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Tagebuch einer Haltepunkt-Baustelle Schulkinder bald geschützt

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Cammer. Sie steht, allerdings dürfen an der neuen Haltestelle in Cammer noch keine Busse halten denn das Haltestellenschild fehlt noch. Lange hat man über den sich hinziehenden Bau des Hauptstadtflughafens BER lustig gemacht, das Gleiche könnte man im Bezug auf den Haltestellenbau in Cammer tun. 

 

 

Geplant war der Bau seit einigen Jahren, denn mit der Möglichkeit nicht nur die Grundschule in Brück besuchen zu dürfen, sondern sich auch in Richtung Golzow zu orientieren, wechselten die Schülerströme und damit auch die Bedürfnisse. Die Haltestelle in Richtung Brück samt schützender Wartehalle wurde kaum noch genutzt. Gegenüber standen die Grundschüler im Wind und Regen.

So beschloss die Gemeindevertretung den Bau von drei Wartehäuschen: in Cammer, Damelang und Freienthal, stellte 50.000 Euro für diesen Zweck zur Verfügung und hoffte auf Fördermittel. Die Förderung wurde nicht zugestanden und auch die explodierenden Baukosten schlugen ins Kontor. Die vorgesehene Summe reichte bei Weitem nicht aus. Nur noch der Umbau einer Haltestelle war finanzierbar und auch dies nur mit einem weiteren Zuschuss. 

Gesagt, getan und so sollte der Aufbau der Haltestelle den Abschluss der Gehwegsanierung bilden. Nur als der Gehweg saniert war zogen die Baumaschinen und Tiefbauer ab, zurück nach Stendal, von einem behindertengerecht ausgebauten Haltepunkt nichts zu sehen. Dabei sollten die Synergieeffekte genutzt werden, denn die Bautechnik war doch schon da. Ausschreibung kam wohl zu spät.

Das Warten begann. Der Frühling zog vorbei, der Sommer in Sicht und schau da, plötzlich war wieder Bewegung im Spiel. Am 14.07.2022 begannen die Arbeiten. Baufahrzeuge samt vier etwas grimmig dreinschauenden Bauarbeitern der Firma Zerbe aus Gömnigk rückten an.


Als erstes wurde der Baugrund vorbereitet. Die Tanne ist schon im November des Vorjahres gefällt worden und war das Augenmerk vor dem Amtshaus, nicht nur als Weihnachtsbaum, sondern auch noch zu Ostern. Jetzt wurde der Baumstupf entfernt und die rund um den Gully frisch verlegten Steine wieder entfernt.

Nach und nach merkte man den Baufortschritt, der Bordstein wurde angehoben, die Fläche gepflastert und sogar für Blindenleitstreifen gesorgt, so dass nun auch sehbehinderte und blinde Menschen den Weg zur Busstation finden können. Nach etwa vier Wochen zogen die Bauarbeiter wieder ab, von einem Wartehäuschen war noch nichts zu sehen. 

Dieser Aufbau wurde Anfang September in Angriff genommen. Diesmal kamen die Bauarbeiter aus Quedlinburg. Als erstes wurde wieder die frische Pflasterung dort entfernt wo die Pfosten und Halterungen in die Erde gelangen sollten. Nach nur einem Tag stand die Halle. Die Glasscheiben wurden mit dem Amtslogo sowie Greifvogelaufklebern versehen, damit klar ist wo man sich befindet und damit Singvögel nicht gegen die Glaswände fliegen. Die Bauarbeiter zogen ab, aber die Pflasterung blieb geöffnet. Die Quedlinburger mussten schließlich noch nach Brück und Brück-Ausbau, denn auch an den beiden Punkten wurden neue Wartehallen aufgebaut.

Erst ein paar Tage später rückten wieder die wackeren Handwerker der Firma Zerbe an und pflasterten erneut das und dort, was sie schon einmal getan haben und wo sie schon einmal Hand angelegt haben. Auch hierfür reichte ein Tag.

Jetzt, Mitte September saßen schon die ersten potenziellen Fahrgäste in der schützenden Wartehalle, allerdings mussten sie feststellen, dass hier noch kein Bus fährt, denn das Schild ist weiterhin an der Friedhofsmauer bei der Kirche angebracht, hier ist die offizielle Halte, ohne erhöhten Bord und ohne Blindenleitstreifen aber mit Schild und Fahrplanauskunft. 

Jetzt steht sie zwar, aber noch ohne Funktion und das nach inzwischen gut zwei Monaten nach Baubeginn. Übrigens, die Haltestellen in Damelang und Freienthal müssen warten, dafür ist vorerst kein Geld da. 

Am Mittwoch, 21.09.2022 war nun doch noch die Bauabnahme, vielleicht kann dann demnächst am neuen Haltepunkt der Bus tatsächlich halten. Ob die Kosten von 50.000 Euro für das bauwerk gehalten werden konnten ist noch nicht klar.

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Eine Antwort

  1. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man darüber lachen. Unsere Verwaltung sollte man für ihr Geschick, Können, Weitsicht und Umgang mit steurgeldern öffentlich auslachen.

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