Die Profitgier zieht in Borkwalde ein

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Borkwalde. „Im Rahmen der geplanten Bebauung für Borkwalde wird seit einigen Tagen der Wald gerodet. Dies wird in einer Art und Weise vollzogen, die an Arroganz und Aggression nicht mehr zu überbieten ist. Im Akkord wird alles gefällt, was im Weg steht. Selbstverständlich liegt der ganze Wald mit Ausnahme des Brand- und des Fußwegs mit den gefällten Bäumen voll. Hier wird der Eindruck erweckt, dass willkürlich sämtliche Nebenwege mit quer reingelegten Bäumen versperrt werden, damit hier bloß niemand mehr lang gehen kann. Vielleicht hat der Investor vergessen, dass hier Menschen leben, die diesen Wald geliebt und genutzt haben. Über Brandschutz hat er anscheinend auch nicht nachgedacht, denn durch die sämtlich versperrten Wege und Querwege kommt wohl im Ernstfall die Feuerwehr nicht durch.

Die Menschen aus Borkwalde (zumindest alle, mit denen ich bis jetzt gesprochen habe) sind einfach nur entsetzt über diese Art und Weise. Ich persönlich glaube, dass sich die Gemeinde mit dem Grundstücksverkauf keinen Gefallen getan hat. Bork(WALDE???) – der „bunte Ort zum Leben“ ist es leider nicht mehr.

Hauptsache Profit! Dagmar Densdorf“

(Leserzuschrift)

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7 Antworten

  1. Ich muss zugeben ich verstehe den Artikel nicht ganz. Sicher sieht das grad nicht schön aus, aber dieser B-Plan existiert seit 1993?

    Nun wird die zweite Hälfte des Olof-Palme-Rings gebaut. Das Gebiet ist Bauland und kein Erholungswald. Die jetzt stattfindende Bauphase wurde uns schon 1995 angekündigt. Borkwalde lag nun 20 Jahre im Dornröschenschlaf weil sich die damals erwartete Nachfrage an Bauland aus verschiedenen Gründen verzögert hat.

    Die im Artikel benannten Waldwege befinden sich rein rechtlich auf Privatland. Dass der Besitzer es nun erschließt um das Bauland an Häuslebauer zu verkaufen ist doch sein gutes Recht. Dass sich alle in der zurückliegenden Zeit daran gewöhnt haben diese Flächen als Spazierwege zu nutzen und sich jahrelang niemand Gedanken machte dass man auf fremdem Eigentum herumläuft weil es toleriert wurde, macht aus diesem Baugebiet immernoch nicht eine Gemeinschaftsfläche auf deren Erhalt man ein Recht hat.

    Borkwalde verändert sich. Die Planung hierzu war vor 25 Jahren bereits abgeschlossen. Rein theoretisch hätte der Eigentümer diesen Bereich umzäunen können-dann hätte auch niemand bisher diese Wege nutzen können. Nun ist die Zeit vorbei und eine Straße wird gebaut Borkwalde wächst weiter. Die damit verbundenen Einschränkungen (Baulärm, Sperrungen, alte Wege die nun mit Häusern und Gärten bebaut werden und nicht mehr passierbar sind) gehören in einem Baugebiet wohl dazu. Alle die hier selbst gebaut haben, haben auch Lärm gemacht und auch die Straßen in denen wir wohnen sind einst so gebaut worden. Wenn man in ein Baugebiet zieht, muss man damit rechnen dass weitergebaut wird.

    Ob einem das was gebaut wird gefällt ist eine andere Frage. Wenn ich nicht möchte dass mein Nachbargrundstück bebaut wird, muss ich es selbst kaufen, wenn ich das nicht kann oder will muss ich das hinnehmen, denn es gehört mir nicht. Auch vor unserer Tür wird demnächst eine Straße gebaut werden und auch die Innenfläche vom Hut wird bebaut werden. Schön oder nicht-es gehört mir nicht. Ich wusste dass das passieren kann und habe trotzdem hier bauen wollen. 

    Ich glaube ja dass aufgrund der Stagnation der letzten Jahre viele vergessen haben dass alles zwischen Ernst-Thälmann-Straße, Siebenbrüderweg, Kaniner Strasse und Lehniner Strasse B-Plan ist.

  2. Sehr geehrte Frau Densdorf,

    die Gemeinde hat die Grundstücke nicht verkauft!

    Sie waren in Besitz der BIMA, die sie an den Investor verkauft hat.

    Er hat den Straßenausbau , also den Ringschluss des Olof-Palme-Rings übernommen, damit beim Bau der neuen Kita nicht die Gemeinde auch noch die Straße bauen muss.

    Wenn die Borkwalder/innen zu den Gemeindevertretersitzungen kämen, wären solche Falschinterpretationen nicht in der Welt!

