Grüneiche. Der kleine Zettel an einem Baum, der alle Grüneicher zum Ortsputz lud, wäre eigentlich nicht nötig gewesen. „Bei uns wissen alle seit Jahren, dass am Samstag vor Totensonntag sauber gemacht wird“, lacht Rene Jungnickel. Der junge Familienvater gehört zu den Mitorganisatoren der gemeinsamen Aktion.
Und tatsächlich, als wenn sich alle einen Wecker gestellt hätten, punkt 10.00 Uhr öffneten sich viele der Türen und Tore und die Grüneicher traten heraus. Sofort begannen die Aufräumarbeiten. Das Laub der Bäume wurde zusammengeharkt und in einem bereitstehenden Container gesammelt. Rund 25 Erwachsene, sieben Kinder und ein Hund wuselten durch das Ortzentrum. „Was ist denn hier los“, staunte der Fahrer eines Lieferdienstes für Gefrorenes,
Am Friedhof begannen zwei Frauen für Ordnung zu sorgen, rund um den Zaun war ein Ehepaar unterwegs, um das lästige Laub zusammenzufegen und zu entsorgen. Die jüngsten Grüneicher durften auch nicht fehlen. Sie waren mit kleinen Kinder-Treckern und Schubkarren und vollem Ernst unterwegs, sammelten fleißig die braunen Blätter.
„Charlie“, ein Langhaardeckel wuselte zwischen den Menschen.
Während die einen aufräumten, installierte ein Grüneicher die erste Weihnachtsbeleuchtung an der mitten im Dorf stehenden hölzernen, überdachten Sitzbank. Die bunten Kugeln für den Weihnachtsbaum lagen schon bereit, um aufgehängt zu werden.
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Am Nachmittag, nachdem in Grüneiche der Laubcontainer gut gefüllt geschlossen worden war, saßen die Akteure gemeinsam im Zentrum des Ortes. Bei Bock- und Bratwurst, Saft, Limo, Glühwein und Bier wurde das Tagwerk betrachtet und man freute sich auf das gemeinsame Beisammensein.
Das Zusammentreffen wird sich demnächst wiederholen. An den ersten drei Adventssonntagen kommen die Grüneicher wieder an der Picknickbank zusammen, um bei Waffeln und Glühwein einen gemütlichen Nachmittag zu verbringen.
Am 3. Adventsonntag wird es sogar nachdenklich. Dann hält der Golzower Famulus Oliver Notzke mitten im Dorf einen Gottesdienst. „Er wird auf einem offenen LKW-Anhänger stehen, wir freuen uns darauf“, sagt Jungnickel.
Für die Grüneicher kann die Adventszeit kommen.
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