Lehnin. Die „German Finals“ 2023 waren wieder ein voller Erfolg. In 18 Disziplinen wurden 159 Deutsche Meister gekürt. Das herausragende waren die Veranstaltungsorte und vor allem die Einbindung der neuen olympischen Sportarten in den Reigen der Disziplinen.
3×3 Basketball, Speed-Climbing, Bouldern, Breaking und BMX Flatland sind bei jungen Leuten beliebt, im großen Sportkonglomerat jedoch eher unbeachtet, sie gehörten neben Leichtathletik, Schwimmen, Turnen und Kanu-Sport zum Programm der Spiele. Allerdings sind sie inzwischen alle olympisch und werden 2024 zu den Wettbewerben bei den Spielen in Paris gehören. Eine Ausnahme ist der Flatland-Wettbewerb. „Es muss diesen Wettbewerb für Frauen und Männer geben und bei uns sind zu wenige Frauen am Start“, glaubt Tim Höfel die Gründe zu kennen.
Er ist einer der besten Flatlander in Deutschland. Am Sonntag durfte sich der junge Mann aus Lehnin die Silbermedaille in Duisburg umhängen.
Auf seiner Homepage kann man die Erklärung finden, was Flatland ist:
“Breakdance auf dem Fahrrad.
Von dem BMX-Rad hat so gut wie jeder schon einmal gehört, denn die Geschichte des BMX-Sports reicht zurück bis in die 60er Jahre.
Die Kategorie Flatland, bei der nur ein flacher Boden benötigt wird, basiert hauptsächlich auf Balancegefühl und Kreativität.
Mittlerweile wird Flatland in Oldschool und Newschool unterteilt, da der Fahrstil sich erheblich änderte: Oldschool zeichnet sich durch langsamere und überschaubarere Tricks aus, wohingegen Newschool eher durch rasante Drehungen und schnelle Bewegungsabläufe ausgezeichnet ist.Trotzdem erfordern beide „Stile“ für jeden BMX-Fahrer jahrelanges Training. Heutzutage ist der BMX-Sport eine großgewachsene Szene, sogar eine Olympische Disziplin.“
Es war spektakulär was die Finalisten im Landschaftspark Duisburg-Nord darboten. Die Zuschauer tobten bei der Ausführung der Programme der vier Finalisten. Tim durfte beginnen und begeisterte die Zuschauer sowie die Jury, die für sein fulminates, artistisches und sportlich hochwertiges Programm 82 von möglichen 100 Punkten gaben. „Es war schon eine tolle Überraschung unter die besten vier ins Finale zu kommen, der zweite Platz ist super“, erzählt er im Gespräch mit Zauche 365.
Die beiden Favoriten sowie der Titelverteidiger patzten und stiegen vom Gerät.
Tim ist in Lehnin geboren und aufgewachsen. Nach der vierten Klasse wechselte an eine Schule in Potsdam, blieb aber in Lehnin wohnen. Erst nach der 9. Klasse ging es auf das Internat der Artistenschule in Berlin und schloss diese als staatlich geprüfter Artist mit dem Abitur ab. In der Schule ist er mit dem BMX-Fahrrad-Flatland-Sport in Berührung gekommen und entdeckte seine Leidenschaft für den Sport. Zuerst mit dem Schwerpunkt seiner Ausbildung stand die Show und die Artistik im Vordergrund.
Erst vor kurzem wechselte er zum Profisport und nahm in diesem Jahr an den ersten drei Profi-Wettbewerben teil. Die Deutsche Meisterschaft war der dritte Contest, wie er sagt. Die nächsten Wochen sind verplant. Jetzt folgen zwei Wochen Training. Danach ist er auf Sylt und in Amsterdam gebucht. Im August könnte ein Contest in Spanien folgen, das ist aber noch unsicher. Seine Zukunft sieht er erst einmal im Sport, ob er irgendwann ein Studium beginnt, lässt er offen, es bleibt aber eine Option für die Zeit nach der Karriere.
Tim Höfels tritt auch auf Veranstaltungen auf und hat eine eigne Show entwickelt, mit der er gebucht werden kann. Vor allem Firmen buch ihn für Events.
Zum YouTube-Kanal von Tim Höfel.
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