Beelitz fördert den Kauf von Mehrwegwindeln

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Stadt Beelitz. Eltern, die für ihre Babys auf Einwegwindeln verzichten, erhalten in Zukunft einen Zuschuss über den Baby-Willkommensdienst für die Erstausstattung mit wiederverwendbaren Alternativen aus Stoff. So etwas gibt es bislang nur in den Alten Bundesländern. Mehrwegwindeln schonen nicht nur die Umwelt, da riesige Müllmengen vermieden werden, sondern sparen auch Geld: Die Kosten für die regelmäßige Reinigung liegen bei einem Fünftel jener für den Kauf von Einwegwindeln. Die Anregung dazu kam von einer frischgebackenen Mama aus Elsholz.

6000 Windeln – so viel benötigt ein Kind im Durschnitt, bis es trocken ist. Für Bettina Seemann aus dem Beelitzer Ortsteil Elsholz ist das Thema gerade besonders aktuell: Ihre Tochter Eseda hat sie im Juni zur Welt gebracht. Bereits vor der Geburt hatte sie sich mit der Frage beschäftigt, wie die Alternativen zur gängigen Einwegwindel aussehen: „Im Internet bin ich auf einen Anbieter gestoßen, der die Vorteile von Mehrweg- oder Stoffwindeln sehr nachvollziehbar erläutert hat“, berichtet sie:

„Vor allem aus ökologischen Gründen haben wir es probiert.“

Viele Kommunen vor allem in Süddeutschland honorieren ein solches Engagement zur Vermeidung von riesigen Restmüllmengen von schätzungsweise über einer Tonne pro Kind und zahlen Eltern einen Zuschuss für die Erstausstattung mit Mehrwegwindeln. Als erste Kommune in den neuen Bundesländern zieht Beelitz jetzt nach und wird im Rahmen des Baby-Willkommensdienstes, der frischgebackene Eltern auf Wunsch besucht, künftig auch einen Gutschein für den Kauf von Mehrwegwindeln ausgeben. Damit kann man sich bis zu 50 Prozent der Kosten für die Erstausstattung, maximal 100 Euro, bezuschussen lassen. Der Gutschein kann im Rathaus gegen Vorlage der Rechnung eingelöst werden.

„Wir greifen sehr gern diese Anregung auf“, sagt Bürgermeister Bernhard Knuth:

„Eltern, die von sich aus den zusätzlichen Aufwand betreiben und Windeln waschen, um sie öfter zu verwenden, sollten dabei unterstützt werden.“

Mindestens 200 Mal lässt sich eine solche Windel laut Angaben der Hersteller waschen, wobei der Energie- und Wasserbedarf weit hinter dem liegen würde, was Einwegwindeln an Entsorgungsaufwand und auch an Anschaffungskosten verursachen würden. So wurde ermittelt, dass der Aufwand für die Reinigung bei 110 kWh und 5350 Litern pro Jahr liegen würde, unterm Strich also zusätzliche Kosten für die Waschmaschine in Höhe von hundert Euro pro Jahr anfallen. Kauft man Einwegwindeln, würde man bei rund 500 Euro pro Jahr landen.

Aber es gibt weitere Vorteile, denn mit Stoffwindeln würden Kinder schneller trocken werden, außerdem sind sie atmungsaktiv und wachsen zumindest ein Stück weit mit. Sollte das Kind bestimmte Materialien nicht vertragen, kann man die Zusammensetzung des Stoffes sogar mit dem Hersteller abstimmen.

„Und das Wickeln mit Stoffwindeln ist auch nicht anders als mit Einwegwindeln“, sagt Bettina Seemann:

„Die Produkte sind heutzutage auch vor dem Auslaufen geschützt, haben praktische Verschlüsse und müssen nicht umständlich gebunden und befestigt werden. Mit den Moltontüchern von früher kann man das nicht mehr vergleichen.“

Und so werden Seemanns auch künftig für Eseda Stoffwindeln verwenden, aus umwelttechnischen Aspekten, aber auch weil es Geld spart – in Zukunft noch mehr durch den Zuschuss der Stadt. Besser ist es dann nur noch, wenn die Kleine soweit ist und überhaupt keine Windeln mehr braucht.

(Thomas Lähns | Artikelfoto: Das Foto zeigt zwei Namensschildchen an einem Obstbaum. Jedes Neugeborene in Beelitz erhält von der Stadt im Rahmen des Baby-Willkommensdienstes einen Gutschein für einen Obstbaum, der immer im Oktober gemeinsam mit allen frischgebackenen Familien gepflanzt wird.)

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Eine Antwort

  1. An Mehrwegwindeln ist nichts tolles. Sie können die Babys bei weiten nicht so trocken halten wie Einwegwindeln und schon gar nicht über Nacht. Um eine Waschmaschine voll zu kriegen muss man mal eben so 20 Stück sammeln und bei 30° kann man sie auch nicht waschen. Ich wasche sie auch nicht mit meinen Blusen und anderen Kleidungsstücken. 20 Stinkbeutel will auch keiner in der Wohnung haben. Unsere neue Generation an Öko-Hysteriker kann wirklich alles verteufeln und nur ihre Weltanschauung ist richtig und alle anderen haben sich den zu fügen. Wenn sie wirklich so Umweltbewusst sind, sollten sie auf Kinder verzichten, dann tun sie was nachhaltiges für die Umwelt. Das Windeln unsere Müllberge in den Himmel wachsen lassen klingt genau so verblö… wie das was Coronaleugner und Impfverweigerer von sich geben.

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