Bisheriges Konzept ist für Pendler und Schüler unzumutbar
Beelitz. Die Stadt Beelitz fordert gegenüber dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg dringende Nachbesserungen am Konzept für den Schienenersatzverkehr für den RE 7, der vom 4. Juli bis zum 22. August komplett entfällt. Erste Entwürfe für den Ersatzverkehr sehen bisher einen SEV-Bus pro Stunde vor, der alle Halte bedient, nach Potsdam gut eine Stunde benötigt und in Richtung Bad Belzig eine Umsteigezeit von 40 Minuten in Borkheide vorsieht.
„Dieses Konzept ist für uns nicht hinnehmbar! Kaum ein Pendler wird von Heilstätten aus diesen Ersatz nutzen, da er mit den Linienbussen von Regiobus deutlich schneller unterwegs wäre. Diese Busse sind aber so schon gut genutzt und können die zusätzlichen Pendler gar nicht mehr aufnehmen! Wir fürchten, dass sowohl unsere Schüler als auch die Pendler oder Senioren, die in die Nachbargemeinden wollen, von den überfüllten Linienbussen stehengelassen werden, wenn es hier keine Nachbesserungen gibt“, so Bürgermeister Bernhard Knuth.
Nachdem der Stadt die ersten Fahrplanentwürfe am Donnerstag zugesandt worden sind, hat die Verwaltung am Freitag mit Nachdruck gegenüber dem VBB Nachbesserungen wie eine zusätzliche Expresslinie im Schienenersatzverkehr und bessere Anschlüsse in Richtung Bad Belzig eingefordert. Auch Vertreter von Regiobus und vom Landkreis Potsdam-Mittelmark haben diese Forderung ausdrücklich unterstützt. Der VBB hat zugesichert, dies zu prüfen und schnellstmöglich umzusetzen. Das werde jedoch nicht zu Beginn der Sperrung der Bahnstrecke möglich sein.
„Es ist für uns nicht nachvollziehbar, dass das Ersatzkonzept für die siebenwöchige Vollsperrung einer der wichtigsten Bahnstrecken des Landes erst eine Woche vor der Sperrung vorliegt und dann derart unzureichend ist! Es dürfte jedem Nutzer klar sein, dass ein Bus pro Stunde nicht zwei gut ausgelastete Züge ersetzen kann, zumal die Fahrzeiten derart ungünstig geplant sind, dass niemand diese Busse nutzen wird. Aktuell wären Pendler schneller in Bad Belzig, wenn sie von Heilstätten mit dem Rad zum Borkheider Bahnhof fahren, als wenn sie den Schienenersatzverkehr nutzen!“, sagt Enrico Bellin, Ansprechpartner für den öffentlichen Nahverkehr bei der Stadt Beelitz.
Die Regionalbahnlinien 33 und 37 vom Bahnhof Beelitz Stadt nach Potsdam und nach Berlin Wannsee sind von den Baumaßnahmen nicht betroffen. Ihre Kapazitäten reichen jedoch bei weitem nicht aus, um alle Pendler aufzunehmen, die sonst den RE 7 ab Beelitz-Heilstätten nutzen.
(Stadt Beelitz | Artikelfoto: Die Stadt fürchtet überfüllte Linienbusse, da diese schneller in Potsdam sind als der SEV. Bus am Lustgarten. © Stadt Beelitz)
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