Golzow, Pernitz. Schon lange wünschten sich die Pernitzer, dass ihre kleine Dorfkirche aus dem Jahre 1699, erbaut aus einer Lehmfachwerkkonstruktion und 1860 mit Backstein ummantelt, mit mehr Leben gefüllt wird. Dieser Wunsch erfüllte sich kürzlich mit einer Krippenausstellung des in Oberjünne lebenden Norbert Fröhndrich, die zum ersten Advent eröffnet wurde.
„Ich freue mich sehr, dass aus einer Idee, aus einem Funken, so etwas Wunderbares entstanden ist“, sprach Famulus Oliver Notzke in einem kurzen Gottesdienst, der musikalisch durch den jungen Musiker Friedhelm mit „Süßer die Glocken“ am Akkordeon weihnachtlich eingeleitet wurde. Die Jagdhornbläsergruppe Brandenburg Havel umrahmten klangvoll die Worte des Famulus.
Anschließend öffnete Norbert Fröhndrich persönlich die Kirchentür mit dem alten, schweren Schlüssel und ließ die neugierigen Besucher hinein. Mit vielen Lichtern erstrahlte die kleine Kirche im Inneren und offenbarte eine große Vielfalt an unterschiedlichen Krippen, die die Geburt Jesu darstellten. Die kleinsten passten in eine Streichholzschachtel, manche sind gefertigt aus Holz, Papier, Pappe oder Pappmaché, andere aus Stein, Filz oder Blei, viele aufwändig per Hand bemalt oder minimalistisch dargestellt. „Drei Leihgaben sind hier zu sehen. Die anderen über 60 ausgestellte Krippen sind meine“, erzählte Norbert Fröhndrich:
„Wir sammelten sie in den letzten 35 Jahren, wenn wir auf Weihnachtsmärkten unterwegs waren.“
Nationale, aber auch internationale Krippen, wie zum Beispiel aus den Niederladen, Norwegen, Spanien, Italien, Polen, Frankreich oder Israel, waren zu bestaunen, manche modern, manche fast 100 Jahre alt.
Außergewöhnlich und kreativ stellte sich die aus Kartoffeln dargestellte Szene der Geburt Jesu dar. Mit einem anschließenden, gemütlichen Adventsmarkt mit Lagerfeuer, regionalen Verkaufsständen und kulinarischen Leckereien stimmten die Pernitzer ihre Gäste in eine gemütliche Adventszeit ein.
„Es ist eine Freude zu sehen, was hier in Pernitz auf die Beine gestellt worden ist und wie viele Leute gekommen sind“, sagte Gemeindekirchenratsvorsitzende Birgit Basigkow:
„Wir möchten Danke sagen an alle, die sich beteiligt haben bei der Organisation, der Vorbereitung, der Durchführung sowie beim Auf- und Abbau.“
Die Ausstellung kann noch an den kommenden Adventstagen nachmittags besucht werden oder nach vorheriger Terminabsprache mit dem Pfarramt unter Tel. 033835 60610.
(Artikelfoto: Norbert Fröhndrich mit seiner kreativen Darstellung aus Kartoffeln)
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