Borkwalde. Der eigentlich graue Stromkasten an der Borkwalder Kita Regenbogen ist seit Kurzem genauso farbenfroh wie der Name der benachbarten Kita verheißt. Er dient jetzt nicht nur als Farbtupfer an der Ecke Lehniner Straße/Brücker Weg, sondern auch als Wegweiser zum Tipidorfes mit einer Station zur Auswilderung von Eichhörnchen.
Die Idee dazu hatte Ulrike Petrus, die zu den Initiatoren des Tipidorfs gehört, bereits im letzten Jahr. Gestaltet hat den Kasten die Borkwalder Künstlerin Manuela Riemer. Auf dem unweit der Kita gelegenen, eingezäunten Gelände können sich Kinder nach Herzenslust austoben, den Wald entdecken und eben die namensgebenden Tipis bauen. Anmeldung vorausgesetzt natürlich.
Marketing fürs Tipidorf Borkwalde
Als Petrus von der Idee der Borkwalder Marketinggruppe hörte, die grauen Kästen im Ort nach und nach und am liebsten von Jugendlichen bemalen zu lassen, kam sie gleich auf die Idee:
„Wir könnten gut sichtbar für unser Gelände werben und zugleich den Weg aufzeigen.“
Tatsächlich wissen viele in Borkwalde, Borkheide und den Nachbargemeinden von dem Tipidorf, aber noch zu wenig, wo es sich befindet.
Eine neue Herausforderung für die Künstlerin
Petrus sprach Riemer an, die sich sofort für die Idee erwärmte. Mit E.ON war bereits geklärt, dass der Kasten bemalt werden durfte. Die Firma reinigte zudem den Kasten vor der Gestaltung. Dann mussten noch der Entwurf eingereicht werden. Im Frühsommer diesen Jahres konnte Riemer dann endlich starten:
„Es wurde eine Herausforderung für mich.“
Nicht nur, dass es ihr erster derartige Kasten war. Eine besondere Herausforderung stellten die vielen Rillen dar, die sicher dem Gehäuse Stabilität verleihen sollen. Gerade der Kopf des großen Eichhörnchens war so schwer zu malen. Ein anderes Problem stellte die wetterfeste Fassadenfarbe dar: „Die leuchtet nicht so wie meine sonstigen Farben“, findet die Künstlerin. Sie hat auch andere Maleigenschaften. Besorgt hatte ihr die Farben übrigens ein anderer Borkwalder Künstler, Jörg-Michael Knuth (Jömi), der als Dekorateur mehr Erfahrungen im Umgang mit derartigen Gestaltungen mitbrachte und Riemer gern beriet.
Picknick am Stromverteiler
Insgesamt brauchte Riemer etwa zehn Stunden, um ihren Entwurf auf den Stromkasten zu übertragen. Während der Arbeiten kam sie auf die Idee, den Türgriff an der Frontseite in die Gestaltung einzubeziehen. Jetzt kann man ihn von weitem für ein Astloch im aufgemalten Baum halten. Zwischendurch beschloss Riemer außerdem, zusätzlich die Rückseite des Kastens zu gestalten:
„Die Kinder in unserer Kita sollen ja auch etwas zu sehen haben.“
Da der Kasten jedoch dicht am Zaun der Kita steht, war das Bemalen der Rückseite alles andere als einfach. Die Künstlerin konnte ja nicht für jeden kurzen kritischen Blick bis in die Kita laufen. Während der Malarbeiten wurde Riemer öfter von neugierigen Borkwaldern angesprochen:
„Bekannte brachten sogar ein Picknick mit.“
Eichhörnchen und Wimpelkette
Die beiden Eichhörnchen auf dem bunten Kasten stehen für die Auswilderungsstation, die Wimpelkette für das Tipidorf. Das Logo des Tipidorfes ist ebenso zu sehen wie der Hinweis auf den Kulturverein Zauche e.V., dem sich die Leute um das Tipidorf kürzlich angeschlossen haben. Petrus ist mir der Umsetzung hochzufrieden:
„Tatsächlich wurden schon Eltern beim Abholen ihrer Kinder aus der Kita an Veranstaltungen auf unserem Gelände erinnert.“
Deshalb denkt Petrus schon daran, einen weiteren Kasten auf dem Weg zum Tipigelände gestalten zu lassen. Den anderen Kasten an der Kita wollen die Kita-Kinder selbst gestalten. Riemer hat ihnen dazu die übrig gebliebene Farbe überlassen.
ZUM VORMERKEN: Am 12. Oktober ab 15 Uhr gibt es das Herbstfest im Tipidorf.
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