Bundeswehr, Fallschirmspringer

Fallschirmspringer über dem Schwielowsee

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Petzow. Die M28 kündigt sich mit einem Brummen an, dann erscheint sie am Horizont und kommt dem Schwielowsee immer näher. In Petzow beobachtet ein Grüppchen von Bundeswehrsoldaten die Maschine. Der Dampferanleger am Petzower Park ist zur Kommandobrücke geworden, ein roter Wetterballon schwebt am Geländer. Die Soldaten mit Ferngläsern funken an den Piloten, der seine Route wegen des Seitenwindes etwas korrigiert.

Die Flugachse ist wichtig, bald zeigt sich warum: Als der Skytruck über der Kommandobrücke angekommen ist, löst sich ein Mensch vom Umriss der Maschine. Bei etwa 400 Metern spannt sich ein Fallschirm auf und wie an einer Perlenkette folgen hinter dem Flugzeug vier weitere Fallschirmspringer – um nach dem Fall aus 500 Meter Höhe mehr oder weniger sanft in den Schwielowsee einzutauchen. Schaulustige am Ufer und auf Booten beobachten das Geschehen, das ein wenig an Szenen aus einen Actionfilm erinnert.

Das war lehrbuchmäßig“, freut sich Oberst Andreas Barck, Leiter der Abteilung Spezialoperationen im Einsatzführungskommando in Geltow. Es sind seine Leute, die da vom Himmel fallen. An zwei Tagen trainiert die Abteilung mit 45 Mann Fallschirmabsprünge ins Wasser. Bei der Übung in dem abgesperrten Wasserbereich geht es darum, Kräfte, die in der Geltower Kommandobehörde tätig sind, für ihre Einsatzfähigkeit in Übung zu halten. Sie erneuern dadurch auch ihre Sprunglizenzen.

Am Dienstag machte sich Bürgermeisterin Manuela Saß ein Bild von den Übungen, die nicht ganz ungefährlich sind: Anders als bei „normalen“ Absprüngen müssen die Soldaten noch im Sprung beginnen, sich vom Geschirr zu befreien – um dann im Wasser maximale Bewegungsfreiheit zu haben. Das ist, wie zu beobachten ist, gar nicht so einfach, läuft aber an beiden Tagen unfallfrei. Von Luftlandepionieren in Marinebooten werden die Soldaten aus dem Wasser gefischt.

„Hier ist ganz plastisch zu sehen, warum es so wichtig ist, dass unsere Bundeswehr für ihre Übungen und Einsätze die bestmögliche Ausrüstung hat“, sagt die Bürgermeisterin. Die Bereitschaft, den Frieden in Europa zu verteidigen, müsse trainiert werden. Dafür sei gutes Material, dafür seien aber auch Trainingsorte wichtig. „Wir haben diese Übung deshalb gern mit unseren kommunalen Möglichkeiten unterstützt“, so die Bürgermeisterin. Der Strand und der Steg am Petzower Park wurden kostenfrei bereitgestellt.

Was keine Selbstverständlichkeit ist, wie Oberst Barck betont:

„Wir sind dankbar für ein Verwaltungsumfeld, bei dem wir mit solchen Anfragen auf offene Ohren stoßen.“

Das gelte auch für die Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Werder (Havel), der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft und der Landespolizei, die die Übung abgesichert haben. Und für das Resort Schwielowsee, wo ein kleiner Uferbereich für die Übung bereitgestellt wurde.

Dorthin werden die Soldaten nach dem Absprung mit den Booten gebracht. Im Schatten der auf der Seewiese stehenden Fontane-Büste sortieren sie zunächst ihre Fallschirme, um sich dann von ihren klatschnassen Sachen zu befreien, sich umzuziehen und den Kameraden zu helfen. Fallschirmabsprünge ins Wasser müssten regelmäßig trainiert werden, viele Möglichkeiten dafür würden in Deutschland nicht bestehen, sagt Oberst Barck. Und denkt darüber nach, bei Zustimmung der beteiligten Behörden den Schwielowsee vielleicht jährlich für solche Übungen zu nutzen.

(Pressemitteilung der Stadt Werder (Havel) | Henry Klix | Foto: Martin Karnbach)

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