Krötenzaun, Naturwacht, Cammer, Golzow

Cammer/Golzow: Krötentunnel gefordert – Rekord bei Amphibienquerung

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Cammer, Golzow. Als am Montag der neue Krötenzaun an den Lehmkutten zwischen Golzow und Cammer gestellt worden ist, ahnte noch niemand, dass es gerade noch rechtzeitig war. Schon am Dienstag konnten Gerhard Rettig aus Cammer und sein Mitstreiter Bernd Feuerherdt aus Golzow 347 Amphibien aus den Eimern bergen und über die L85 tragen.

Auch in den beiden kommenden Tagen gab es reiche Beute, am Mittwoch 257 und am Donnerstag gar 405 Kröten und Molche. „Unglaublich, es waren 1.009 Tiere“, hat Rettig genau nachgerechnet und schüttelt erstaunt den Kopf.

Die Wandersaison der Amphibien hat in diesem Jahr früh begonnen. „Die Winter werden immer kürzer, man könnte glauben, dass das ganze Jahr über Wanderzeit ist“, beschreibt die Naturwachtrangerin Katrin Mielsch die Situation. Neben diesem 300 Meter langen Zaun hat sie bisher insgesamt 30 Zäune in 21 Ortschaften mitaufgestellt, auf einer Länge von immerhin 7,5 Kilometern.

An der L85 wird der Zaun seit genau zehn Jahren aufgebaut. Kurz danach wurde jeweils rund 5.000 Amphibien je Jahr über die Straße getragen. Im Pandemiejahr 2020 und durch die Frühjahrstrockenheit waren es nur 261 Tiere und damit der Tiefstand.

Dieses Jahr könnte einen neuen Rekord bringen, denn nach nur vier Tagen sind es schon über 1.150 Kamm- und Teichmolche, Frösche sowie einige Kröten. „Die Kröten sind traditionell später dran“, weiß Feuerherdt.

„Es wird deutlich, dass wir hier einen Tunnel benötigen“, ist Mielsch überzeugt, das würde die Helfer entlasten und den Amphibien helfen. Ein entsprechendes Gesuch ist schon an den Landesbetrieb Straßenwesen ergangen. Mielsch hofft, dass mit dem geplanten Radwegbau auch die Durchbrüche entstehen könnte. „Die Finanzierung wäre durch die ‚Stiftung Naturschutzfonds‘ gesichert“, betont die Rangerin. Man hat schon Erfahrungen mit den offiziell „Stationäre Amphibienleiteinrichtung“ heißenden Querungshilfen. So wurden Tunnel in Jeserig bei Wiesenburg und am Gesundbrunnen gemacht, auch an der Springbachmühle in Bad Belzig und in Niemegk gibt es die aus Beton gefertigten Tunnel.

(Artikelfoto: Gerhard Rettig und Bernd Feuerherdt mit den ersten Amphibien)

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