“Was bewegt dich?” – Interview mit Doris Schulz aus Freienthal

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Freienthal. Zauche 365 und Fläming 365 fragen 30 Menschen, was sie aktuell besonders bewegt. Unser Ziel ist eine Momentaufnahme des Denkens und Fühlens der Menschen in der Region, insbesondere vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine und der in der Folge auftretenden Probleme und Konflikte. Wir wollen Leserinnen und Leser zum eigenen Nachdenken anregen.

Interviewpartnerin in diesem Interview ist Doris Schulz aus dem Planebrucher Ortsteil Freienthal. Die 71jährige Rentnerin hat viele Jahre in den Kitas der Region in der Küche gearbeitet.

Was bewegt Sie im Augenblick?

Die Situation im Allgemeinen macht mich nervös. Ich weiß nicht, ob ich werde alles bezahlen können. Allein das Öl hat mich in diesem Jahr 5.000,00 Euro gekostet. Alles wird teurer. Ich habe jetzt einen neuen Stromzähler und werde ganz sicher sparen. Der Winter soll nicht so kalt werden. Es ist schon eine schlimme Zeit. Ich mache mir auch Sorgen um die Zukunft unserer Enkel.

Was glauben Sie, ist der Grund für ihre Befürchtungen?

Selbstverständlich der unsägliche Ukrainekrieg. Ich habe durchaus Angst, dass der Krieg zu uns überschwappen könnte. Deshalb sind wir im Dorf der Meinung, die Zeit noch genießen zu müssen. Wir sind fünf Frauen und treffen uns abwechselnd bei einer von uns zuhause zum Kaffee trinken und Kuchen essen. Das werden wir so lange tun, solange es geht.

Haben Sie Kontakt zu ukrainischen Flüchtlingen?

Ich weiß, dass im Nachbardorf Damelang einige untergebracht sind, persönlich habe ich keinen Kontakt. Ich war auch noch nicht in der Ukraine, aber mein Mann hat in den 60er Jahren Russland bereist.

Sie sprachen von der Zukunft und der Sorge um die Enkel, was meinen Sie damit?

Damit meine ich den Klimawandel, es ist furchtbar zu sehen, wie dünn das Getreide und der Mais stehen. Das Land und die Äcker sind viel zu trocken. Wenn ich in die nächsten Monate schaue, bin ich mir sicher, dass wir kaum Schnee haben werden. Wir haben jetzt Mitte November und der Frost lässt noch auf sich warten, im Oktober sind sonst die ersten Fröste, aber die waren nicht da.

In Berlin und anderen Großstädten demonstrieren junge Menschen für den Wandel in der Klimapolitik, aus Angst vor ihrer Zukunft, was denken Sie darüber?

Ich finde das nicht in Ordnung, was sie machen. Fremdes Eigentum und vor allem Kunstwerke zu zerstören, geht gar nicht. Auch das Festkleben auf der Straße ist nicht gut, auch für die jungen Menschen selbst.

Vielen Dank für das Gespräch.

(Alle Was-bewegt-dich-Interviews auf Zauche 365 findest du HIER. Außerdem empfehlen wir dir auch die entprechenden Interviews auf Fläming 365)


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