Es rappelt immer noch in der „Rappelkiste“ – Bericht von der Sitzung der Linther Gemeindevertreter am 9. Juni 2021

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Linthe. Mit dem Bericht der Leiterin der Kita “Rappelkiste”, Jaqueline Wieland-Schumach, kam Leben in die Sitzung der Gemeindevertretung Linthe am 09.06.2021. Seit Januar 2020 ist Wieland-Schumach in verantwortlicher Stellung in der Einrichtung. Die engagierte junge Erzieherin, selbst Mutter eines Kita-Kindes, erläuterte den neuen pädagogischen Ansatz. So gibt es keine festen Gruppen mehr, sondern zwei Bereiche. Den Krippenbereich von 0-3 Jahren und den Kita-Bereich von 3-6 Jahre. „Es sind offene Angebote, die Kinder können voneinander lernen und sich gegenseitig unterstützen“, sagte Wieland-Schumach. Das Haus sei in mehrere Bereiche eingeteilt, dort können die Kinder sich mit unterschiedlichen Themen beschäftigen. Es geht vom Bewegungs- und Gesundheitsbereich über Musik bis zur Mathematik und sozialen Leben.

„Wichtig ist, dass bei uns kein muss, aber jeder darf“, erläuterte die Pädagogin. So auch beim Mittagsschlaf, wer will darf sich hinlegen, wer nicht, der darf wach bleiben. Offenbar sind die neuen Ideen nicht bei allen Eltern und Großeltern auf Gegenliebe gestoßen, obwohl sie vorab in einer Elternversammlung vorgestellt worden waren. „Sie haben versäumt die Eltern mitzunehmen“, kritisierten Sascha Plath aus Deutsch Bork und Ottheiner Kleinerüschkamp, der ehemalige Bürgermeister von Linthe. Dem widersprach Wenke Baumgarten vehement.

„Es wurde alles offen besprochen“, so die Abgeordnete und Mitglied im Kitaausschuss. Die in Beelitz wohnende Kita-Leiterin betonte noch einmal, dass sie mit jedem das Gespräch sucht. „Es war in der Pandemiezeit schwierig, mit der langsamen Öffnung wird sicher auch die Kommunikation besser“, ist sie sich sicher. Die drei Großmütter, die den Ausführungen mit Spannung lauschten, zeigten sich danach beruhigt, auch wenn sie offensichtlich nicht alle Ansätze begrüßten. Besonders schien ihnen aufgefallen zu sein, dass die Bettwäsche nicht mehr in der Kita gewaschen und gebügelt wird. Sie befürchteten, dass nicht alle Eltern das zuhause erledigen. Auch da wurde Wieland-Schumach deutlich.

„Wir könne nicht 60 Bettwäschen bügeln, die Wirtschaftskräfte werden jetzt neben dem Mittagessen auch Frühstück und Vesper vorbereiten müssen, das wäre zeitlich alles nicht zu schaffen“, begründete sie. Zwei der Wirtschaftskräfte werden in den kommenden Jahren in den Ruhestand treten, deshalb wurde in der Sitzung beschlossen eine weitere Wirtschaftskraft einzustellen. Die Kita wird demnächst evaluiert und im kommenden Jahr will man die konzeptionelle Arbeit stärker angehen und das seit 2015 bestehende Konzept erweitern und verändern.

Abgeordnete Katja Großmann verteidigte die Kita vor der Kritik der mangelnden Kommunikation. „Es gibt die regelmäßigen Elternbriefe, darin werden alle über das Kita-Leben unterrichtet, es ist eine tolle Sache“, lobte Großmann. Dass die „Rappelkiste“ stark nachgefragt ist, sieht man unter anderem daran, dass schon jetzt alle Eingewöhnungstermine bis Januar vergeben sind. Die Kita ist voll belegt.

Der Abgeordnete Sandro Schröter glaubt, dass die Unruhe durch die Eltern und Kinder von Außerhalb hineingetragen wird. „Wir sollten die Plätze reduzieren, dann wird es wieder besser“, sagte der Bauunternehmer und kündigte einen entsprechenden Antrag für die kommende Sitzung an. Amtsdirektor Marko Köhler warnte davor. „Es sind Eltern, die im Gewerbegebiet arbeiten, die auf dem Weg zu Arbeit hier die Kinder abgeben. Falls wir diese Praxis aufgeben müssen, gehen uns vielleicht Fachkräfte und dann die Betriebe verloren“, so der Amtsdirektor. Er wies gleichzeitig auf die Bestrebungen hin, das neue Wohngebiet am Sportplatz zu errichten und damit Familien nach Linthe zu ziehen. „Ohne Kita-Platz kommt niemand“, glaubt er. An einem Beispiel versuchte er das unsolidarische Vorhaben zu illustrieren. „Wenn die Brücker feststellen, dass die Grundschule voll ist und beschließen, dass sie nur noch Brücker Kinder nehmen, was machen sie dann?“, fragte der Amtschef.

Auch andere Themen fanden Platz in der Sitzung.

So fragte Sascha Plath ob Deutsch Bork mit Gasleitungen erschlossen sei. Ihm sei das nicht klar, denn es seien 1992 verplombte Leitungen gefunden worden, allerdings wohl leer. Entsprechende „Gelbe Schilder“, die darauf hinweisen, gibt es im Ort nicht. Die Alt Borker Ortsvorsteherin Marlies Schulze erinnerte sich daran, dass ihr Ort im Zusammenhang mit dem anliegenden Gewerbegebiet erschlossen worden sei und in Deutsch Bork damals kein Interesse bestand. Das ist wohl im Moment anders, Plath liegen viele Interessenbekundungen vor. „Ich werde eine Umfrage starten“, kündigte Ortsvorsteherin Gabriele Krüger an. „Wenn genügend Kunden da sind, wird die EMB Interesse haben“, glaubte Amtsdirektor Marko Köhler.

Bürgermeisterin Sigrid Klink berichtete, dass das erste Hundeklo installiert worden ist. „Es steht am Nicheler Weg, an der Ecke zum Sportplatz, kurz vor dem Schützenhaus“, sagte sie. Weitere, unter anderem im Wohngebiet sollen folgen. In einem Behälter sind kleine Kot-Tüten vorrätig, die dann mit Inhalt in dem darunterliegenden Mülleimer entsorgt werden können.

Im Wohngebiet an der Ringstraße werden jetzt Parkmarkierungen angebracht. Dort ist bislang das Parken nicht gestattet, wild parkende Fahrzeuge erschweren die Durchfahrt und könnten Rettungsfahrzeuge behindern.

Der Wunsch einen Radweg an der L85 zwischen Linthe und Nichel zu bauen wurde nicht behandelt. Der entsprechende Antrag ist von der Tagesordnung genommen worden, da wohl noch Gesprächsbedarf bestand. Es gibt einen Radweg von Brück nach Linthe, der gewünschte, der perspektivisch bis Treuenbrietzen gehen sollte, ist eine Verlängerung des bestehenden Radweges.

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