Brück. Einige Autofahrer reagierten am 6.12.19 sehr verärgert und äußerten dies, indem sie Brücker Grundschüler entweder beleidigten oder abfällige Gesten zeigten. Andere wiederum fanden die Aktion toll und ermutigten die Kinder.
Was war geschehen?
Die Religionsschüler der 6. Klassen der Brücker Grundschule waren im Einsatz für die Umwelt! Eine Gruppe Schüler lief oder stand mit selbst gebastelten Plakaten an der Ein- und Ausfahrt zum Industriegebiet in Linthe, auf denen sie die Autofahrer, Radfahrer und Passanten daran erinnerte, ihren Müll nicht in die Natur oder auf die Straßen zu werfen.
Drei weitere Gruppen sammelten Verpackungs-Müll ein. Die erste Gruppe im Wald, eine zweite auf dem Rasthofgelände ein und die dritte Gruppe im Industriegebiet und auf der großen Wiese, wo viele ihren Müll hinwerfen. Dabei fanden sie ein ekelhaftes, stinkendes Müllauto auf dem Parkplatz.
Wie kam es zu der Aktion?
Vorher hatten sich die Schüler im Unterricht darüber unterhalten, warum Plastik und Kunststoff Verpackungen so schädlich für die Umwelt und die Schöpfung sind.
In einem nächsten Schritt hatte die Klasse überlegt, was sie tun können, um etwas bewirken zu können.Dabei kamen einige der Schüler auf die Idee, man könnte an der McDonalds Filiale in Linthe, den ganzen Plastik- und Verpackungsmüll einsammeln. Denn vielen Schülern ist es bei Besuchen schon oft aufgefallen, dass überall in der näheren Umgebung z.B. im angrenzenden Wald, auf dem benachbarten Rasthof-Parkplatz und im Industriegelände, welches nebenan verläuft und außerhalb des Betriebsgeländes des Restaurants, Verpackungsmüll liegt.
Die Lehrer fanden die Idee toll und kümmerten sich um die geplante Aktion. Einer stellte die geplante Aktion bei der Geschäftsführung der Filiale vor und er organisierte den Transport und die Ausrüstung. Die Fastfood-Kette fand die Idee klasse und so konnte am Freitag den 6. Dezember das Praxis-Projekt: „Der Müll muss weg“ starten. Mit 24 Schülern und vier Begleitpersonen machte sich die Klasse um 9 Uhr auf den Weg und teilte sich dort vor Ort in vier Kleingruppen auf.
Was die Kinder berichteten?
„Wir hatten für das Projekt ca. 40 Minuten Zeit und wir wollten so viel Müll wie möglich einsammeln und damit auch ein Zeichen setzen, dass wir als Kinder und Teenies, eine saubere Welt haben wollen, denn das ist schließlich unsere Zukunft in der wir später leben wollen und müssen.“
„Das Beste für uns war an diesem Tage aber, dass wir von McDonalds jeder eine Belohnung in Form von Burger, Pommes, Cola, Eis oder Apfel-/Kirschtaschen bekamen. Auch waren die Mitarbeiter sehr erstaunt über unseren Einsatz und dass wir Schüler so viel Müll in dieser kurzen Zeit eingesammelt hatten.“
„Wir sind mit unserem Projekt sehr zufrieden, denn wir haben in unserem kleinen Ort andere Bürger, Autofahrer usw. aufmerksam darauf gemacht, dass wir Schüler es nicht gut finden, wenn alle ihren Müll einfach achtlos in die Umwelt schmeißen. Wir können momentan zwar die Industrie nicht dazu auffordern, weniger Verpackungsmüll zu verursachen, aber wir können die Menschen auffordern und erinnern, dass der Müll nicht in den Wald, auf Wiesen oder auf die Straße gehört.“
Das Projekt wurde bei der Bundeszentrale für politische Bildung „Schülerwettbewerb 2019“ eingereicht. Nun hoffen die Brücker Umweltschützer auf einen Preis.
(Sven Neumann / Praktikant in der Kirchengemeinde Brück)