Amt Brück. Schlechte Nachrichten für die Bürger zwischen Golzow, Linthe und Borkwalde. Demnächst wird das Amtsblatt „Fläming Bote“ nicht mehr an alle Haushalte verteilt werden. Aus Kostengründen hat der Amtsdirektor Mathias Ryll (CDU) beschlossen, die allgemeine Verteilung einzustellen.
„Zum 1. Januar 2025 wird die Zustellung des Amtsblatts in die Haushalte eingestellt“, teilt Ryll auf Anfrage von Zauche 365 mit. Er betont, dass mit der Auslage im Amt und dem digitalen Zugang den gesetzlichen Vorschriften genüge getan wird. „Es hat sich gezeigt, dass die Zustellung immer aufwendiger wird, da Printmedien wie der Wochenspiegel eingestellt wurden oder der Lokalteil der MAZ eher ein weit ausgedehnter Regionalteil geworden ist, wodurch auch diese Auflage rückläufig ist. Das Amt spart dadurch jährlich einen großen vierstelligen Betrag“, ergänzt der Amtsdirektor.
Die rund 7.000 Euro sollen so auf Kosten der Kommunikation eingespart werden. Das Amtsblatt soll weiterhin in der Amtsverwaltung ausliegen, im Internet auf der Amtsseite abrufbar sein und beim Verlag abonniert werden können. Ein Abonnement soll demnach 32,00 Euro im Jahr kosten. „Ich hatte das im Amtsausschuss kritisiert mit Hinweis auf viele Ältere, die nicht über Internet verfügen und daher nicht auf die digitale Version im Amt zurückgreifen können. Zudem ist das Amtsblatt mit den vielen Hinweisen für Seniorenveranstaltungen ein wichtiges Info-Medium“, ist der Borkheider Gemeindevertreter und dortige Finanzausschussvorsitzende Uwe Schomburg unzufrieden.
Auch sein Borkheider Kollege Holger Meyer (CDU) scheint seiner Meinung zu sein. „Man kann solche Sachen auch per Beschluss festlegen und den Amtsdirektor übergehen“, schlägt er in den sozialen Medien vor. Ob das passiert scheint zweifelhaft.
Neben den amtlichen Verlautbarungen werden im Amtsblatt auch ein Veranstaltungskalender und Angebote für Senioren veröffentlicht. Dass die Senioren nicht mehr darauf zurückgreifen können, kritisiert Schomburg besonders. Während andere Kommunen sogar mit zusätzlichen eigenen Veröffentlichungen, wie Bad Belzig mit dem Journal oder Beelitz mit seinen Stadtnachrichten die Öffentlichkeit suchen und Transparenz herstellen, wird das Angebot im Amt Brück zurückgefahren.
Der Niemegker Amtsdirektor denkt im Augenblick nicht daran, ähnlich zu verfahren. „Momentan ist das bei uns kein Thema“, so Hemmerling auf Nachfrage von Zauche 365.
Der „Fläming-Bote“, wie das Amtsblatt heißt, wird vom Amt Niemegk gemeinsam mit dem Amt Brück und der Gemeinde Wiesenburg herausgegeben. Im Brücker Amtshaushalt Haushalt sind für das Amtsblatt, die Ausschreibungen, Werbung und Telefonbucheintrag insgesamt 25.000 Euro vorgesehen. Genauer sind die Kosten nicht aufgeschlüsselt. Nachdem bis vor einigen Jahren das Amtsblatt einer Werbezeitung beigelegt war, wird es aktuell durch DHL ausgeliefert.
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