Reckahn. Der seit Mitte 2017 umfassend sanierte und umgebaute Renaissancebau Reckahn in der Reckahner Dorfstraße, der im zweiten Bauabschnitt demnächst noch einen Anbau erhält, wurde am heutigen Freitag, 15.11.2019, in einem Festakt feierlich eingeweiht. Einige Restarbeiten erfolgen in den nächsten Wochen.
Es handelt sich hier um ein Leuchtturm-Projekt zur Rettung eines denkmalgeschützten Hauses, das künftig als „Jugend-, Kultur-, Gemeinde- und Kongresszentrum“ im ländlichen Raum genutzt wird. Im 18. Jahrhundert haben hier viele Gäste der von Rochows übernachtet. Später wurden hier u.a. Wohnungen eingerichtet.
Das 2017 gestartete Bauvorhaben wird durch das Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur (Teil des Zukunftsinvestionsprogramms der Bundesregierung)“ finanziell gefördert (1,12 Mio. Euro). Weitere Zuwendungen kamen vom Landkreis Potsdam-Mittelmark, z. B. aus der „Projektförderung für Ausstattung und Einrichtung“, „Projektförderung zur Sicherung der Gesamtfinanzierung“, „Archäologische Dokumentation im Bereich des geschützten Bodendenkmals“ sowie aus dem Kreisentwicklungsbudget.
Die Gesamtkosten von rund 2,5 Mio. Euro sind zwischenzeitlich auf ca. 3,2 Mio. Euro angestiegen. Ursächlich für diese Erhöhung der Baukosten sind vor allem die gestiegenen Baupreise, daraus resultierende Bauverzögerungen und der Aufwand aufgrund ergänzender denkmalschutzrechtlicher Auflagen.
„Die Sanierung war für unsere Gemeinde ein großer Kraftakt. Wer den lange leer stehenden Bau, dessen ältester Bestand aus dem Jahr 1605 stammt, vorher gesehen hat, weiß, warum der Sanierungsaufwand so hoch ist. Zwischenzeitlich mussten wir aus archäologischen Gründen umplanen und eine Unterkellerung für die Unterbringung der Technik verwerfen. Mit der jetzigen Sanierung konnten wir den Verfall abwenden und dieses wertvolle Denkmal für die Nachwelt sichern. Als kulturelles und bildungspolitisches Zentrum für die Menschen in der Gemeinde, im Ortsteil Reckahn und darüber hinaus“, sagt Bürgermeister Uwe Brückner.
Landrat Wolfgang Blasig sagte, der Landkreis Potsdam-Mittelmark habe für dieses Bauprojekt nicht nur ein offenes Ohr, sondern auch ein offenes Portemonnaie. Die archäologischen Erkenntnisse, die sich aus dem Bauvorhaben ergaben, seien wichtig für die Reckahner Geschichtsschreibung. Offenbar sei der Vorgängerbau aus dem 15. Jahrhundert von einem Wassergraben umgeben gewesen, so Blasig, demzufolge Reste der Ofenanlage auf mehrere Bauepochen schließen ließen. Von Reckahn gingen bis in die heutige Zeit pädagogische Forschungen aus, die über die Landesgrenzen hinweg von sich Reden machen.
Schirmherr und Ex-Bildungsminister Günter Baaske, der Ehrenschüler in Reckahn ist, erinnerte an die Nachwendezeit, in der er und seine Weggefährten nie gedacht hätten, dass die mittelmärkischen Herrenhäuser wieder saniert und mit neuem Leben erfüllt werden könnten. Die Finanzierungen seien so bunt wie die Staffelei des Malers van Gogh gewesen aber das Ziel sei nach 30 Jahren erreicht. Nahezu alle Häuser seien saniert, umgebaut und einer neuen Nutzung zugeführt, lobte Baaske. Demzufolge hat sich Reckahn zu einem bildungspolitischen Campus von überregionaler Bedeutung entwickelt. Er wünsche sich, dass an diesem altehrwürdigen Ort viel gelernt, gefeiert und Erfahrungen ausgetauscht würden.
Architekt Egon Behrens sprach von der großen Herausforderung, unterschiedliche Nutzungen unter ein Dach zu bringen: u. a.mit Seminarräumen für wissenschaftliche Konferenzen, einem Café, Jugendclub, 23 Übernachtungsräumen und einem Foyer für Feiern und feierliche Anlässe. Soviel Geschichte an einem Ort habe er in seiner ganzen beruflichen Laufbahn noch nicht erlebt, lobt der 63-Jährige, der die Zusammenarbeit aller Akteure als sehr angenehm empfand.
Ideengeber, Motor des Vorhabens und Chef der Stiftung „Der Kinderfreund“, Prof. Hanno Schmitt, hat mehr als 15 Jahre für die Verwirklichung seiner im Herrenhaus umgesetzten Vision gekämpft und dafür u.a. 95 Baubesprechungen auf sich genommen. Die Einweihung sei für ihn jetzt ein unglaubliches Wunder, so Schmitt, der in seinem neu erschienenen Buch einen über 200-jährigen Reisebericht aus Reckahn erwähnt: der Besucher empfand den Ort und seine Menschen damals wie den „Vorhof zum Himmel“.
Der Renaissancebau, der eine Nutzfläche von ca. 900 Quadratmeter aufweist, komplettiert das historische Ensemble mit Schulmuseum Reckahn, Schloß Reckahn und Schloßpark. Am Standort Reckahn wird seit Jahren durch die Stiftung „Der Kinderfreund“ an Rochows Vermächtnis angeknüpft: mit Liebe und Verständnis Wissen zu vermitteln.
