Rathaus Beelitz, Beelitz

Corona-Ausbreitung: Stadt Beelitz zieht weitreichende Konsequenzen

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Stadt Beelitz. Nach dem Bekanntwerden von zwei Corona-Infektionen in der Nachbargemeinde Seddiner See zieht die Stadt Beelitz jetzt weitreichende Konsequenzen:  Eigene Veranstaltungen, einschließlich der Sitzungen politischer Gremien, sind bis Mitte April abgesagt worden. Und auch darüber hinaus wirkt die Stadtverwaltung darauf hin, dass Zusammenkünfte von größeren Gruppen bis auf weiteres nicht stattfinden.

Mit Seddiner See ist die Stadt Beelitz nicht nur räumlich, sondern auch auf Verwaltungsebene verbunden: Angelegenheiten des Einwohnermelde- und des Standesamtes werden für die Einwohner der Nachbarkommune im Beelitzer Rathaus miterledigt und auch Feuerwehren und die Kinderbetreuung sind auf verschiedenen Ebenen eng miteinander verbunden.

„Wir haben eine Fürsorgepflicht gegenüber unseren Einwohnern, und dazu gehört, einer möglichen Weiterverbreitung des Erregers entgegenzuwirken“, erklärt Bürgermeister Bernhard Knuth. In Anbetracht der Lage sei das zögerliche Agieren auf Bundes- und Landesebene nicht nur ärgerlich, sondern fatal:

„Ich würde mir klare Handlungsempfehlungen und konkrete Entscheidungen wünschen. Da sich dazu scheinbar niemand in der Lage sieht, übernehmen wir jetzt Verantwortung und tun das, was uns als Stadt möglich ist.

Dazu gehört neben der Vertagung der Sitzungen von Stadtverordnetenversammlung, Ausschüssen und Ortsbeiräten auch die Untersagung von Osterfeuern: Das Ordnungsamt erteilt dafür keine Genehmigungen mehr, bereits erteilte Genehmigungen werden wieder zurückgenommen. Sollte sich die Zahl der Infektionen weiter erhöhen, wird auch die Nutzung städtischer Objekte wie Turnhallen für außerschulische Veranstaltungen sowie von Sportplätzen und Dorfgemeinschaftshäusern untersagt. „Vereine und private Veranstalter sollten ernsthaft abwägen, ob sie in den nächsten Wochen Veranstaltungen wirklich durchführen müssen und sich damit eine große Verantwortung aufbürden wollen“, so der Bürgermeister. Dazu gehört auch der Spiel- und Trainingsbetrieb:

„In einigen Bereichen sind das sehr einschneidende Maßnahmen, aber letztendlich gibt es nichts Wichtigeres, als die Gesundheit unserer Einwohner.“

Die für den 2. April geplante Tanzveranstaltung für Senioren, zu welcher die Stadt ins Deutsche Haus geladen hatte, wird ebenfalls verschoben, ebenso die seit längerem schon ausverkaufte Lesung des Kulturvereins mit Andrea Sawatzki. Diese soll im Herbst stattfinden, die Karten behalten ihre Gültigkeit. Und auch die diesjährige Eröffnung der Beelitzer Spargelsaison am 7. April wird nach Absprache zwischen Stadt und Spargelverein in einem wesentlich kleineren Rahmen stattfinden also sonst üblich.  Mittlerweile hat auch die Feuerwehr geplante Weiterbildungen und Schulungen ausgesetzt.

„Wir werden nicht von Angst getrieben“, unterstreicht der Bürgermeister, „sondern glauben an die Funktionsfähigkeit unseres Gesundheitssystems.“ Gleichwohl wolle man dazu beitragen, die Epidemie einzudämmen:

„Es dürfte mittlerweile kaum einen Unterschied machen, ob 20, 50, 250 oder 1000 Personen aufeinandertreffen – das Potenzial einer Ansteckung ist gegenwärtig.“

(Thomas Lähns)

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