Vorstand des KiTa-Elternbeirats Potsdam-Mittelmark: Kinder und Eltern brauchen Perspektiven, die Einrichtungen Konzepte

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Potsdam-Mittelmark. Dass Maßnahmen ergriffen werden müssen und Schulen bzw. Horte als Gemeinschaftseinrichtungen natürlich vielfältigste Kontakte erzeugen, die aktuell vermieden werden sollen, ist unumstritten. Das Schließen von diesen Einrichtungen allein kann aber nicht die Lösung sein, denn es ignoriert die Auswirkungen auf Kinder und Familien. Wenn schon geschlossen wird, dann muss parallel an Maßnahmen und Konzepten gearbeitet werden, wie auch mit einer höheren Inzidenz und in einer dynamischen Lage diese Einrichtungen betrieben werden können.

Es ist gut ein dreiviertel Jahr her, seitdem die Corona-Pandemie unser Leben auf unbekannte Weise vollkommen durcheinandergebracht und uns seitdem täglich vor völlig unbekannten Herausforderungen stellt.

Gute 9 Monate! und dennoch sind wir keinen Schritt weiter, denn unsere Kinder, Eltern und Familien haben weiterhin keine akzeptablen Perspektiven, werden vor konzeptlose Maßnahmen und alternativlose Entscheidungen gestellt.

Im Bereich der Jüngstenbildung, in unseren Kindertageseinrichtungen, wurde die Verantwortung sogar ganz an die Eltern abgegeben, die nun selbst entscheiden sollen, ob sie ihre Kinder in die Betreuung geben oder selbst betreuen. Alle Familien wurden dadurch einem enormen sozialen Druck ausgesetzt – nicht selten gab es beleidigende Worte von anderen Eltern, Erzieher*innen und Trägervertreter*innen.

In der letzten Verordnung des Landes Brandenburg wurden nun weitere Maßnahmen an die Landkreise delegiert, die ab einer Inzidenz von 300 Fälle in den vergangenen sieben Tagen, nun selbst weitere Maßnahmen zur Infektionsreduzierung ergreifen sollen. Dementsprechend drohen unter Umständen weitere willkürliche Entscheidungen, ohne die Prüfung alternativer Maßnahmen, um Kindertageseinrichtungen und Grundschulen offen zu halten.

Die Aufteilung in Kinder von systemrelevanten Eltern auf der einen und nicht so wichtige Kinder, auf der anderen Seite (da dessen Eltern nicht als systemrelevant eingestuft wurden), weisen wir aufgrund der Erfahrungen aus dem Frühjahr entschieden zurück.

Wir halten eine flächendeckende Schließung von Horten und Grundschulen mit Blick auf die Bildungsgerechtigkeit, die sozial- und emotionalen Auswirkungen innerhalb der Familien und die gesundheitsgefährdende Doppelbelastung der Eltern für inakzeptabel. Die Folgeschäden durch die angeordneten Maßnahmen müssen gegen den Gesundheitsschutz abgewogen werden und wir sprechen uns hier für andere Lösungen aus.

Demzufolge müssen hier vielmehr die Voraussetzungen für einen maximal sicheren Betrieb geschaffen werden! Als mögliche Maßnahmen sollten folgende Ideen realisiert werden:

  1. tägliche Testung des Personals mit Antigen-Schnelltests,
  2. Schaffung von Anreizen für eine freiwillige Betreuung zu Hause wie beispielsweise: Aussetzung von Elternbeiträgen und Beiträgen für die Mittagsversorgung,
  3. temporärer Einsatz von zusätzlichem, auch teil-qualifiziertem Personal wie beispielsweise: Musikpädagog*innen, Theaterpädagog*innen, Sport- und Bewegungspädagog*innen,
  4. Möglichkeit einer bevorzugten Impfung für alle pädagogischen Fachkräfte,
  5. Einsatz von Lüftungstechnik zur Verringerung von Aerosolen,
  6. kostenlose Bereitstellung von 2 FFP2-Masken pro Tag für pädagogische Fachkräfte.

Wir schließen uns vollumfänglich den Ausführungen des BevKi und des Potsdamer KiTa-Elternrats an und lehnen Schulschließungen bis mindestens der 4. Klasse gänzlich ab. Schulen und Kindertageseinrichtungen sind keine größeren Pandemietreiber, als der noch erlaubte Arbeitssektor.

Wir sind enttäuscht von den Entscheidungen unserer Politiker. Wir wollten glauben, sie hätten aus dem vergangenen Jahr 2020 gelernt und wollten auch ihren Beteuerungen zur Offenhaltung der Bildungseinrichtungen Glauben schenken. Die Zukunft der Kinder und die Gegenwart der Eltern wird erneut gefährdet, ohne alternative Wege zu denken und zu gehen. Es scheitert an Ideenlosigkeit, an Planlosigkeit, an finanziellen Möglichkeiten und am Willen der Gestalter. Ein Trauerspiel das wir glaubten hinter uns gelassen zu haben.

Den Frust der Eltern können wir nur zu gut verstehen und fordern unsere Landesregierung, den Landkreis Potsdam-Mittelmark und die Gemeinden auf, sich an ihre gemachten Versprechen zu halten, neu zu denken und umgehend zu handeln.

Schaffen Sie jetzt die Voraussetzungen, dass Kindertageseinrichtungen auch weiterhin nicht geschlossen werden und Grundschulen möglichst schnell wieder in den Präsenzbetrieb wechseln!

(Vorstand KiTa-Elternbeirat Potsdam-Mittelmark)

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Eine Antwort

  1. Hallo, ich habe meine Kinder seit Oktober zu Hause. Zur Sicherheit, weil in unserem Haushalt 2 Risikopatienten leben.
    Dadurch kann ich mich aber nicht auf dem Arbeitsmarkt vorstellen. Was nicht so schön ist noch diesen Kindergartenbeitrag dann zahlen zu müssen, wenn die Kinder monatelang zu Hause sind.

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