(Pressemitteilung der Gemeinde Kloster Lehnin /Die Überschrift wurde durch den Herausgeber der Seite mit einem Zitat ergänzt. Das Zitat stammt von Günter Baaske, der sich auf die vielen sanierten Schlösser im Land bezog. / Ebenfalls durch den Herausgeber ergänzt wurden die dunkel hinterlegten Teile des Artikels.)
Es handelt sich hier um ein Leuchtturm-Projekt zur Rettung eines denkmalgeschützten Hauses, das künftig als „Jugend-, Kultur-, Gemeinde- und Kongresszentrum“ im ländlichen Raum genutzt wird. Im 18. Jahrhundert haben hier viele Gäste der von Rochows übernachtet. Später wurden hier u.a. Wohnungen eingerichtet.
Das 2017 gestartete Bauvorhaben wird durch das Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur (Teil des Zukunftsinvestionsprogramms der Bundesregierung)“ finanziell gefördert (1,12 Mio. Euro). Weitere Zuwendungen kamen vom Landkreis Potsdam-Mittelmark, z. B. aus der „Projektförderung für Ausstattung und Einrichtung“, „Projektförderung zur Sicherung der Gesamtfinanzierung“, „Archäologische Dokumentation im Bereich des geschützten Bodendenkmals“ sowie aus dem Kreisentwicklungsbudget.
Die Gesamtkosten von rund 2,5 Mio. Euro sind zwischenzeitlich auf ca. 3,2 Mio. Euro angestiegen. Ursächlich für diese Erhöhung der Baukosten sind vor allem die gestiegenen Baupreise, daraus resultierende Bauverzögerungen und der Aufwand aufgrund ergänzender denkmalschutzrechtlicher Auflagen.
„Die Sanierung war für unsere Gemeinde ein großer Kraftakt. Wer den lange leer stehenden Bau, dessen ältester Bestand aus dem Jahr 1605 stammt, vorher gesehen hat, weiß, warum der Sanierungsaufwand so hoch ist. Zwischenzeitlich mussten wir aus archäologischen Gründen umplanen und eine Unterkellerung für die Unterbringung der Technik verwerfen. Mit der jetzigen Sanierung konnten wir den Verfall abwenden und dieses wertvolle Denkmal für die Nachwelt sichern. Als kulturelles und bildungspolitisches Zentrum für die Menschen in der Gemeinde, im Ortsteil Reckahn und darüber hinaus“, sagt Bürgermeister Uwe Brückner.
Landrat Wolfgang Blasig sagte, der Landkreis Potsdam-Mittelmark habe für dieses Bauprojekt nicht nur ein offenes Ohr, sondern auch ein offenes Portemonnaie. Die archäologischen Erkenntnisse, die sich aus dem Bauvorhaben ergaben, seien wichtig für die Reckahner Geschichtsschreibung. Offenbar sei der Vorgängerbau aus dem 15. Jahrhundert von einem Wassergraben umgeben gewesen, so Blasig, demzufolge Reste der Ofenanlage auf mehrere Bauepochen schließen ließen. Von Reckahn gingen bis in die heutige Zeit pädagogische Forschungen aus, die über die Landesgrenzen hinweg von sich Reden machen.
Schirmherr und Ex-Bildungsminister Günter Baaske, der Ehrenschüler in Reckahn ist, erinnerte an die Nachwendezeit, in der er und seine Weggefährten nie gedacht hätten, dass die mittelmärkischen Herrenhäuser wieder saniert und mit neuem Leben erfüllt werden könnten. Die Finanzierungen seien so bunt wie die Staffelei des Malers van Gogh gewesen aber das Ziel sei nach 30 Jahren erreicht. Nahezu alle Häuser seien saniert, umgebaut und einer neuen Nutzung zugeführt, lobte Baaske. Demzufolge hat sich Reckahn zu einem bildungspolitischen Campus von überregionaler Bedeutung entwickelt. Er wünsche sich, dass an diesem altehrwürdigen Ort viel gelernt, gefeiert und Erfahrungen ausgetauscht würden.
Architekt Egon Behrens sprach von der großen Herausforderung, unterschiedliche Nutzungen unter ein Dach zu bringen: u. a.mit Seminarräumen für wissenschaftliche Konferenzen, einem Café, Jugendclub, 23 Übernachtungsräumen und einem Foyer für Feiern und feierliche Anlässe. Soviel Geschichte an einem Ort habe er in seiner ganzen beruflichen Laufbahn noch nicht erlebt, lobt der 63-Jährige, der die Zusammenarbeit aller Akteure als sehr angenehm empfand.
Ideengeber, Motor des Vorhabens und Chef der Stiftung „Der Kinderfreund“, Prof. Hanno Schmitt, hat mehr als 15 Jahre für die Verwirklichung seiner im Herrenhaus umgesetzten Vision gekämpft und dafür u.a. 95 Baubesprechungen auf sich genommen. Die Einweihung sei für ihn jetzt ein unglaubliches Wunder, so Schmitt, der in seinem neu erschienenen Buch einen über 200-jährigen Reisebericht aus Reckahn erwähnt: der Besucher empfand den Ort und seine Menschen damals wie den „Vorhof zum Himmel“.
Der Renaissancebau, der eine Nutzfläche von ca. 900 Quadratmeter aufweist, komplettiert das historische Ensemble mit Schulmuseum Reckahn, Schloß Reckahn und Schloßpark. Am Standort Reckahn wird seit Jahren durch die Stiftung „Der Kinderfreund“ an Rochows Vermächtnis angeknüpft: mit Liebe und Verständnis Wissen zu vermitteln.
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