Damelang. Ab sofort wird er am Gemeindehaus in einem Kasten hängen, der erste Defibrillator in der Gemeinde Planebruch. Am Samstagmorgen erklärte Jörn Gruchmann den 26 interessierten Damelangern die Handhabung des „Erste-Hilfe-Geräts“.
Gruchmann ist Geschäftsführer des Sanitätsdienstes „sdg-absicherung“ aus dem Lehniner Ortsteil Damsdorf. Den Kontakt zu dem Rettungssanitäter hat der Damelanger Ortsvorsteher Dirk Borgwardt vermittelt und damit einen Vorschlag der Damelanger Bürger weitergegeben. „Es war eine Idee der Anwohner, die wir gern angenommen haben“, berichtet Ronald Hoffmann. Hoffmann ist Gemeindevertreter und stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Planebruch. In der Gemeindevertretung wurde der Vorschlag begrüßt, und da Borgwardt 50 Prozent der Kosten gespendet hatte, beschlossen man, die andere Hälfte zu tragen.
„Es ist ein Pilotprojekt, wenn wir feststellen, dass es praktikabel ist, wollen wir für alle Gemeindeteile einen Defibrillator anschaffen“, berichtete Lars Charlier, der Ortsvorsteher von Cammer. „Haben ist besser als brauchen“, lautet seine Devise, und deshalb begrüßt er die Anschaffung und hat seinerseits den Kasten gesponsert, in dem das Gerät untergebracht wird. Der Defibrillator wurde von Gruchmann preiswert zur Verfügung gestellt, da es sich um einen Messerückläufer handelt, statt der rund 2.000 Euro entstanden Kosten von nur 650 Euro.
Obwohl man durchaus Angst hat, dass das Gerät entwendet oder durch Vandalismus beschädigt werden könnte, wird es an der Fassade des Gemeindehauses befestigt und damit für aller erreichbar sein. „Das ist wichtig“, meinte auch Gruchmann und verwies darauf, dass ein Rettungswagen mindesten 15 Minuten braucht und ein Hubschrauber auch nicht schneller da sein kann und – mit dem Blick nach Draußen, wo dichter Nebel vorherrschte – manchmal nicht starten darf. Der Fachmann berichtete, dass eine Druckmassage allein 10 bis 20 Prozent zu einer Rettung beiträgt, gleichzeitige Beatmung die Chance auf 40 Prozent erhöht und der Defibrillatoreinsatz noch einmal die Rettungschancen um 30 weitere Prozent erhöht.
Die anwesenden Damelanger hatten einige Fragen zur Handhabung, zeigte sich aber alle hochzufrieden mit der Anschaffung.
Ein Defibrillator ist ein Gerät zur Behandlung von Herzerkrankungen, bei denen das Herz plötzlich viel zu schnell schlägt. Sobald sich die Herzfrequenz zu stark beschleunigt, gibt ein implantierter Defibrillator einen oder mehrere Stromstöße an das Herz ab, die die Rhythmusstörung beenden.
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