Werder. Wilde Uferstreifen, Schilf und urige Gehölze: Es ist eine Mikro-Idylle, die man hinter einem Parkplatz zwischen Baumarkt und Einkaufszentrum nicht unbedingt vermutet: Doch durch die Vegetation hindurch spiegelt das Wasser. Jetzt soll der einstige Torfstich im Strengfeld erlebbarer werden. Und damit auch die Lage des Strengfeldes am Glindowsee.
Im Frühjahr ist der Bau eines Rundwegs in wassergebundener Decke durch das Kleinod geplant. Der Weg wird in etwa 800 Meter Länge anderthalb bis zwei Meter breit um den Torfstich geführt. Südöstlich verläuft er auf einem Landstreifen zwischen dem Torfstich und dem Glindowsee. Ein Hingucker für Menschen, die sich im Quartier die Beine vertreten.
Die Wiederbelebung der alten Idee geht auf den Zukunftshaushalt 2022 zurück: „Bewohner des Seniorenwohnparks Blütentraum hatten sich im Bewerbungsverfahren für Werders Bürgerhaushalt gewünscht, dass für sie ein Weg mit Ruheplatz am Glindowsee-Ufer geschaffen wird”, so Werders Bürgermeisterin Manuela Saß.
Wegen der Eigentumsverhältnisse sei das zwar im unmittelbaren Bereich des Seniorenwohnparks nicht möglich gewesen:
„Aber wir haben dem Blütentraum eine Alternative vorgeschlagen, die sich am alten Torfstich gleich nebenan befindet. Das ist bei den älteren Bewohnern sehr gut angekommen. Und auch viele Andere werden davon profitieren.”
Tatsächlich ist der Rundweg um den Torfstich Bestandteil des Bebauungsplans für das Strengfeld. Die Insolvenz des Investors hatte einst die Umsetzung verhindert. Aus der hinterlegten Bürgschaft konnte die Stadt vor einigen Jahren immerhin noch die Erschließung, den Spielplatzbau und die Straßenbeleuchtung des Strengfelds zum Abschluss bringen. Auch ein Teil des Lärmschutzwalls an der B1 wurde finanziert.
Doch dann war das Geld aus der Bürgschaft aufgebraucht. „Die Idee des Rundwegs blieb im Bebauungsplan lebendig”, so die Bürgermeisterin:
„Nach Rücksprache mit dem Blütentraum wurde sie in den städtischen Haushalt aufgenommen. Neben dem Rundweg wird es auch Sitzgelegenheiten und einen Papierkorb geben.”
Für einige Bewohner des Knupperwegs waren die Pläne zunächst eine Überraschung: Sie hatten sich zwischen ihren Grundstücksgrenzen und dem Ufer des Torfstichs privat eingerichtet, lenkten aber nach einem Dialog mit der Stadt und der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises ein. Letzte privaten Anlagen werden jetzt zurückgebaut.
Die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises freut es, dass sich die Uferflächen mit dem Bau des Weges wieder naturnah entwickeln können. Die Bauarbeiten haben gestern begonnen und sollen in mehreren Schritten im Jahresverlauf abgeschlossen werden.
(Pressemitteilung der Stadt Werder (Havel) | Henry Klix | Artikelfoto: Winterlicher Blick auf den Torfstich im Strengfeld © hkx)
Views: 44