Der Blaue Stein ist nicht mehr allein

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Krahne. Steinreich ist der karge Boden der Mark, das wissen die Landwirte zu berichten, die aus den gesammelten Steinen große Lesesteinhaufen am Rande der Äcker formen. Genau an so einen Stein dachte der Traktorfahrer der Agrargenossenschaft „Thomas-Müntzer“ aus Krahne als er ein metallisches Geräusch hörte. Die Pflugschar war über einen Stein geschliddert. „Schon wieder“, dachte er fluchend und stieg vom Trecker herab, um den Stein aus dem Wege zu räumen. Wie er feststellen musste vergebens, denn es war kein kleiner Stein, sondern ein Findling.


Nach und nach wurden die Ausmaße deutlich. Etwa 2m x 3.50 Meter ist die freigelegte Grundfläche, die jetzt noch sichtbar ist. Denn die Mitarbeiter der Agrargenossenschaft haben den Stein zwei Meter tief freigelegt, wie weit er im Boden steckt, konnte noch nicht ermittelt werden, es werden sicher ebenfalls mindestens weitere zwei Meter sein. Die Versuche den Stein mit Hilfe von Technik zu bergen scheiterten allesamt.  Danach wurde der Stein weitgehend wieder zugeschippt. In Krahne sorgt der Fund für Gesprächsstoff. „Wir werden ihn uns anschauen“, sagt Sieglinde Schmidt. Die Rentnerin will mit ihrem Mann Hartmut den Spaziergang machen. Dabei wird sie nicht weit gehen müssen, denn der Fund befindet sich direkt am Ackerrain in Höhe des zur Dorfkirche führenden Weges. Wer dort den Kopf hebt wird einem Hinweisschild zu sehen bekommen, darauf wird auf den „Blauen Stein“ in 1,35 km Entfernung hingewiesen. Wer den Pfeilen folgt, wird im Kiefernforst fündig. 

Hier liegt der „Blaue Stein“, wie der Koloss genannt wird. 1,5 m ragt er aus dem Boden heraus. Der überwiegende Teil des Steins mit einem von zwölf Metern ist noch nicht ausgegraben. Transportiert wurde er hierher mit dem Gletschereis der Weichselkaltzeit. Die Zauche bildete damals eine Haupteisrandlage. Nach abschmelzen der Gletscher vor etwa 11.600 Jahren blieben viele der Findlinge zurück, wozu der Blaue Stein ebenso gehört wie der jetzt gefundene Findling.

Dem älteren Exemplar merkt man deutlich an, wie wichtig die Felsbrocken für die Bevölkerung waren.  Er hat deutliche Spuren von Absprengungen, er wurde als Steinbruch benutzt.

Das die Findlinge in Krahne wichtig sind merkt man am Marborner Platz im Zentrum des Dorfes. Hier steht der „Riese von Krahne“. Er und seinesgleichen sollen der Sage nach von den Briesener Bergen in denen sie lebten, die Riesensteine auf Krahne geworfen haben, der Blaue Stein sollte den Kirchturm treffen, verfehlte ihn aber. Daran erinnert eine kleine Tafel an der Riesenskulptur. 

Der neu entdeckte Stein, in unmittelbarer Ortsnähe wird wohl weitgehend freigelegt werden und könnte wie sein Blauer Nachbar zu einem Anziehungspunkt für Touristen werden. Das können sich sowohl der Ortsvorsteher Reinhard Siegel als auch der Chef der Genossenschaft Thomas Voigt vorstellen. 

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