Werder. Vor dem Werderaner Nachthimmel hätte man denken können, ein Ufo landet auf dem Bahnhofsvorplatz. Doch der ziegelmatt-gelbe Würfel in der Luft hing an den Ketten eines roten Kranauslegers. Der Autokran hat am Mittwochabend ein komplettes City-WC an seinen Standort gehoben.
Vor gut einem Jahr war der Bauantrag für das neue WC gestellt worden. Nach der Erteilung der Baugenehmigung im September konnte der Lieferauftrag an die Firma Hering Sanitärkonzept aus Burbach (Nordrhein-Westfalen) erteilt werden. Das defekte alte WC wurde abgerissen und ein neues passendes Fundament gegossen.
Die Fertigzelle genau darauf zu platzieren, war Millimeterarbeit. Mit Handzeichen und Rufen kommunizierten die Bauarbeiter am Boden mit dem Kranführer, nach wenigen Minuten schwebte der 19 Tonnen schwere Würfel einen halben Meter über dem Fundament. Dann die Feinarbeit, die Zeichen und Rufe wurden etwas hektischer.
Hier noch etwas rüber, dort zurück. Der Abstand zum Boden betrug schließlich nur noch wenige Zentimeter. Endlich passte es – das City-WC konnte andocken. Die Wasserwaage lieferte den Beweis für die ordentliche Arbeit.
Die Vorbereitung des Krans mit Gegengewichten und der Abbau dauerten deutlich länger, als das WC vom Schwertransporter an seinen Platz zu heben. Auch jetzt stehen noch Anschluss- und Pflasterarbeiten an, bevor das City-WC in etwa fünf Wochen betriebsbereit ist. Das Modell CWC R 110 B ist behindertengerecht und hat eine automatische Sitzbrillenreinigung.
Der Mietvertrag wurde für zehn Jahre geschlossen, Service und Miete kosten monatlich 3342 Euro. Der Zeitpunkt der „Landung“ wurde übrigens bewusst auf den späten Abend gelegt, wenn der Bahnhofsbereich weniger frequentiert ist. Dennoch ließen sich einige Passanten das Schauspiel am Mittwoch nicht entgehen.
(Pressemitteilung der Stadt Werder (Havel) | Henry Klix}
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