  3. Ich kann Frau Densdorfs Ärger gut verstehen. Es ist die rücksichtlose Art und Weise wie hier mit Natur und den Menschen, die wegen der Ruhe und der Natur hierhergezogen sind, umgegangen wird. Der Wohnwert von Borkwalde schwindet gerade von Monat zu Monat dahin. Da kommt einiges zusammen und dann kann einem schonmal die Hutschnur reißen.

    Und es ist im übrigen nicht richtig, dass das abgeholzte Stück kein Wald ist/war. Laut Waldgesetz ist auch innerorts jedes zusammenhängende Stück Grund einer gewissen Größe, das mit Wald und waldähnlichen Pflanzen bewachsen und nicht bebaut ist, Wald. Diese Freiflächen dienen sehr wohl der Erholung der Einwohner. Das weiß ich und viele andere spätestens, seit einige Bauherren im B-Plangebiet (ordnungsgemäß mit allen Genehmigungen) gebaut haben und die Försterei uns dann damit gedroht hat, entweder das Haus abzureißen, 100.000 Euro Strafe zu zahlen oder einen Waldumwandlungsantrag mit unklaren Folgen und Kosten zu unterzeichnen.

    Frau Densdorf kann kaum wissen, ob und wann der Wald ordnungsgemäß umgewandelt worden ist, denn es gibt keine Schilder und Absperrungen, die den Durchgang verbieten oder deutlich die Baumaßnahmen anzeigen würden. Und nicht jeder hat Zeit, sich ständig über alles zu informieren.

    Auch ich ärgere mich u. A. darüber, dass nicht nur die Schneise, sondern viele offensichtlich nicht betroffenen Gebiete und Wege achtlos (oder absichtlich) nicht mehr begehbar sind. Ich könnte darauf wetten, dass dann alles, was nicht verwertet werden kann, auch einfach liegen bleibt, so wie bei der letzten „Ernte“ und dem Borkenkäfer Futter bietet. Die Schädlinge können dann ja wieder mit Chemie bekämpft werden…

    Die Bezeichnung Waldgemeinde können wir wirklich bald kippen. Aber so ist das eben. Entweder Entwicklung, Stagnation oder Rückschritt.
    Mir hat die Stagnation in Borkwalde eigentlich ganz gut gefallen.

    Einen schönen Mai wünscht

    Angelika Holz

  4. Ich danke Frau Holz für die klaren Worte. Sie sprechen mir aus der Seele. Genau um diese widerwärtige Art und Weise ging es mir und darum, dass der ganze Rotz wahrscheinlich wieder liegen bleibt.

    Und liebe Frau Schmidt: Wenn es doch Eigentum ist, dann kann der Besitzer das Gelände ja einzäunen oder es kenntlich machen und muss nicht noch gegen den Brandschutz verstoßen, in dem willkürlich die ganzen Bäume in die Querwege geschmissen werden, durch die keine Feuerwehr mehr durchkommt.

    Danke auch an Frau Thilo für die Aufklärung.

  5. Wenn es Wald ist darf es nur unter sehr wenigen Umständen eingezäunt werden, das gilt auch für Privatwald. Als Eigentümer steht man aber in voller Verantwortung was Nichteigentümer im Wald anrichten oder ihnen widerfährt. Auch Rauchen und der mögliche Waldbrand gehen zu Lasten des Eigentümers. Borkenkäfer agieren am/im lebenden Holz, weniger am/im toten Holz.

    Es ist immer wieder erstaunlich wie  Nichteigentümer über die Nutzung der Flächen der Eigentümer bestimmen wollen. Mein und Dein sollte man in Deutschland unbedingt respektieren, sonst müsste man denen, die hier so laut kreischen über deren Eigentum verfügen.

  6. Schön und gut mit dem Bebauungsplan, aber hat jemand an den Verkehr gedacht?

    Wie sieht es mit Parkplätzen aus? Zu kleine Straßen, meist auch ohne Bürgersteig.

    Zb bei den Mehrfamilienhäusern gibt es jetzt schon nicht ausreichende Parkplätze, wo noch nicht mal Besucher mit berechnet sind.

    Borkwalde sollte sich erst mal die Verkehrslage und die Parksituation an nehmen und nicht jeden cm mit Grundstücken zu hauen.

  7. Als die Schwedenhaussiedlung gebaut wurde hat man sicher ähnlich darüber gedacht. Jetzt ist der alte Ortskern von Borkwalde kaum noch Innenbereich und die Anschlussmöglichkeiten an Wasser nicht gegeben. Ich persönlich finde die Entwicklung gut so und hoffe, dass ein Nahversorger ebenfalls seinen Platz hier findet. Hoffentlich zieht dieser in den Aussenbereich, so dass auch ich einen kurzen Weg habe.

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