Kita Borstel, Fichtenwalde

Kita-Eröffnung in Fichtenwalde

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Fichtenwalde. Helle Räume, große Fenster, kunterbunte Möbel – und jede Menge Spielmöglichkeiten von der Kinderküche bis zum Kaufmannsladen: Wer das neue Gebäude der Kita „Borstel“ in Fichtenwalde betritt, wünscht sich fast zwangsläufig, nochmal Kind zu sein. Und wer das Glück hat, tatsächlich Kind zu sein, will sich sofort hineinstürzen ins Abenteuer. Heute haben die vier- bis sechsjährigen „Borstel-Kinder“ ihr neues Domizil auf dem Grundschulcampus bezogen. Und in Anbetracht des lauten Jubels werden sie sich hier in Zukunft augenscheinlich wohl fühlen.

„Was glaubt Ihr, wie viel dieses Gebäude gekostet hat?“, fragte Bürgermeister Bernhard Knuth die künftigen Nutzer mit Augenzwinkern. „Zweitausendmillionen!“ kam die Antwort aus den Reihen der Knirpse. Ganz so teuer war es nicht, aber mit rund 1,6 Millionen Euro hat die Stadt ordentlich für die Erweiterung ihrer zweitgrößten Tagesstätte investiert, konnte dafür auch Fördermittel des Landes Brandenburg einsetzen. Die Erweiterung der Betreuungseinrichtung im stetig wachsenden Ortsteil Fichtenwalde ist auch dringend nötig gewesen. Jetzt hat die Kita „Borstel“ insgesamt 315 Betreuungsplätze und ist damit für die nächsten Jahre gewappnet.

Kita Borstel, Fichtenwalde

Der Bürgermeister, der die Eröffnung aufgrund der Pandemie-Situation nur im kleinen Kreise vornehmen konnte, würdigte die Erweiterung der Kita als wichtiges Zeichen:

„Gerade in der jetzigen Zeit, in der unser aller Leben durch ein Virus auf den Kopf gestellt wird, sind es Momente wie dieser, die uns Zuversicht geben, dass alles irgendwann wieder ganz normal wird.“

Viele Beteiligte seien es gewesen, welche dafür gesorgt haben, dass auf dem Standort des alten Heizhauses nun ein neues Gebäude für die Kita entstanden ist: So haben die Stadtwerke Beelitz die Voraussetzung geschaffen, indem sie ein neues Blockheizkraftwerk installierten, das nun den kompletten Schulcampus mit Wärme versorgt – wodurch das alte Heizhaus abgerissen werden konnte, was viele Kinder mit Spannung verfolgten. Auch Bau- und Handwerksfirmen gehören zu den Beteiligten, ebenso wie die Stadtverwaltung und nicht zuletzt der planende Architekt Benjamin Kasten, der selbst einst in die Fichtenwalder Kita „Borstel“ ging.

„Als Architekt schweben einem viele Gedanken und Visionen zu Beginn eines Projektes im Kopf“, erinnert er sich. Ein Kita-Bau sei etwas ganz Besonderes, weil die zukünftigen Nutzer eine andere Sicht auf die Welt hätten, neugierig und wissenshungrig seien. Dem sei man gerecht geworden, in dem es durch verschiedenen Blickbeziehungen und große Fenster für die Großen so wie die Kleinen immer wieder neues zu entdecken gibt:

„Der Kitaneubau hat sich während der Planung und des Bauens Stück für Stück entwickelt, durch den regen Austausch wurde aus der bestehenden Kita und dem neuen Gebäude eine Symbiose, die ein zukunftweisendes Konzept widerspiegelt.“

Und in Anbetracht dessen wäre er selbst auch gern noch mal Kind, so der Planer.

Von außen ist der Kubus-förmige Neubau von klaren Formen mit sich wiederholender Gliederung geprägt, vor allem die großen Fensterflächen fallen ins Auge, die zum Teil über zwei Geschosse bis auf den Boden reichen und viel Licht ins Innere lassen. Über ein Foyer, das ebenfalls nach beiden Seiten mit großen Fenstern ausgestattet ist, wird der Neubau mit dem bestehenden Hortgebäude verbunden, was laut Kita-Leiterin Ramona Hahnemann ein großer Vorteil ist. Denn so lernen ihre Schützlinge schon mal den Schulhof und den Hort näher kennen. Der Außenbereich ist mit Stauden bepflanzt und mit Rasen gestaltet worden, ein gepflasterter Weg führt zum Haupteingang. Für noch mehr Farbe hat der Bürgermeister als Eröffnungsgeschenk 1500 Blumenzwiebeln mitgebracht, die dann schon im nächsten Frühjahr unter anderem gelb leuchtende Narzissen hervorbringen werden.

Kita Borstel, Fichtenwalde

Die Lichtdurchlässigkeit setzt sich auch im Inneren fort, wo man vom Treppenaufgang und vom großen, über beide Stockwerke reichenden Mehrzweckraum im Erdgeschoss in die Spiel- und Gruppenräume im Obergeschoss blicken kann – und umgekehrt. Auf halber Höhe zwischen 1. und 2. Stock befindet sich der „Snoozle-Raum“, in dem dank Teppichen und warmen Licht eine besonders ruhige Atmosphäre geschaffen wurde. Hierhin können sich die Kinder zurückziehen, wenn der Kitaalltag zu anstrengend wird und sie ein wenig abschalten wollen.

Die einzelnen Spiel- und Gruppenräume sind farblich unterschiedlich gestaltet, so gibt es unter anderem einen gelben, einen blauen, einen grünen und einen weißen Raum, die sich für Kinder problemlos zuordnen lassen. An den Decken sind Bänder aus montierten Kreisen zu sehen, die nicht nur Dekoration sind, sondern auch als akustische Elemente zur Schallabsorption und zur zusätzlichen Belichtung des Gebäudes dienen.

Die konventionelle Betreuung in Gruppen gehört auch in der Kita „Borstel“ zunehmend der Vergangenheit an: Mit einem offenen Betreuungskonzept können die mittleren und großen Kinder ihre Tage noch besser entsprechend ihrer Interessen und Neigungen füllen. Das neue Gebäude bietet dafür ideale Bedingungen: Kaum ist das Haus freigegeben, finden sich hier Kinder zusammen, die etwas lesen möchten, die in der Puppenstube zum Kaffeekränzchen laden, die gemeinsam Musik machen, einfach nur toben – und zeichnen. Vielleicht entstehen hier ja sogar bald die nächsten Entwürfe für weitere neue Gebäude in Fichtenwalde.

(Thomas Lähns)

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