Lehnin. Vor mehr als 20 Jahren hat die damals noch eigenständige Gemeinde Lehnin die große Chance genutzt, im Rahmen des Bund-Länder-Programms „Städtebauliche Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen“ die Ortsmitte neu zu gestalten und erheblich aufzuwerten. Für eine Vielzahl von Maßnahmen zur Neugestaltung des öffentlichen Raumes und zur Sanierung privater und kommunaler Einzelvorhaben floßen seitdem rund 4,1 Mio. Euro zu je einem Drittel aus den Haushalten des Bundes, Landes und der Kommune.
Anlässlich einer Veranstaltung auf dem Markgrafenplatz ist geplant, mit allen Beteiligten den Abschluss der städtebaulichen Gesamtmaßnahme im Rahmen des Bund-Länder-Programms „Städtebauliche Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen“ am Mittwoch, 27.11., 15 Uhr in einem angemessenen Rahmen zu würdigen. „Die Sanierungserfolge konnten nur mit großem Engagement der Verwaltung, des Sanierungsträgers, der Kommunalpolitik und privater Bauherren gelingen. Deshalb gilt allen Beteiligten mein herzlicher Dank, verbunden mit dem Versprechen, der neuen Ortsmitte weiterhin große Aufmerksamkeit zu schenken,“ betont Bürgermeister Uwe Brückner, nach dessen Aussage die Gemeinde dieses Projekt nicht hätte alleine stemmen können.
Das Sanierungsgebiet „Ortsmitte“ ist ca. 10,3 Hektar groß und umfasst im historischen Ortskern ca. 90 Gebäude. Es gab viele Herausforderungen zu meistern. Ein überdimensionierter Busbahnhof mit einer problematischen Verkehrsführung war z. B. umzugestalten. Es entstanden u.a.
- der Markgrafenplatz und
- ein neuer Einmündungsbereich für die Emstaler Landstraße in die Kurfürstenstraße,
- eine öffentliche Steganlage am Mühlenteich mit Mehrgenerationen-Spielplatz,
- der neue Marktplatz sowie
- Gehwege und Straßenbeleuchtung.
Öffentliche Grün- und Freiflächen mit Aufenthaltsqualität wie z. B. Spiel- und Freiflächen waren im Sanierungsgebiet nicht vorhanden. Zudem gab es erhebliche Parkplatzprobleme.
Der Umbau des Markgrafenplatzes erfolgte auf Basis des Siegerentwurfs eines Wettbewerbes zur städtebaulichen Neugestaltung der Ortsmitte, den die Gemeinde am 4. Oktober 1999 auslobte. Der Busbahnhof wurde u.a. neugeordnet und verkleinert, ein Parkplatz angelegt, der Markgrafenplatz zur Fußgängerzone umgewidmet, die Tourist-Information errichtet, eine öffentliche Grünfläche mit Spielplatz geschaffen und ein Bouleplatz als zentraler Treffpunkt angelegt.
Zugleich wurden private Bauherren ins Boot geholt, die trotz Hüllenförderung und der Bezuschussung von Ordnungsmaßnahmen immer noch einen hohen Eigenanteil an den Sanierungsarbeiten leisteten. Zu Beginn der Sanierungsmaßnahme hatte nur etwa die Hälfte der Häuser einen durchschnittlichen bis guten Zustand. Inzwischen wurden die meisten Häuser saniert. Zu den herausragenden Lehniner Sanierungsbeispielen gehören das „Hotel zur Post“, der Marktplatz 3 und die Bahnhofstraße 3+4.
„Bürgerliches Engagement ist bei der Sanierung unserer Ortsteile unverzichtbar. Unsere Gesellschaft lebt davon, dass sich Bürgerinnen und Bürger engagieren, Verantwortung übernehmen und gesellschaftlichen Zusammenhalt schaffen“, würdigt Bürgermeister Brückner.
(Presseinformation der Gemeinde Kloster Lehnin)
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