Borkwalde. Zur kleinen, mit Waldbäumen bestandene Restfläche innerhalb der Neubauten um den Olof-Palme-Ring gibt es sehr unterscheidliche Auffassungen unter den Einwohnern. Die einen, insbesondere die bisherigen Gemeindevertreter, wollen daraus einen belebten Begegnungsort machen. Die anderen, insbesondere natürlich die unmittelbaren Anwohner, aber nicht nur die, wollen den Restwald als Ort der Ruhe in der Natur erhalten, jedoch den Baumbestand umbauen. Auf jeden Fall will niemand in Borkwalde, dass der Wald verloddert oder gar zur Müllkippe wird.
Niemand, bis auf einen.
Seit mehreren Wochen sind immer wieder kleine Müllhaufen mit Rasenschnitt, Handschuhen, Pflastersteinen, einem Kranz inzwischen vertrockneter Blumen, Asche und verkohlten Holzteilen am Rande des kleinen Waldstücks zu entdecken. Gelegentlich sind sogar noch die Formen der benutzten Schubkarren erkenntlich. Die liebevoll dekorierten Häufchen entstehen quasi über Nacht am Waldrand auf Höhe des südlichen Durchgangs vom Elsa-Brandström-Weg. Nur wenige Meter weiter südwärts auf dem Elsa-Brandström-Weg führt ein weiterer Durchbruch zum Olof-Palme-Ring.
Empörte Borkwalder brachten nach den ersten beiden Haufen ein Schild “Gartenabfälle, Schutt und Müll abladen verboten” an. Der Übeltäter schien das eher noch als Ansporn zu verstehen. Weitere Schubladen wurden abgeladen.
Die Bürger schalteten das Amt Brück ein. Das lies die Müllhaufen abfahren, doch schon bald war ein neuer Haufen Rasenschnitt zu bewundern. Dabei ist klar, dass Rasenschnitt den Wald nicht düngt, sondern waldfremde Samen einbringt. Die Zugaben an Gurken und Tomaten finden dagegen in Marder und Waschbär schnell Abnehmer.
Das Amt ließ den neuen Berg wieder abtransportieren und zwei eigene Schilder anbringen. Mit amtlichem Logo.
Jetzt warten alle gespannt auf den neuen Morgen!
Views: 803