom Fischfang und Krötenrennen. Sie berichteten von der einstigen Pflanzenvielfalt in der Umgebung, von Feuchtwiesen, der Entwässerung durch Gräben und dem Bau von Pumpwerken und Wehren, von immer tieferen Gräben, dem Absinken des Grundwasserspiegels und den heutigen Sandstürmen. Geo-Ökologe Jonathan Neumann benannte das Auftauchen des Wiedehopfs als Boten des Klimawandels, und Günter Rauhut berichtete von fehlenden Daten der Grundwassermessstellen in der unmittelbaren Umgebung von Kanin.

Anschließend ging es dann auch für die Erwachsenen mit Regenschirm und Glasröhrchen bewaffnet in den Bereich der Senke. Mit großem Interesse wurden Insekten gesammelt und von Jonathan und anderen bestimmt. Ein Spaziergang Richtung Spargelfelder, die Besichtigung des altes Wehres Richtung Lehnin und die Betrachtung der Gräben sollte allen einen Eindruck von der unmittelbaren Umgebung und den Maßnahmen zur derzeitigen Entwässerung geben.

Zum Abschluss des Aktionstages wurde sich mit Möglichkeiten der Wiedervernässung, den Einschätzungen der anwesenden Meliorationsexpert*innen und Geoökolog*innen und mit möglichen Ideen für die Zukunft befasst. Diskutiert wurden Varianten der Grauwasserreinigung und -ableitung in die Tränke, Probleme der Kläranlagen, wie das alte Wehr wieder funktionstüchtig gemacht werden und wie das Wasser in der Umgebung gehalten werden kann. Wir haben Pflanzaktionen in der Allee besprochen, bis hin zu einem grünen Band durch die Kaniner Heide in Form von Windschutzhecken und Pflanzen, die mit dem zukünftigen Klima gut zurechtkommen.

Was können wir selbst gegen Trockenheit, Austrocknung und Umwelteinflüsse tun und wie können wir uns weiter vernetzen und Aktionen vorantreiben? So war die Auftaktveranstaltung im Kaniner Luch für weitere Aktionen zum Thema Wasserrückhalt und Klimaresilienz ein informativer und spannender Tag. Vielen Wir sagen allen Beteiligten ein herzliches Dankeschön!

Wünschenswert wäre eine weitere Vernetzung mit Anwohner*innen, Expert*innen, Gemeindevertreter*innen und Spargelbauern. Wir wollen groß und lokal denken! Bei Interesse an weiteren Aktionen, Veranstaltungen und Aktionismus meldet euch unter caro@lauter-leben.de.

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