Stadt Brück. Ohne Händelschütteln, immer auf Abstand, im Freien, aber mit einem wichtigen Anliegen: Heute stellten Amtsdirektor Marko Köhler, Bürgermeister Matthias Schimanowski und Pfarrer Helmut Kautz in einer improvisierten Pressekonferenz vor dem Brücker Amtsgebäude die Neuauflage von „Brück hilft“ vor.
Die erste Bürgerinitative „Brück hilft“ half im Jahr 2015 und in den folgenden Jahren den ankommenden Flüchtlingen, sich an ihrem neuen Wohnort zurechtzufinden und warb für Verständnis bei den Brückern. Die neue Initiative „Brück hilft 2.0“ richtet sich an alle Einwohnern der Stadt Brück. Zwar kümmert sich das Amt Brück bereits um viele Probleme, z.B. um die, die im Zusammenhang mit der Schließung von Kitas und Schulen entstehen. Aber, so betont Köhler, es bleiben noch genügend Probleme übrig, für die die Zivilgesellschaft gefragt ist:
„Wer kümmert sich zum Beispiel um Kranke, um Senioren, also um Menschen aus der Hauptrisikogruppe“
Hier setzt „Brück hilft 2.0“ an. Die Idee ist, das Bürger des Amtes Brück anderen Bürgern, die wegen der Coronakrise in ihrem Aktionsradius eingeschränkt sind, helfen. Zum Beispiel beim Einkaufen, bei Apothekengängen, bei Botengängen oder beim Ausführen der Hunde. Auch Kautz sieht die dringende Notwendigkeit einer neuen Bürgerinitiative:
„Für 95 Prozent der Bürger organisiert sich die Sache wahrscheinlich von allein. Aber die 5 Prozent, die Hilfe brauchen, sollen nicht verloren gehen!“
Schimanowski ist stolz auf die Bürger seiner Stadt
„In der Flüchtlingskrise waren wir da, und heute sind wir auch wieder da!“
Tatsächlich haben sich bereits einige Bürger freiwillig gemeldet, um ihren Mitmenschen zu helfen. Zur Vorstellung von „Brück hilft 2.0“ brachte Kautz bereits eine Liste von zehn Personen mit:
„Aber es sind noch mehr!“
Nicht mehr dabei sein wird ein seit der Flüchtlingskrise 2015 bei „Brück hilft“ sehr aktiver Rentner. Er schrieb zur neuen Hilfsinitiative:
„Daran dachte ich auch schon. Aber das würde wohl nicht gut ankommen, wenn ich als 71-jähriger Risikofaktor bei den Leuten erscheine. Allerdings habe ich diesbezüglich schon ein sehr nettes Angebot zur Hilfe bekommen“
An Helfern gibt es im Moment keinen Mangel. Sollte dieser entstehen, wird ein entsprechender Aufruf gestartet. Zur Unterstützung der Initiative will Köhler übrigens Mitarbeiter des Bauhofs Brück einsetzen, um notwendige Fahrleistungen zu unterstützen. Auch Gemeindearbeiter sollen um Hilfe gebeten werden.
Außerdem ist dem Amtsdirektor wichtig, dass sich die Initiativen in den verschiedenen Orten des Amtes vernetzen.
So soll „Brück hilft 2.0“ funktionieren:
Wer Hilfe braucht, meldet sich unter der Nummer des Amtes Brück
033844 62 0
und nennt seinen Namen und sein Anliegen! Ein Büro neben dem Zimmer des Amtsdirektors wird
von Montag bis Freitag
von 8 bis 18 Uhr
durchgängig besetz sein und alles aufnehmen. Dieser Service soll auch dann funktionieren, wenn das Amt im Homeoffice arbeiten müsste.
Sobald mehrere Hilfebedürftige zusammengekommen sind, wird die entsprechende Liste an „Brück hilft 2.0“ übermittelt. Die Bürgerinitiative organisiert dann die tatsächliche Hilfe für die Brücker Einwohner.
Wichtig ist, dass es bei der Hilfe immer eine berührungslose Übergabe geben wird.
2 Responses
Das AWO Mehrgenerationenhaus „Alte Korbmacherei“ in Brück beteiligt sich an der Aktion „Brück hilft! 2.0“ – Brücker helfen Brückern in der Coronakrise. Das Netzwerk „Brück hilft“ wurde 2015 während der Flüchlingskrise gegründet und bietet jetzt Nachbarschaftshilfe an.
Das Mehrgenerationenhaus hat mittlerweile auch einen Hilfe-Briefkasten (https://awo-potsdam.de/news-artikel/covid-19-nothilfe-wird-ueber-briefkaesten-bzw-telefon-organisiert/), der alle 90 Minuten geleert wird. Die Kollege*innen geben die Hilfeanfragen an das Netzwerk weiter.
Sehr geehrte Damen und Herren
Ich wollte sie mal fragen wie es genau geht mit dem einkaufen.ich bin eine der Risikogruppen. Gilt das auch wenn mann in Brück Ausbau wohnt auch.
Mit freundlichen Grüßen
Karina Kunert