Schwibbogen Schlunkendorf

Beelitz bringt seine Ortsteile zum Leuchten – mit individuellen großen Schwibbögen

Beelitz und seine Ortsteile verbindet eine Menge: Der Spargel, die Pferde, die Nieplitz, die ländliche Lage. Seit einigen Jahren kommt nun Stück für Stück ein weiteres Element hinzu, und das strahlt gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit besonders hell: Große Schwibbögen mit ortstypischen Motiven, handgefertigt und in Beelitz gebaut. Nachdem neben der Kernstadt die Ortsteile Elsholz, Zauchwitz, Rieben, Reesdorf und Buchholz bereits einen solchen Hingucker von der Stadt bekommen haben, waren nun Wittbrietzen, Schäpe, Salzbrunn und Schlunkendorf an der Reihe.

„Es ist eine wunderschöne Möglichkeit, zum einen Zusammengehörigkeit zu zeigen, zum anderen aber auch die ortstypischen Besonderheiten weihnachtlich in Szene zu setzen“, erläutert Bürgermeister Bernhard Knuth. Denn jeder Schwibbogen ist ein Unikat, auf dem die jeweilige Dorfkirche zu sehen ist, ergänzt um weitere typische Motive – so fand in Buchholz eine Bläsergruppe als Symbol für das Jugendblasorchester Eingang, in Zauchwitz sind es Kürbisse, in Schäpe die Spargelreihen, in Reesdorf der runde Ortskern und in Salzbrunn die Pferde. Im nächsten Jahr folgen noch Fichtenwalde und Busendorf:

„Es ist ein bisschen wie mit den neuen Ortswappen, bei denen wir unsere Ortsteile unterstützt haben: Wenn der Charakter unserer einzelnen Orte gestärkt wird, profitiert auch die Stadt davon – denn Beelitz wird durch diese Vielseitigkeit noch attraktiver.“

Schwibbogen, Schäpe
Schwibbogen in Schäpe

Angefertigt hat die hat die 1,5 Meter hohen und drei Meter breiten Bögen die Tischlerei Beelitz. Der Anfang wurde vor einigen Jahren mit einem Schwibbogen mit Motiven der Kernstadt gemacht: Die Kirche auf der einen, der Wasserturm auf der anderen Seite. Schnell wurde der Beelitzer Bogen, der zu Beginn der Adventszeit an der Ostseite des Kirchplatzes aufgestellt wird, zu einem der beliebtesten Fotomotive in der Vorweihnachtszeit. Mittlerweile hat er eine Neuauflage erfahren und besteht nun aus drei Ebenen, ist mit hundert Kilo Gewicht der massivste in Beelitz.

Und so reifte beim Bürgermeister die Idee, für jeden Ortsteil so etwas anfertigen zu lassen. „Wir planen die Motive gemeinsam mit der Stadt und dem jeweiligen Ortsteil“, erläutert Sven Dienemann, Geschäftsführer der Beelitzer Tischlerei:

„Die Spahnplatten lassen wir von den Oberlinwerkstätten in Potsdam ausfräsen und bearbeiten sie hier nach, bevor dann alles verleimt und zusammengebaut wird.“

Mehrmals müssen die Teile gestrichen und lasiert werden, damit sie auch wetterbeständig sind.

„Die Beelitzer Schwibbögen kommen so gut an, dass wir mittlerweile auch schon Aufträge aus der Wirtschaft bekommen“, berichtet Sven Dienemann. So hat ein Michendorfer Unternehmer einen Bogen für seine Heimatgemeinde Plessa in Auftrag gegeben, auch vor dem Johanniter-Krankenhaus in Treuenbrietzen leuchtet ein Schwibbogen „made in Beelitz“. 17 Stück wurden in der Tischlerei im Gewerbegebiet bislang gefertigt, die meisten davon sind in der Spargelstadt zu sehen.

Einer davon befindet sich seit diesem Jahr nun auch in Schlunkendorf. Ortsvorsteher Detlef Schönrock hatte bereits im Frühjahr in einer Sitzung des Ortsbeirates die Bürger um Vorschläge gebeten, wie die Gestaltung aussehen könnte:

„Es wurde schnell klar, dass neben der Kirche unser Wiegehäuschen etwas sehr Typisches für Schlunkendorf ist, immerhin ist es eines der letzten, die noch so gut erhalten sind.“

Das Wiegehäuschen – zu DDR-Zeiten gab es in fast jedem LPG-Dorf eines – wurde vor fünf Jahren durch die Stadt Beelitz saniert und ist heute eine Bücher-Tausch-Station. Aber auch den ursprünglichen Zweck – Erntewagen wiegen – könnte das Gebäude an der Dorfstraße theoretisch noch erfüllen, denn die Anlage ist nach wie vor intakt.

Der Schwibbogen wurde nun nur knapp hundert Meter weiter aufgestellt, vor dem Gemeindehaus, wo in diesem Jahr auch erstmals der Weihnachtsbaum beleuchtet wird. „Es kommt bei den Einwohnern sehr gut an“, berichtet Ortsvorsteher Schönrock. Einige Schlunkendorfer haben den Baum dann auch noch mit eigener Deko ausgestattet. Damit passen Baum und Schwibbogen genau ins vorweihnachtliche Deko-Konzept: Etwas Schönes aus der Stadt trifft auf etwas Schönes aus dem Ortsteil.

Schwibbogen, Salzbrunn
Schwibbogen in Salzbrunn

(Thomas Lähns)

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