Stadt Beelitz. Bauland wird in Beelitz immer wertvoller: In den vergangenen zehn Jahren haben sich die Bodenrichtwerte für Grundstücke im Stadtgebiet verdrei- und stellenweise sogar vervierfacht. So liegt der Wert für die Beelitzer Kernstadt außerhalb des Sanierungsgebietes – das bleibt naturgemäß das hochwertigste „Pflaster“ – im aktuellen Grundstücksmarktbericht des Landreises bei 180 Euro für den Quadratmeter. 2009 waren es noch 75 gewesen. In Fichtenwalde ist der Wert von damals 30 auf heute 120 Euro geklettert.
„Die Zahlen zeigen vor allem eines: Die Anstrengungen, die wir in den vergangenen Jahren unternommen haben, um unsere Stadt zu entwickeln und noch lebenswerter zu machen, sind sehr wirkungsvoll gewesen“, so Bürgermeister Bernhard Knuth. Einstige Ruinen wie das ehemalige Hotel Wehner, das Deutsche Haus, der Stadtbahnhof und viele weitere sind durch die Stadt und weitere Partner aufwendig saniert und mit Leben gefüllt worden, das Nahverkehrsangebot wird immer besser und die Kitas und Schulen arbeiten unter guten Bedingungen.
Viele Menschen würden vor allem deshalb hierherziehen wollen, auch aufgrund der Nähe zu Potsdam und Berlin, die dank guter Verkehrsanbindung das tägliche Pendeln erleichtert. Aber es spielen auch weiche Faktoren eine Rolle – zum Beispiel das vielfältige Vereinsleben, die Tatsache, dass in Beelitz immer etwas los ist, und insgesamt das positive Image der Stadt nach außen hin, erklärt der Bürgermeister. „Eine große Nachfrage lässt dann natürlich auch die Preise klettern.“ Wobei Beelitz aber auch mit den mittlerweile erreichten Werten immer noch weit unter den Preisen im unmittelbaren Potsdamer Umland liegt – doch der Trend geht in eine klare Richtung.
Die Stadt hat in den vergangenen Jahren aufgrund der Nachfrage immer wieder kleinere Baugebiete ausgewiesen, so zum Beispiel in der Hermann-Löns-, in der Carl-von-Ossietzky-Straße oder am Kleinen Anger. Auch in Fichtenwalde wurden neue Parzellen geschaffen.
„Wir haben aber nicht viel Spielraum, da unsere Stadt fast komplett vom Landschaftsschutzgebiet umgeben ist und wir den ländlichen Charakter natürlich auch bewahren wollen“, erklärt der Bürgermeister:
„Dass wir aber die verfügbaren Flächen entwickelt haben und das auch weiterhin tun, ist der richtige Weg.“
Zurzeit wird ein weiterer Bebauungsplan für das ehemalige ACZ-Gelände in der Nähe des Stadtbahnhofes auf den Weg gebracht. Einen größeren Schub dürfte dann auch noch einmal der Bau des geplanten Wohnquartiers im ehemaligen C-Quadranten in Beelitz-Heilstätten bringen – mit Platz für bis zu 3500 neue Einwohner.
Selbst in den ländlichen Ortsteilen spiegelt sich die Entwicklung wieder. Bestes Beispiel ist der Ortsteil Busendorf: Im Neubaugebiet an der Lehniner Straße, welches durch die Stadt gerade noch einmal erweitert worden ist, liegt der Bodenrichtwert heute bei 100 Euro pro Quadratmeter, vor 10 Jahren konnte man dort noch Bauland für 23 Euro erwerben. Letztendlich hat der Ort, was sich Zuzügler wünschen: Eine Kita vor Ort, die Autobahnanschlussstelle in unmittelbarer Nähe und trotzdem jede Menge Natur vor der Haustür.
Auch an der Einwohnerzahl lässt sich die Nachfrage nach Wohnraum ablesen: Demnächst erreicht Beelitz die 13.000er-Marke – auch das war vor zehn Jahren noch undenkbar gewesen. Im Gegenteil: Demografen prognostizierten für die Spargelstadt sogar einen Bevölkerungsrückgang auf 11.000 in diesem Jahr und nur noch knapp 10.000 in 2030. Davon kann heute keine Rede mehr sein, ebenso wie von einer vermeintlichen Überalterung. Das Verhältnis zwischen den Generationen ist ausgewogen, zumal auch viele junge Leute, die einst weggezogen sind, heute wiederkommen, um hier zu arbeiten und mit ihrer Familie zu leben.
„Ein bisschen sorgt natürlich auch die Preisentwicklung in den Großstädten dafür, dass sich Bauwillige weiter draußen, hier bei uns, umschauen. Überzeugen kann unsere Stadt dann aber ganz von selbst.“
(Thomas Lähns)
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