Beelitz. Durchweg gute Stimmung, Sonne satt und über 40 000 Besucher: Das diesjährige Beelitzer Spargelfest hat sämtliche Erwartungen der Stadt und auch der Besucher übertroffen. Drei Tage lang wurde in der Altstadt und darüber hinaus gefeiert, das Publikum war bunt gemischt und wohl auch deshalb ist es das ganze Wochenende über friedlich geblieben. „Unsere Stadt hat wieder einmal gezeigt, dass sie nicht nur gut feiern kann, sondern auch ein großartiger Gastgeber für Menschen aus ganz Brandenburg, Berlin und weit darüber hinaus ist“, freut sich Bürgermeister Bernhard Knuth, der sich bei den Beelitzern dafür bedankte, dass sie das Spargelfest nicht nur ermöglichen und feiern, sondern sich auch rege beteiligen.
Bestes Beispiel war der Festumzug am Sonntagnachmittag, bei dem Vereine, Unternehmen, Ortsteile, Kitas und Schulen zeigten, wie vielfältig Beelitz ist. In knapp 50 verschiedenen Bildern zogen sie durch die von Tausenden Menschen gesäumten Straßen und wurden bejubelt. Begleitet wurden sie von den Spielmannszügen aus Beelitz, Neuseddin und Werder (Havel) sowie dem Jugendblasorchester Buchholz. Vor allem die Ortsteile nutzten die Gelegenheit, auf die vielen anstehenden Orts- und Sommerfeste hinzuweisen – und das Spargelfestpublikum auch gleich zu sich einzuladen. Aber auch beim Bühnenprogramm, vor allem am Samstagnachmittag, hatten Beelitzer Vereine wie die SG Beelitz, der Beelitzer Carneval Club oder die Tanzakademie Cifuentes gezeigt, wie bunt das Leben in der Spargelstadt ist.
Richtig voll wurde die Stadt auch schon am Freitagabend, als die Coverband Pr1met1me aus Trebbin sowie die Partyband „Die Atzen“ auf der Bühne standen und die Stadt zum Beben brachten. Am Samstagabend wurde mit Sarah Lombardi und DJ Ötzi, die das Publikum mit einbanden und sogar auf die Bühne holten, nachgelegt. Die Konzerte wurden am späten Abend von einem Höhenfeuerwerk gekrönt. Am Sonntag traten neben den Wildecker Herzbuben auch Wencke Myhre und zum Abschluss Schlagersängerin Michelle auf.
Zwei Neuerungen am Spargelfest haben sich bewährt: Die Shuttlebusse in die Ortsteile sind gut angenommen worden und auch die Mehrwegbecher – die Stadt hatte im Vorfeld 20 000 Stück bedrucken lassen und an die Getränkehändler verteilt – haben nicht nur die Besucher begeistert, sondern vor allem auch den städtischen Bauhof, der am Samstag- und Sonntagmorgen weit weniger Müll zusammentragen musste, als in den vergangenen Jahren. Passend dazu ist Beelitz am Sonntag auch offiziell als „Fairtrade-Stadt“ ausgezeichnet worden. Seit anderthalb Jahren achtet man im Rathaus gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft und Vereinen besonders auf Nachhaltigkeit.
„Es ist ein kleines Signal aus einer kleinen Kommune“, sagte Bürgermeister Bernhard Knuth auf der Bühne. Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger, der am Sonntag ebenfalls Beelitz besuchte, widersprach dem entschieden: Es handele sich durchaus um ein großes Signal. Und nach Beelitz zu kommen, das freue ihn immer wieder. Zahlreiche bekannte Persönlichkeiten, die der Stadt verbunden sind, waren auch beim Umzug dabei gewesen, unter anderem Schauspiellegende Herbert Köfer, der mit Schauspielerin Chris Doerk in einer Kutsche saß, ebenso wie Familie Backes aus Nürnberg. Und natürlich war auch Dagmar Frederic mit dabei – nicht nur, um das Spargellied mit den Kindern der Kita Sonnenschein zu singen, sondern auch gleich noch um ein ganzes Konzert am Sonntag zu geben.
Mit dem Spargelfest geht traditionell auch die Spargelsaison in die Zielgerade. Die Ernte sei bislang sehr gut verlaufen, wie die Spargelbauern erklärten, vor allem dank der milden Temperaturen in diesem Frühjahr. An den kommenden Wochenenden wird auf den Höfen noch einmal Hochbetrieb herrschen, bevor es mit der Heidelbeersaison weitergeht. Das Spargelfest hat auf jeden Fall Interesse bei vielen geweckt – für einen weiteren Besuch in Beelitz und der Region insgesamt.
Thomas Lähns
Impressionen
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