Buchholz. Der „Bär“ ist los in den Beelitzer Ortsteilen – denn an den Wochenenden im Januar und Februar wird auf den Dörfern wieder ordentlich gezempert. Bunt kostümiert ziehen die Einwohner dabei durch die Straßen und treiben mit viel Musik und Lärm den Winter aus. Symbolisiert wird er von einem der Einwohner im Bärenkostüm, der an der Leine geführt wird und an die Türen klopft. Die jeweilige Hausherrin muss dann auf ein Tänzchen herauskommen und hat bestenfalls auch noch ein paar Gaben und Spenden für die Zempergesellschaft übrig.
Nachdem die Elsholzer am vergangenen Wochenende den Reigen eröffnet haben, sind am kommenden Samstag die Buchholzer an der Reihe. Unter Begleitung des Jugendblasorchesters treffen sich die Einwohner bereits um 7.30 Uhr in der Dorfstraße. Eine echte Herausforderung – denn bereits am Freitagabend zuvor wird in der Gaststätte Drei Linden mit Musik von DJ Svenska gefeiert. Auch am Samstagabend gibt es einen Fastnachtsball ab 20 Uhr an gleicher Stelle mit Live-Musik von der Band Pr1me T1me aus Trebbin.
Das Zempern ist im Beelitzer Raum noch heute weit verbreitet. Die Tradition reicht weit zurück, historische Fotografien zeigen, dass schon im frühen 20. Jahrhundert in den kalten Wintermonaten draußen getanzt und gezempert wurde. Ursprünglich kommt der Brauch aus dem Sorbischen, zempern heißt dabei so viel wie „einfordern“.
Nach den Buchholzern zempern an den nächsten Wochenenden unter anderem auch die Wittbrietzener, Zauchwitzer, Riebener und Salzbrunner.
(Thomas Lähns)
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