José Nuevo. Brunnen, Fichtenwalde

Ein Trinkwasserbrunnen für Fichtenwalde

Fichtenwalde. Wo Wasser ist, sind Menschen: Es ist eine einfache Weisheit, die sich im Laufe der Menschheitsgeschichte aber immer wieder bestätigt hat – sei es die Oase in der Wüste, der Fluss in der Wildnis oder der Brunnen auf dem Marktplatz. Insoweit ist es schon eine Besonderheit, dass vor 110 Jahren die ersten Fichtenwalder Siedler ausgerechnet in den Wald zwischen Ferch, Klaistow und Beelitz kamen – wo weit und breit kein Wasser in Sicht war. Erst jetzt, zum Ortsjubiläum Ende Juni, bekommt das flüssige Element auch einen sichtbaren Platz – in Form eines Trinkwasserbrunnens an der Ecke Berliner Allee / Eichenstraße.

Der dortige Bereich an der Kita wird seit dem Frühjahr komplett neu gestaltet: Um den Findling mit dem Gründungsdatum direkt an der Straße werden Bänke gruppiert, ebenso im hinteren Bereich, wo sich der Brunnen befinden wird. „Das Wasser hat für unseren Ort seit jeher eine große Bedeutung“, sagt Ortsvorsteher Tilo Köhn, „vor allem, weil es oft genug knapp war.“ Erst 1931 ging das erste Wasserwerk im Ort in Betrieb und noch vor drei Jahren, als der Sommer besonders heiß war, stieß das heutige Werk an seine Grenzen. Derzeit wird es erweitert.

Auf dem Platz im Ortskern werden zudem Blumenbeete und Wege angelegt und so ein präsentabler Ort an zentraler Stelle geschaffen, an dem sich die Fichtenwalder treffen und aufhalten können. Der Brunnen ist vom Salzbrunner Bildhauer José Nuevo angefertigt worden und soll – wie der komplette Platz – bis zu den Jubiläumsfeiern im Juni fertig werden. Entworfen hat er ihn als zweiteiliges Bauwerk: Da ist zum einen das Becken, das in einen ein Meter hohen Bottich eingelassen wird, und zum anderen eine 1,50 Meter hohe schlanke Säule, in die der Zulauf installiert wird.

Beide Teile sind bereits in einer Berliner Werkstatt in Bronze gegossen worden, allein der Weg bis dorthin hat aber schon einiges an Überlegungs– und Modellierarbeit gekostet, berichtet José Nuevo, der schon so einige Akzente im Beelitzer Stadtbild gesetzt hat: Die Installation auf der Festwiese, und nicht zuletzt der Brunnen im Beelitzer Lustgarten sind die prägnantesten Beispiele. Vor sechs Monaten liefen die ersten Gespräche, daraufhin ging es an die Umsetzung. Etwas Leichtes sollte es sein, das zum Ort passt. Mehrmals wurde das ursprüngliche Modell aus Styropor abgeformt, um letztendlich eine geeignete Form für den Guss zu bekommen.

Brunnen, Fichtenwalde, erster Entwurf
Erster Entwurf des Brunnens für Fichtenwalde

José Nuevo, der ursprünglich aus Spanien stammt, kennt die Bedeutung von Brunnen ebenfalls: Vor allem entlang der Pilgerwege sind sie immer Anziehungspunkt gewesen. „In Spanien hat aber eigentlich jedes Dorf einen Brunnen, der immer auch der Mittelpunkt ist, weil dort die Menschen Wasser holten.“ Eine starke Bedeutung soll auch der Fichtenwalder bekommen – nicht wegen Wasserknappheit, sondern dem Bedürfnis, sich zu treffen.

Die Einweihung des Platzes an der Ecke Eichenstraße / Berliner Allee findet am 23. Juni um 11 Uhr statt.       

Foto: José Nuevo vor dem künftigen Treffpunkt. Kontakt und Infos über den Künstler auf www.jose-nuevo.de.

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