Reckahn. Die offizielle Geburtstagsfeier samt Schulfest und Ehrenschülertreffen findet erst im Juni statt. Den Auftakt der Jubiläumsfeierlichkeiten bildete jedoch ein kleines Fest Ende Februar. Am 26.02.2022 jährte sich der Tag der Museumsgründung zum 30. Mal.
Die Mitarbeiterinnen des Hauses waren in historische Kostüme gewandet und halfen gern beim Rundgang durch das Schulmuseum, erklärten die Exponate und Räume.
Den Höhepunkt für jeden Besucher bildet das historische Klassenzimmer. Es wurde 1989 vom Museumsgründer Otto Günther Beckmann eingerichtet. Allerdings stand es ursprünglich im Reckahner Schloss, wo sich damals das Rochow-Museum befand. Beckmann ist es auch zu verdanken, dass das alte Schulhaus in den Jahren 1991-92 saniert und zum Museum ausgebaut wurde.
Eine Büste am Eingang erinnert an den vor kurzem verstorbenen Lehrer. Sie wurde im Februar 2019 anlässlich seines 90. Geburtstags aufgestellt. Ein kleiner Apfelbaum erinnert ebenfalls an ihn, er wurde fünf Jahre zuvor Beckmann zu Ehren gepflanzt.
Vor dem Eingang zum Schulgebäude wurde am Samstag eine leckere, von der Bäckerei Heuer aus Golzow gebackene Torte aufgestellt. Alle Besucher durften danach von dem Backwerk kosten. Museumsleiterin Silke Siebrecht-Grabig übernahm persönlich die Verteilung und schnitt die Torte an.
Im Inneren drängten sich die Besucher im Klassenzimmer und versuchten auf bereitliegenden Schiefertäfelchen ihre Kenntnisse in Sütterlinschrift zu erweitern.
In den weiteren Museumräumen widmet man sich den Pädagogen und ihren Biographien. Darunter dem allerersten Lehrer Heinrich Julius Bruns. Bruns, nach dem die Lehniner Schulen benannt sind, war hier ab 1773 tätig und baute ein Jahr später das Schulhaus. Seine Grabstätte ist auf dem Kirchhof erhalten geblieben, im Gutspark erinnert ein kleines Denkmal an sein Wirken.
Das Schulhaus ist auch ein Brandenburgischer Frauenort, woran eine Tafel erinnert. Denn nicht nur der „märkische Pestalozzi“ Friedrich Eberhard von Rochow setzte sich für die Bildung im ländlichen Raum ein, seine Frau Christiane Louise gründete eine Handarbeitsschule, pflegte kranke Bauern und half den Armen.
Die einzelnen Räume sind dem Unterricht und den einzelnen Fächern sowie den Veröffentlichungen der Zeit gewidmet. So kann man ein Model des Schulhauses ebenso bewundern wie einen großen Abakus, mit dem vor der Klasse die Rechenwege präsentiert werden konnten. Viele Vitrinen sind den Naturwissenschaften gewidmet, Physik, Landwirtschaft und Chemie werden vorgestellt.
Einzelnen Tafel erklären die Geschichte der Reckahner Schulen, von dem ersten Raum im Schloss über das alte Schulhaus bis zum erneuten Umzug ins Schloss.
An der Geburtstagsfeier am Samstag wollten viele Reckahner teilnehmen, rund 100 junge und ältere Besucher sind gekommen, darunter auch der Vorsitzende der Stiftung „Der Kinderfreund“, Hanno Schmidt, der Fachdienstleiter Kultur beim Landkreis Potsdam-Mittelmark, Jürgen Otto und die Kulturreferentin Doris Patzer.
Wer am Samstag nicht dabei sein konnte, der hat nicht nur am 19.Juni sondern auch am Internationalen Museumstag im Mai, am Tag des offenen Denkmals im September oder am Aktionstag „Feuer und Flamme“ im Oktober, weitere Chancen das Museum zu besuchen.
„Ich lade alle herzlich ein“, sagte die Museumschefin Silke Siebrecht-Grabig.
Öffnungszeiten:
Di.- Fr. 10.00-16.00 Uhr,
Nov. – März Sa., So. und Feiertag 10.00-16.00 Uhr
April- Oktober S., So. Feiertag 10.00-17.00 Uhr
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